Red Dead Redemption 2 – das grosse Hands-on!

Sie wollten schon immer mal wissen, wie es aussieht, ...

Arthur der Vampir

Red Dead Redemption 2 – Impressionen
Nachdem wir uns mit der Pferdesteuerung vertraut gemacht haben, erfolgt ein erstes Erkunden der offenen Spielwelt, die sogleich für ein weiteres Aha-Erlebnis sorgt. Denn unweit unserer Startposition hören wir das ununterbrochene Wimmern eines armen Tölpels, der wohl von einer Giftschlange gebissen wurde. Also eilen wir dem Gepeinigten zu Hilfe und beginnen einen Dialog. Mittel zum Zweck ist die L2-Taste (bzw. LT auf Xbox One), die es uns gestattet, mit jedem NPC in der Spielwelt auf vielfältige Art und Weise zu interagieren – und zwar ganz, ohne dabei die Waffe zu verwenden.
Im Falle des Schlangenbissopfers tauchen nun verschiedene Optionen auf. Beispielsweise können wir den Herrn grüssen oder ihn beleidigen. Da wir uns vorgenommen haben, ehrenvoll zu handeln, entscheiden wir uns jedoch für Option drei: «Schlangengift aussaugen». Völlig unerschrocken beugt sich Morgan sogleich über das Bein des Mannes und saugt das Gift mit dem Mund aus der Wunde – ziemlich eklig. Aber auch ziemlich effektiv, denn wenig später rappelt sich der Bursche auf und zieht humpelnd, aber glücklich von dannen.
Was wir nicht ahnen: Etwa 45 Minuten später treffen wir in einer kleineren Ortschaft (mehr oder weniger aus Zufall) erneut auf den Herrn, der sich noch sehr gut an unsere Heldentat erinnert und uns zum Dank auf einen kostenlosen Einkauf beim Waffenschmied einlädt. Fantastisch gemacht! Vor allem, weil wir zu diesem Zeitpunkt im Spiel schon gar nicht mehr mit einer Belohnung gerechnet hatten.

L2: unsere neue Lieblings-Taste

Red Dead Redemption 2 – Impressionen
Doch das ist erst der Anfang einer ganzen Reihe von Möglichkeiten, die man nach kurzer Spielzeit nicht mehr missen möchte. Vorbeifahrende Kutschen etwa können mithilfe des neuen Interaktionssystems gebeten werden anzuhalten, um uns ein Stück mitzunehmen. Sie wollen einen patrouillierenden Gesetzeshüter ohne Aufsehen loswerden, um ein krummes Ding durchzuziehen? Dann können Sie ihm eine Schiesserei lediglich mit Worten androhen und hoffen, dass er eingeschüchtert seinen Posten verlässt und das Weite sucht. Das Schöne an der L2/LT-Mechanik: Das gesamte System funktioniert kontextsensitiv, bezieht frühere Begegnungen mit dem jeweiligen NPC in die Interaktionsoptionen mit ein und läuft nicht in langweiligen Dialogbildschirmen ab, sondern stets innerhalb der Spielwelt.
Was bleibt, ist ein grandioses Mittendrin-statt-nur-dabei-Gefühl, das dafür sorgt, dass man schon bald ganz von allein die verrücktesten Dinge ausprobiert. Den Barkeeper und seine Kunden am laufenden Band beleidigen? Könnte in einer deftigen, Saloon-zerfetzenden Schlägerei münden. Einen streunenden Strassenköter jeden Tag füttern und streicheln? Führt vielleicht schon bald dazu, dass der Kläffer unser neuer bester Freund wird und uns tatkräftig bei der Jagd unterstützt.

Aufregende Stadtbummel

Bevor wir die zweite und letzte Mission der Präsentation in Angriff nehmen, schauen wir uns allerdings erst noch in einem Örtchen namens Valentine um. Auch hier schimmert die unfassbare Detailtiefe des Spiels an jeder Ecke durch. Beim Händler etwa können wir minutenlang durch einen extrem liebevoll gezeichneten Warenkatalog blättern, Werbungen der damaligen Zeit bewundern und nebenbei ziemlich praktische Dinge einkaufen – Dosenfleisch, Zigarren oder Kautabak zum Beispiel. Letzteres klappt übrigens auch direkt in der Auslage.
Oder aber wir nehmen ein heisses Bad in Erdgeschoss des Hotels und schmunzeln herzhaft, als plötzlich eine Westernschönheit den Raum betritt und fragt, ob sie uns den Rücken abschrubben darf. Auch cool: Schaut sich Arthur später im Spiegel an, kommentiert er den Anblick mit einem lässigen «Du hässlicher Bastard – du wirst alt!»
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