Test: Secret of Mana

Funkelndes Koop-Juwel, verbleibende Kinderkrankheiten ...

Funkelndes Koop-Juwel

Die gute Nachricht: Genau wie im Original steht auch hier ein klassischer Koop-Modus zur Verfügung. Einfach zwei weitere Controller anstöpseln und schon können Spieler aus Fleisch und Blut in die Rolle von Prim und Popoi schlüpfen. Am Ablauf der Geschichte ändert sich dadurch freilich nichts – Spass macht das Ganze in dieser Konstellation aber umso mehr, da man Taktiken nun absprechen und präzise in die Tat umsetzen kann. Schade nur, dass die Koop-Action lediglich offline funktioniert.
Zwei häufig genutzte Gegenstände lassen sich nun jeweils einer Kurzwahltaste zuordnen
Wiederum prima sind die zahlreichen neuen Komfortfunktionen. Den Anfang macht eine praktische Auto-Save-Funktion, die alle paar Minuten einen neuen Spielstand anlegt – ein Luxus, der uns zu Retro-Zeiten nicht vergönnt war. Gleiches gilt für die neuen Kurzwahlmanöver. Sie sind den oberen beiden Schultertasten des Controllers zugewiesen und können nach Belieben mit Gegenständen aus dem Inventar belegt werden. Wer also im Spiel schnell mal ein Bonbon zur Stärkung futtern möchte, muss sich nicht mehr umständlich durch verschiedene Menüstrukturen wühlen. Nicht unerwähnt sei ausserdem die brandneue, in Action-Abschnitten stets sichtbare Minikarte mit einer groben Übersicht der näheren Umgebung. 

Verbleibende Kinderkrankheiten

Keine Frage, Square Enix hat sich redlich Mühe gegeben, das Spiel einer neuen Generation schmackhaft zu machen. 100 Prozent konsequent sind die Japaner dabei allerdings nicht vorgegangen. Stattet man beispielsweise einem Händler einen Besuch ab, präsentiert dieser seine Ware weiterhin nur in Form kleiner Symbole samt kurzer Namensangabe. Weiterführende Erklärungen sind dabei aber genauso wenig vorgesehen, wie die Möglichkeit, die Statistiken verschiedener Rüstungsteile im Shop miteinander zu vergleichen. Gleiches müssen wir dem jederzeit abrufbaren Gegner-, Waffen- und Figurenlexikon bescheinigen. Auch dieses hält abseits unzähliger Objektnamen und hübscher 3D-Grafiken keine hilfreichen Zusatzinformationen bereit.
Das Angriffsverhalten jeder Spielfigur lässt sich nun zu einem gewissen Grad konfigurieren
Ebenfalls halbherzig: Wechselt die Spielfigur Kleidungsstücke wie beispielsweise den Kopfschmuck, hat dies zwar Auswirkungen auf die Rüstungswerte des Helden, nicht aber auf sein Aussehen. Eine Ausnahme bilden die drei DLC-Kostüme für Vorbesteller. Last but not least: Im Gegensatz zur Neuauflage von «The Secret of Monkey Island» oder der von «Halo: The Master Chief Collection» ist es hier nicht möglich, zwischen Retro-Look und überarbeiteter Darstellung zu wechseln. Ein Jammer, denn technisch wäre eine solche Funktion durchaus realisierbar gewesen. 

Fazit

Zugegeben: Die künstliche Intelligenz des Solo-Modus' könnte für heutige Verhältnisse cleverer agieren, die Balance des Schwierigkeitsgrads ist noch immer nicht das Gelbe vom Ei, die Menüführung lässt weiterhin Wünsche offen und auch die fehlende Möglichkeit, nahtlos zwischen 16-Bit-Retro-Look und 3D-Optik zu wechseln, stösst sauer auf. Davon abgesehen entfaltet jedoch auch das Remake im Handumdrehen die Faszination des Originals und entführt Spieler mit seiner unbeschwerten Erzählweise auf eine knapp 25-stündige Reise, die einem selbst nach Wochen und Monaten noch in wohliger Erinnerung bleibt.
Das gilt im Speziellen dann, wenn Sie sich Zeit nehmen und das Abenteuer in aller Ruhe gemeinsam mit zwei Familienmitgliedern oder Freunden im 3-Spieler-Koop-Modus erleben. Haben Sie derzeit keinen Zugriff auf einen halbwegs aktuellen PC, eine PS4 oder eine PS Vita, wollen «Secret of Mana» aber trotzdem kennenlernen? In diesem Fall empfehlen wir einen Blick auf die ca. 10 Franken teure, bereits vor einigen Jahren erschienene iOS- bzw. Android-Version. Grösster Wermutstropfen dort: Der Koop-Modus wird nicht unterstützt.

Testergebnis

Spielerisch sehr nah am Original, nette 3D-Grafik, erstmals englische Sprachausgabe, verschiedene neue Komfortfunktionen, 3-Spieler-Koop-Modus
KI mit Aussetzern, Schwierigkeitsgrad schwankt im späteren Spielverlauf stark, Umschalten zur 16-Bit-Optik ist nicht möglich

Details:  Action-Rollenspiel für PC, PS4 und PS Vita

Preis:  Fr. 45.–

Infos: 
www.secretofmanagame.com

Leserwertung

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