Test: Apple iMac 5K (late 2015)

Das Display ändert alles

Das Display

Doch das beste Kaufargument für den iMac 5K ist das herausragende Display mit seiner enormen Auflösung von 5120×2880 Pixeln. Das entspricht ganzen 14’745’600 Pixeln, also knapp 15 Mpx. Diese Grafik zeigt, wie sich andere Auflösungen dagegen aufnehmen: Full-HD verdient seine Bezeichnung nicht einmal ansatzweise, und selbst die topaktuelle 4K-Auflösung reicht längst nicht für dieses Display.
(Grösse)
In der aktuellen Version von Apples Videosoftware iMovie lassen sich 4K-Filme aus dem iPhone 6s grossflächig und in bester Qualität schneiden, während immer noch genügend Raum für die Oberfläche bleibt. Und plötzlich landen Full-HD-Filme in derselben Schublade wie die DVDs oder die VHS-Kassetten: in jener mit der Technik von gestern.
(iMovie)
Kurz, die Darstellung des Displays sorgt für beim ersten Kontakt für heruntergeklappte Kiefer. Das liegt auch daran, dass die Darstellung durchs Band makellos wirkt. Das Betriebssystem, sämtliche Apple-Programme und praktisch alle namhaften Anwendungen von Drittanbietern sind unterdessen auf die neue Auflösung getrimmt.
(Icons   Wie gemalt, nur schöner: Die Symbole unter unter OS X blicken auf eine lange Tradition sorgfältiger Handarbeit zurück)
Auf anderen Plattformen ist dieser schmerzhafte Prozess der Unstimmigkeit jedoch noch längt nicht abgeschlossen. Wenn Sie also Windows in einer virtuellen Umgebung auf dem 5K-iMac betreiben, machen Sie sich auf die eine oder andere Zeitreise ins grafische Mittelalter gefasst.
Soviel zur Technik. Aber wir haben ja auch noch die Lebensqualität zum Thema.

Ergonomische Auflösung

Wir fassen zusammen: Der iMac 5K ist gar lieblich anzuschauen und arbeitet unhörbar leise. Doch erst durch das Display wird er zur Wohlfühlzone. Ab Werk wird die enorme Auflösung nicht dazu verwendet, um die Bedienelemente bis zur Unkenntlichkeit schrumpfen zu lassen, im Gegenteil: Alle Anzeigen und Schriften sind exakt gleich gross wie bei der Standard-Auflösung – einfach nur sehr viel schärfer.
Die meisten Anwender dürften damit glücklich sein. Für den Rest gibt es Alternativen. In der Systemeinstellung Monitore führt ein Klick auf die Option Skaliert zu weiteren Ansichten. Jetzt werden die bestehenden Elemente verkleinert oder vergrössert – und damit auch die Arbeitsfläche angepasst.
(Ansichten 1)
Hält man beim Klick die ALT-Taste gedrückt, werden die verfügbaren Auflösung auf den Pixel genau angezeigt, damit zum Beispiel ein Beamer korrekt angesteuert wird. Auch hier bleibt die Anzeige unverändert scharf; nur die Arbeitsfläche, die Bedienelemente und die Schriftgrössen werden angepasst.
(Ansichten 2)

Kalibrierung und Farbräume

Doch nicht nur die Auflösung, sondern auch die Darstellung macht Freude: Mit satten Farben und hohen Kontrasten sehen die Fotos hervorragend aus, und zwar aus jedem Betrachtungswinkel. Genauer: Es gibt keine Möglichkeit, das Display so zu betrachten, dass die Farben verfälscht werden oder die Helligkeit spürbar nachlässt.
Jedes Display wird während der Produktion einer individuellen Kalibrierung unterzogen. So kommen auch Privatanwender ohne spezielle Messgeräte und Programme in den Genuss einer sehr hohen Farbtreue.
Die Profis schielen aber noch auf weitere Eigenschaften: Das Display deckt nicht nur 100 Prozent des sRGB-Farbraums ab, sondern auch noch den Farbraum «P3». Dieser ist ungefähr so gross wie AdobeRGB, orientiert sich aber den Anforderungen der Filmindustrie, was die Farbwiedergabe anbelangt.
(Farbraum)
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