Oral-B Genius 9000 im Test: Zähneputzen auf App-Befehl

Gefummel mit der App-Bedienung

Gefummel mit der App-Bedienung

Alles in allem erwies sich die angeblich smarte App aber eher als ein enttäuschendes Gimmick. Zwar lobenswert ist das motivierende Punktesystem. Man putzt aber von Anfang an nach einem vorgegebenen Ablauf oder selbst definierten Putzzonen, die man häufig vergisst. Man könnte sich diese Tipps auch wie einen Videoclip vor dem Zähneputzen ablaufen lassen oder noch einmal beim Zahnarzt vorbeigehen. Die App blendet dann im Gehege der Zähne Tipps und die ungefähre Verweildauer ein. Unter smarter Interaktion stellen wir uns was anderes vor: zum Beispiel, dass die Anwendung selber «lernt», welche Zonen man häufig vernachlässigt.
Mässig smarte Funktionen: Die Bluetooth-Zahnputzerei ist eher eine Anleitung mit linearen Tipps

Smartes Motorwerk

Man kann die Zahnbürste aber auch ganz problemlos ohne die App nutzen. Sicher gut: Ein vibrierender Timer und der aufleuchtende LED-Ring deuten alle 30 Sekunden an, dass man von einem Kieferabschnitt zum nächsten wechseln sollte. Nachdem mir mein Zahnarzt nach einer kleinen Bohrung eingetrichtert hat, dass ich vor allem meine Zahnhälse gründlicher reinigen und dabei das Zahnfleisch richtig durchmassieren sollte, wusste ich gleich: Das wird wieder zu intensivem Dauerbluten führen, weil ich in diesem Bereich sehr empfindlich bin. Hier habe ich mich persönlich wirklich gefreut über eine clevere Druckausgleichsfunktion. Der LED-Ring an der Bürste leuchtet dann bei zu starkem Druck rot auf. In diesem Fall sollte man besser einen Gang runterschalten.
Wirklich top ist das Zusatz-Etui mit dem USB-Anschluss: ideal für Vielreisende

Sechs Betriebsfunktionen

Was das Betriebsgeräusch anbelangt, verhielt sich die Zahnbürste nicht wesentlich lauter als frühere Braun-Elektrozahnbürsten. Sehr vielseitig sind die sechs Betriebsmodi. Um nur einige aufzuzählen: Da gibt es zum Beispiel einen zusätzlichen «Zahnfleischschutz», der mit einer sanften Massage die Durchblutung der sensiblen Stellen fördert. Zu nennen ist ausserdem ein spezieller «Poliermodus», der besonders Kaffee- und Teetrinkern entgegenkommt. Ein «Pro-Clean»-Modus mit schnelleren Bewegungen sorgt für effizientere und druckintensivere Reinigung. Vertreten ist zudem ein obligater Standardmodus fürs tägliche Reinigen. Das Tüpfelchen auf dem «i» ist eine Zungenreinigungsfunktion, die aus meiner Sicht wohl vor allem für guten Atem sorgt. Kleines Extra: Zum Ausprobieren liefert Braun gleich vier verschiedene Bürstenaufsätze mit. Auch praktisch: In dem schmalen USB-Lade-Etui finden zwei Bürsten problemlos Platz.

Fazit

Mit einem Preis von 200 Franken ist das Spitzenmodell Oral-B Genius 9000 nicht gerade günstig, dafür liefert Braun auch so einiges mit. Überzeugt haben uns die extrem lange Akkulaufzeit von zwölf Tagen bei zehnstündiger Ladung. Beeindruckend ist überdies der starke Motor mit 8800 Umdrehungen samt Druckausgleichssensoren und sechs Putzprogrammen. Die Bluetooth-Putzanleitungs-App mit Frontkamera-Zahnverfolgung inklusive Spiegelsaugnapfhalterung sowie die konfigurierbare LED-Beleuchtung an der Oberseite sind hingegen eher nette Gimmicks, die man nicht unbedingt braucht.
Das Testgerät wurde uns freundlicherweise von Digitec zur Verfügung gestellt. Zum Produktlink geht es hier.

Testergebnis

Motor, Lautstärke, Akku, Sensoren
Preis, Nutzen der App

Details:  Elektrozahnbürste, 8800 Rotationen, 40'000 Pulsationen, Timer, sechs Betriebsstufen, Smartring, Lieferumfang: USB-Etui, Netzadapter, Smartphone-Halterung, Lithium-Ionen-Akku (12 Tage Laufzeit)

Preis:  Fr. 199.–

Infos: 
oralb-blendamed.de

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Autor(in) Simon Gröflin



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