Test: Office 365 für das iPad

Das Office 365-Abonnement

Software-Abos als Geschäftsmodell

Der Gedanke an ein Software-Abo stösst bei vielen Anwendern auf Abneigung, während andere überhaupt keine Mühe damit bekunden. Die Diskussion ist in jedem Fall müssig, weil Microsoft keine wirkliche Alternative bietet, wie wir später noch sehen werden: Es ist einfach so, wie’s ist.
Trotzdem sollten auch vehemente Gegner dieses Mietmodell wenigstens prüfen. Ein Office-365-Abonnement bietet nicht nur ein gerüttelt Mass an Software, sondern auch elementare Dienstleistungen. Und so ganz nebenbei dürfte dieses Geschäftsmodell für Microsoft eine Filterfunktion einnehmen: Wer Office wirklich braucht, wird das Abonnement lösen, ohne mit der Wimper zu zucken. Wer hingegen nicht darauf angewiesen ist, arbeitet so lange wie möglich mit einer Kaufversion – was ihn zu einem eher uninteressanten Kunden macht.

Das bietet das «Office 365»-Abonnement

Wie auch immer: Software-Abos können sehr wohl funktionieren – solange das Preis-/Leistungsverhältnis stimmt – und Microsoft lässt sich bei seinem Angebot wahrlich nicht lumpen. Für 11.95 Franken im Monat oder 119.95 Franken im Jahr erhält man:
  • 5 Desktop-Lizenzen für Office Premium. Diese Lizenzen können beliebig zwischen PCs und und Macs verteilt werden. Die Windows-Variante umfasst Word, Excel, PowerPoint, OneNote, Outlook, Publisher und Access. Auf dem Mac fehlen einzig Publisher und Access. OneNote für den Mac ist nicht Bestandteil dieses Pakets, kann jedoch unabhängig und kostenlos im Mac App Store heruntergeladen werden.
  • Automatische Upgrades. Im Abonnement gibt es keine kostenpflichtigen Upgrades mehr, sondern immer die neuste Version.
  • 20 – 100 GB Cloud-Speicher. Die fünf Lizenzen kann man ganz allein auf mehreren Rechnern einsetzen und erhält dafür 20 GB Online-Speicher für OneDrive. Oder man verteilt die Lizenzen innerhalb der Familie, wobei jedes (!) Mitglied ebenfalls 20 GB Cloud-Speicher erhält.
  • Gratis-Minuten bei Skype. Pro Monat sind 60 Skype-Minuten dabei. Damit lassen sich über Internet beliebige Festnetz-Nummern ohne Kostenfolge anrufen, und das nahezu weltweit.
  • iPad-Apps. Und natürlich können die iPad-Apps in dieses Modell eingebunden werden. Offiziell kann die iPad-Version zusätzlich zu den 5 Desktop-Lizenzen auf bis zu 5 Tablets eingesetzt werden. Allerdings ist zu bezweifeln, dass die Anzahl der iOS-Geräte tatsächlich limitiert ist, denn eine solche Beschränkung verstösst gegen die Regeln im App Store.

Kein echten Cloud-Alternativen

Wie bei jedem anderen Software-Abo erlischt die Möglichkeit der Nutzung, wenn nicht mehr bezahlt wird. Wenn Sie also irgendwann den Vertrag mit Microsoft auflösen, müssen Sie entweder auf eine andere Office-Suite umsteigen oder die reguläre Version kaufen. (Falls diese in Zukunft überhaupt noch angeboten wird.) Die käufliche Ausgabe umfasst jedoch nur Word, Excel, PowerPoint und das ohnehin kostenlose OneNote. Es gibt keine Skype-Minuten und die Verwendung der iPad-Apps ist ebenfalls nicht möglich.
OneNote ist kostenlos und kann auch ohne Office 365 über die Plattformen hinweg synchronisieren
Und jetzt kommt das dicke Ende: Eine Einzelplatz-Lizenz dieser Variante kostet 169.95 Franken – also deutlich mehr, als eine 5er-Lizenz mit 20 GB statt 7 GB Cloud-Speicher und iPad-Nutzung! Wer ausserdem Outlook nutzen möchte, muss zu Office Home & Business 2013 greifen, das 329.95 Franken kostet. Diese Preisgestaltung ist Beweis genug, dass Microsoft eigentlich nicht länger daran interessiert ist, Software auf dem klassischen Weg unter die Leute zu bringen.
Auf der nächsten Seite: So lösen Sie ein Office 365-Abo



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