Test: Mac mini (Late 2014)

Leistung, Windows und Server-Einsätze

Leistung und Geräuschpegel

Kraft seines Prozessors arbeitet der Mac mini schnell und ruckelfrei, was immer man ihm als Privatperson auch vorsetzt: Bildverarbeitung, Videoschnitt, Full-HD-Wiedergabe von Filmen mit DTS-Ton etc. Dabei bleibt der Lüfter völlig geräuschlos, obwohl das wärmespendende Netzteil ebenfalls im winzigen Gehäuse verbaut ist. Einzig das leise Rascheln der Festplatte ist zu hören – und selbst das verschwindet, wenn man sich für eine Variante mit einer SSD anstelle eine Festplatte entscheidet.
Erst wenn der Mac mini einige Minuten unter Volllast betrieben wird (etwa beim Rendering einer 3D-Umgebung im Rahmen dieses Tests), wird der dezente Lüfter hörbar. Allerdings muss man dabei schon fast mit dem Gerät auf Tuchfühlung gehen.
Beim Prozessor kommt Intels Haswell-Architektur zum Einsatz, da die neue Broadwell-Generation auch nach mehreren Verschiebungen noch nicht verfügbar ist. Und so spielt der Mac mini über den Daumen gepeilt in der Leistungsklasse, in der die anderen Macs bereits letztes Jahr angekommen sind.  Wenn Sie direkt vergleichen möchten: Unter Geekbench erreichte unser Testgerät einen Wert von 6686.
Geekbench-Resultate
Bei unserem Testgerät entschieden wir uns bewusst gegen die optionale SSD mit 256 GB. Der Aufpreis von 220 Franken hätte den Preis für den Mac mini auf 999 Franken getrieben und ihn damit für viele Einsatzgebiete uninteressant gemacht. Und wenn das Gerät als Mediacenter betrieben wird, ist die grosse Festplatte sowieso die bessere Wahl, als eine kleine, übertrieben schnelle SSD. Denn die minimale Geräuschentwicklung durch die Festplatte trübt den Filmgenuss nie, auch nicht bei den leisesten Passagen. Wir werden auf der nächsten Seite noch ausführlich auf das Dilemma beim Preis-/Leistungsverhältnis eingehen.

Windows: Boot Camp oder Virtualisierung?

Boot Camp. Wer auf Windows angewiesen ist, richtet sein Augenmerk auf Boot Camp. Dieser Name steht für den Assistenten, den Apple mit jedem Mac mitliefert. Er führt durch die Installation von Windows, indem er die Festplatte partitioniert, die neusten Treiber aus dem Internet lädt und diese mit den Installationsdateien auf einem USB-Stick vereint. Dieser Stick wird anschliessend für die Installation von Windows verwendet. So getan, kann der Mac mini wahlweise unter OS X oder unter Windows gestartet werden. Eine Windows-Lizenz muss separat erworben werden.
Die Neustarts zwischen den Systemwechseln sind natürlich lästig. Allerdings agiert der Mac mini bei dieser Lösung als 100-prozentiger PC ohne jeden Kompromiss. Ausserdem stehen Windows der ganze Arbeitsspeicher und die komplette Prozessorleistung zur Verfügung.
Der Boot-Camp-Assistent führt durch die Windows-Installation
Virtualisierung. Meistens ist jedoch die Virtualisierung von Windows die bessere Lösung. Dabei laufen beide Systeme nebeneinander, ohne dass die Arbeit durch Neustarts unterbrochen wird. Zu den wichtigsten Virtualisierern gehören Parallels Desktop (Test) und VMware Fusion, zu denen noch die Kosten für die Windows-Version hinzukommen.
Eine gemischte Umgebung mit Windows 8, virtualisiert mit Parallels Desktop
Quelle: IDG
Für Umsteiger ist Virtualisierung die Garantie, dass ein Wechsel des Systems reibungslos verläuft – und dieses gute Gefühl rechtfertigt die Anschaffung alleweil. Tipp: Wenn Sie ein virtualisiertes Windows benötigen, sollten Sie den Mac mini unbedingt mit 16 GB statt mit 8 GB RAM bestellen.

Der Mac mini als Server

Wenn der Mac mini als Server betrieben werden soll, stehen zwei Möglichkeiten zur Auswahl.
Dateifreigabe von OS X. Ausgewählte Ordner oder ganze Festplatten werden über die Dateifreigabe im Netzwerk verfügbar gemacht. Diese Funktionalität ist Bestandteil von OS X und innerhalb weniger Minuten eingerichtet:
Auch ohne zusätzliche Software wird der Mac mini zu einem einfachen Server
Server-Software. Wer (viel) mehr will, wirft einen Blick auf die Erweiterung OS X Server (20 Franken). Dort warten nicht nur eine bessere Benutzerverwaltung, sondern auch Serverdienste für Kalender, E-Mails, eigene Wikis und mehr.
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