Gesellschaft
14.03.2017
Eine Uhr für die Ewigkeit
Rund ein Jahr nach der ersten Smartwatch der Luxus-Uhrenschmiede aus La Chaux-de-Fonds präsentierte LMV-CEO Jean-Claude Biver nun offiziell den Nachfolger in der Nähe geschichtsträchtigen Rütli-Wiese. Das nicht ohne Gründe. Weil die Connected Modular 45, wie sie nun heisst, zu allen Teilen in der Schweiz in einer Intel-zertifizierten Werkstatt gebaut wurde. Obwohl das neue Uhren-Stück mit der neusten Chip-Technologie aus dem Silicon Valley gewappnet ist, sei die neue Version, so Biver, eben eine echte Schweizer Uhr. Denn damals in New York vor einem Jahr ging es vor allem darum, den Partnern von Intel und Google und Intel «Danke» zu sagen für die «grossartige Technologie». Die neue Uhr, so Jean-Claude Biver, integriere alle traditionellen Schweizer Uhrenmacherkompetenz von «Detailgenauigkeit», «Strenge und Genauigkeit» und sei damit die erste und einzige «Swiss Made»-Uhr. Die Betonung auf «Swiss Made» gefiel Biver besonders, weil es einfacher von den Lippen geht als «Made in Switzerland». Das auch deshalb, weil dieses Logo auf der Lünette der zweiten Smartwatch von Tag Heuer eingraviert ist.
Anders als bei der ersten Smwartwatch, um das Innenleben nachträglich gegen ein mechanisches Stück auszutauschen, ist es nicht mehr notwendig, das gute Stück in der End-of-Life-Phase in die Uhrenwerkstatt zu schicken. Das geht jetzt direkt mit dem ganzen Uhrenkorpkus. Dieser muss nicht, wie bisher vermutet, aus dem Gehäuse hervorgekramt werden, sondern lässt sich ganz einfach durch zwei Hebelchen herausdrücken. Das Konzept der Modularität gilt auch für die Laschen, die Riemen und die zahlreichen die Schnallen. Individuell kann man damit als Kunde durchaus sein. Dank dem umfangreichen Zubehör an Schnallen und Bändern kann man bis jetzt aus über 150 Varianten wählen.
Zur Technik: Die Uhr wird von einem Intel-Atom-Prozessor-Z34XX-Serie betrieben und arbeitet direkt ab Werk mit Android Wear 2.0. Die etwas angepasste «Companion»-App, um via WLAN und Bluetooth dem Smartphone zu kommunizieren, erscheine gegen Ende des Jahres auch für iOS, sagte uns ein Vertreter später noch am Hands-On-Stand. Eine frohe Botschaft gibt es auch für Besitzer der ersten Generation der Tag Heuer Connected. Diese wird laut Biver noch Ende Monat ein Software-Update mit all den neuen Features der neuen Uhr erhalten. Die Uhr kann aber jetzt schon mit einem Mobiltelefon auf Android 4.3+ oder iOS 8.2+ synchronisiert werden.
Zum Technischen: Nebst Wi-Fi, GPS und einem NFC-Sensor für Zahlungen sind so ziemlich alle Sensoren an Bord. Sogar das Wort Android Pay hat man in den Mund genommen. Das soll aber bis jetzt erst in den USA und einigen Ländern funktionieren, aber auch dann, wenn man eine Schweizer Kreditkarte hinterlegt hat. Was fehlt, ist eine Anbindung für SIM-Karten. Der sehr lichtdurchlässige AMOLED-Bildschirm kann wieder mit einer breiten Auswahl an eigenen, anpassbaren Zifferblättern brillieren. Ausser einer Speicherkapazität von 4 GB und einer Lithium-Batterie, die diesmal laut Intel einen Tag Akkulaufzeit bietet, ist der modulare Neuling mit auch einem kleinen wasserdichten Mikrofon ausgestattet. Tauchen und Wasser-Ski sei übrigens kein Problem. Die Smartwatch sei bis auf 50 Meter wasserdicht. Haben kann man die Connected Modular ab für Fr. 1650.- direkt ab dem Online-Store. 15'000 Uhren seien bereits verfügbar, die ab sofort verkauft werden könnten, sagte der CEO.
Von der ersten Tag-Heuer-Smartwatch gingen seither nicht weniger als 56'000 Stück über die Ladentheke. Auf die Frage an Jean-Claude Biver, ob denn die erste Smartwatch überhaupt profitabel war, stellte er uns die Gegenfrage. «Ja – aber ist sie so profitabel wie eine mechanische Uhr? Nein, doch sie bringt uns eine völlig neue Kundenbasis.» Sobald die Smartwatch obsolet werde, sei sie das nun mal. Aber man werde auch in 100 Jahren keine «echte Uhr» haben, die obsolet werde. Auf dieses Prinzip zählt der Schweizer Uhrenmacher. Man könne hier, so Biver, die Connected zuerst kaufen und erst später das mechanische Modell oder gleich beides. Ob dieses Konzept überhaupt langfristig Potenzial hat, fragten wir Journalisten. Klar, so Biver, beobachte man, was die Konkurrenz macht, aber im Moment schaue man bei sich selber. Biver nahm es auf die gewohnt lustige Art: «Wir hoffen eigentlich, dass uns Mitbewerber mit ähnlichen Ideen in die Fussstapfen treten». Natürlich nicht ohne Grund. So entfällt dem Uhrenkonzern später auch nicht Vorreiterrolle.
Unser erster Eindruck
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