Test PlayStation-Game «The Last of Us – Part 2»

Brachial und extrem brutal

Sehr zentral sind natürlich auch die Kämpfe, wobei ihr (zumindest im Vergleich mit «Uncharted») nur selten in geskripteten (Flucht-)Sequenzen landet. Dabei ist ein fliessender Wechsel aus Stealth, Schusswaffen- und Gadgetnutzung und Nahkampfattacken möglich und immer wieder auch notwendig. Im Stealth-Modus schaltet ihr Gegner entsprechend leise von hinten aus, könnt einen ergriffenen Widersacher aber auch als menschlichen Schutzschild missbrauchen. Die Waffennutzung kommt grossteils sehr realistisch daher, was ebenso für die Auswirkungen der feindlichen Treffer gilt. Denn erwischt euch eine Kugel oder auch ein Pfeil der Mitglieder der neuen Scar-Fraktion, wirft euch die Wucht des Treffers zunächst realistisch um. Einen Pfeil müsst ihr zudem per Knopfdruck aktiv aus eurem Körper entfernen, damit ihr nicht über die Zeit weiteren Schaden kassiert.
Quelle: Games.ch
Im Nahkampf, wofür ihr Macheten, Brecheisen und anderes mittels Ressourcen verbessert, fällt «The Last of Us – Part II» besonders intensiv aus. Die Kamera ist dann sehr nahe am Geschehen, während ihr aktiv Angriffen ausweicht oder mit Nahkampfprügeln oder notfalls blanken Fäusten auf die Widersacher eindrescht. Gerade in den Nahkämpfen ist die Gewaltdarstellung besonders explizit und extrem, wobei ihr auch sonst gelegentlich Köpfe oder Extremitäten bei Beschuss vom Rumpf abtrennen oder bei einer Explosion ganze Leiber bersten lassen werdet. Das ist bereits in den regulären Gefechten hart, wenn auch mal ein spitzer Gegenstand durchs Auge im Schädel eines Gegners eindringt. Vor allem aber in speziellen Nahkämpfen ist «The Last of Us – Part II» alles andere als zurückhaltend. Da die Gewaltdarstellung rein virtuell ist und Naughty Dog allenfalls in Ansätzen Effekthascherei betreibt, muss man es eigentlich nicht übertreiben. Trotzdem wäre stellenweise etwas mehr Zurückhaltung nicht schädlich gewesen. Denn auch der Autor dieser Zeilen, der mit extremer fiktiver (!) Gewalt an sich kein Problem hat, musste bei mancher Szene doch mal tief durchatmen. Das gilt besonders für unausweichliche Gewaltspitzen. In einem Zwischenbosskampf grob zu Beginn des letzten Spielviertels (insgesamt könnt ihr mit einer üppigen Spieldauer von 25 Stunden bereits auf dem mittleren Schwierigkeitsgrad rechnen) könnte sich sogar der Magen von weniger Zartbesaiteten umdrehen.


Autor(in) Games .ch



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