Test: iMac 27" mit Fusion Drive

Leistung, Lärm & Fusion Drive

Hardware-Eckdaten
Unser Testmodell war mit einem 3,4 GHz Intel Core i7 bestückt, der bei hoher Last automatisch auf 3,9 GHz hochgetaktet wird (Turbo Boost). Ausserdem war das Modell mit 8 GB RAM und einem 1,1 TB Fusion Drive ausgestattet. Für die Grafik zeichnete eine Nvidia GeForce GTX 680MX mit 2048 MB verantwortlich – alles schnell genug, um auch Full-HD-Videoverarbeitung mit mehreren Kanälen, Bildverarbeitung im grossen Stil und anspruchsvolle Spiele zu bewältigen.
Trotzdem arbeitet der iMac geräuschlos. Kein Lüfter reizt das Ohr. Das kennen wir bereits von den anderen Macs. Ungewöhnlich ist hingegen, dass selbst unter Volllast nach 15 Minuten immer noch nichts zu hören war. (Danach beendeten wir den Test.) Wer auf Lüfter allergisch reagiert, findet im iMac also zur inneren Zufriedenheit zurück – selbst wenn dem Gerät einiges abverlangt wird.
Der Fusion Drive
Prozessorleistung in Ehren, doch in den letzten Jahren sorgte eine andere Technologie für einen ungeahnten Temposchub: die SSD-Speicher. Leider sind diese Speicher nicht nur sehr schnell, sondern auch sehr teuer – vor allem, wenn man sie mit den Preisen für Festplatten vergleicht.
Mit dem «Fusion Drive» beschreitet Apple neue Wege. Die Idee dahinter ist so einfach wie bestechend: Das Laufwerk besteht aus einer Symbiose zwischen einer 1-TB-Festplatte und einem schnellen SSD-Speicher mit einer Kapazität von 128 GB. Diese Kombination kann jedoch nicht mit Systemen verglichen werden, bei denen zwei unabhängige Speicher verbaut wurde; stattdessen präsentiert sich der Fusion Drive als ein einziges Laufwerk, das vom Anwender nicht weiter zerpflückt oder manipuliert werden kann:
Der Fusion Drive präsentiert sich immer als Einheit
OS X allein bestimmt, welche Daten wohin gehören. Als Erstes werden das System und alle Programme auf der SSD gespeichert, da diese Komponenten am meisten vom schnellen Zugriff profitieren. Wenn das System später feststellt, dass zum Beispiel die Musik-Software GarageBand nur selten oder gar nie benutzt wird, lagert es diese automatisch auf die Festplatte aus, um Platz auf der schnellen SSD zu schaffen. Sollte der Anwender irgendwann seine Liebe zur Musik entdecken, wird GarageBand automatisch auf die SSD zurückkopiert.
All diese Aktionen laufen unsichtbar hinter den Kulissen ab. Mehr noch: Der Anwender kann selbst dann nicht in die Verwaltung eingreifen, wenn er es wollte. Stattdessen kommt er in den Genuss einer schnellen SSD mit der üppigen Kapazität einer Festplatte, ohne dass er dafür etwas tun müsste.
Tücken des Fusion Drives
Während die meisten Anwender mit der Arbeitsweise des Fusion Drives bestens bedient werden, so gibt es doch einige wenige Situationen, in denen man sich mehr Transparenz wünscht. Was geschieht mit den wirklich grossen Dateien, die man unbedingt auf der SSD gespeichert haben möchte? (Oder eben nicht?) Einige Beispiele:
Photoshop. Wenn in Photoshop mehrere grosse Bilder gleichzeitig bearbeitet werden, muss der Arbeitsspeicher irgendwann ausgelagert werden – natürlich am liebsten auf ein schnelles Medium. Landet die Auslagerungsdatei auf der Festplatte? Oder auf der SSD? Wir wissen es nicht.
Virtuelle Maschine. Wer auf seinem iMac auch Windows virtualisiert, muss mit einer Datei fertig werden, die schnell einmal 50 GB und grösser ist. Doch wo wird diese Datei gespeichert? Wir wissen es nicht.
Videos. Zurück aus den Ferien werden 50 GB Videos kopiert. Vom Tempo her reicht die Festplatte für den Videoschnitt alleweil – doch werden sie auch auf diesen Bereich kopiert? Wir wissen es nicht.
Ein Aufstieg auf den Fusion Drive mit 3 TB kann dieses Dilemma nicht lösen, weil dieser ebenfalls mit einer 128-GB-SSD ausgestattet ist. Wer bei solchen Ausnahme-Anwendungen sicher gehen möchte, hat deshalb nur eine Option: Die speziellen Dateien werden auf einen externen Speicher ausgelagert.
Filme können problemlos auf ein externes Laufwerk ausgelagert werden
Für den Videoschnitt reicht eine USB-3.0-Festplatte alleweil. Für virtuelle Maschinen und Photoshop-Arbeiten empfiehlt sich eine externe SSD, die am besten über Thunderbolt angesprochen wird. Anschliessend wird die virtuelle Maschine auf diesen Speicher kopiert, während die Auslagerungsdatei von Photoshop in den Einstellungen verschoben wird.
Die Auslagerungsdatei von Photoshop lässt sich verschieben
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