Das Fotografie-Programm von Adobe
Was passiert, wenn nicht mehr bezahlt wird?
Ohne Moos nix los
Es liegt in der Natur aller Abonnements, dass die geschäftliche Bindung nur aufrechterhalten wird, solange das Geld fliesst. Das funktioniert bei Telefonanschlüssen und Zeitschriften seit Jahrzehnten. Dessen ungeachtet tun sich viele Anwender schwer mit dem Gedanken, eine Software zu mieten, statt sie zu kaufen.
Grund genug, der Sache hier auf den Grund zu gehen und für alle Fälle das GAU-Szenario durchzuspielen. Oder anders formuliert: Was passiert mit den Dateien, wenn die Software nicht länger abonniert wird?
Ausstieg aus Photoshop
Der Ausstieg aus Photoshop könnte dann ein Problem sein, wenn Photoshop-Dateien in grossen Mengen archiviert wurden. Wer hingegen ein Bild retuschiert, als JEPG oder TIF exportiert und die Photoshop-Datei anschliessend verwirft, wird keine Probleme haben. Für professionelle Anwender stellt sich diese Frage jedoch gar nicht, da es keine gleichwertige Alternative zu diesem Programm gibt.
Kompatible Software. Auf dem Markt gibt es einige Software-Pakete, die sich mit Adobes PSD-Format verstehen. Dazu gehören die äusserst gelungene Mac-Anwendung Pixelmator oder Windows-Programme wie Corel PaintShop Pro. Allerdings verstehen sie zwar das Dateiformat an sich, aber zum Beispiel keine Einstellebenen – und die prägen das Bild natürlich deutlich mit. Die beste Alternative für Photoshop ist jedoch das wesentlich günstigere Photoshop Elements, das die Dateien des grossen Bruders klaglos öffnen kann.
Batch-Export. Alternativ werden alle Photoshop-Dateien am Ende des Abos geöffnet und in einem universellen Format wie TIF oder JPEG abgelegt. Dieser Vorgang kann innerhalb von Photoshop komplett automatisiert werden.
Ausstieg aus Lightroom
Bei Lightroom ist die Sache insofern einfach, als dass die Bilder bereits vorher exportiert werden mussten, damit sie sich überhaupt im Umlauf bringen lassen – denn mit den originalen Raw-Dateien lässt sich kein Eindruck schinden. Viel mehr als dieser Export liegt allerdings nicht drin. Das einzige Werkzeug, das Fotos aus Lightroom mit allen Anpassungen nahtlos übernehmen kann, ist das Camera-Raw-Modul von Photoshop. Allerdings ist es ein Leichtes, die überarbeiteten Bilder in einem Format der Wahl automatisch zu exportieren, damit sie anschliessend in einer anderen Software weiterverarbeitet werden können.
Demoversionen für die Zukunft
Auf jeden Fall sollten die Photoshop-Dateien und Lightroom-Kataloge auf einer externen Festplatte für die Zukunft gespeichert werden. Wenn Not am Mann ist, kann einfach eine voll funktionstüchtige Demoversion geladen werden. Anschliessend lassen sich die Bilder exportieren oder – für eine begrenzte Zeit – neu bearbeiten.
So oder so: Ausstiegsszenarien braucht es nicht nur bei diesem Abo, sondern bei allen Anwendern, die ihre Software wechseln möchten – heissen sie nun Google Picasa, Corel AfterShot, Apple Aperture oder wie auch immer.
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