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06.11.2012, 12:51 Uhr
Android 4.2 wird sicherer
Die Informationen, die Google bis jetzt zur neuen Android-Version 4.2 geliefert hat, sind relativ spärlich. Zu Unrecht: So sind etwa auch neue Sicherheitsmechanismen an Bord, die Apps auf Malware prüfen oder teure Premium-SMS verhindern.
Als Google die wichtigsten neuen Funktionen von Android 4.2 wie Multi-User-Accounts oder die neue 360-Grad-Kamerafunktion vorstellte, stapelte der Internetriese offenbar tief. Denn mit an Bord sind auch eine Reihe neuer Sicherheitsfunktionen, über die Google kein Wort verlor, die aber dem von Anbietern von Sicherheits-Software gerne mal als unsicher verkauften mobilen Betriebssystem sicherlich gut bekommen.
Mehr Sicherheit bei externen App-Quellen
Gut, dass JR Raphael von unserem US-Schwestermagazin Computerworld dem Android Vice President of Engineering Hiroshi Lockheimer einige Informationen zu diesen Neuerungen entlocken konnte. Die zentrale Neuerung ist eine Prüfroutine, die Apps, welche nicht aus dem Google Play Store stammen, auf Malware untersucht. Die Prüfroutine ist optional, lässt sich also in den Einstellungen auf Wunsch deaktivieren – dafür dürfte aber in der Praxis wenig sprechen. Aktiviert man die Option, werden Apps von ausserhalb des Play Stores – also beispielsweise von alternativen App Stores oder von Webseiten – jeweils vor der Installation geprüft. Dabei wird die App mit der Google-Datenbank abgeglichen, wo sämtliche rund 700'000 Apps aus dem Play Store, aber auch Anwendungen aus externen Quellen, registriert sind. Basis der Datenbank ist Googles «Bouncer», der seit Anfang des Jahres sämtliche im Play Store hochgeladenen Anwendungen auf gefährlichen Code untersucht und diese dazu in einer virtuellen Sandbox ausführt.
Entpuppt sich eine Anwendung als gefährlich, blockiert Android die Installation. Es gibt auch eine Zwischenstufe, bei der das System zwar vor einer potenziell gefährlichen App warnt, aber nicht mit Sicherheit sagen kann, dass diese schädlich ist – in diesem Fall liegt die Entscheidung über die Installation beim Nutzer.
Entpuppt sich eine Anwendung als gefährlich, blockiert Android die Installation. Es gibt auch eine Zwischenstufe, bei der das System zwar vor einer potenziell gefährlichen App warnt, aber nicht mit Sicherheit sagen kann, dass diese schädlich ist – in diesem Fall liegt die Entscheidung über die Installation beim Nutzer.
Verständlichere Berechtigungen und Schutz vor Premium-SMS
Eine weitere Verbesserung der Sicherheit von Android-Apps stellt der überarbeitete Berechtigungsbildschirm dar. Schon jetzt zeigt Android an, welche Berechtigungen eine Anwendung erfordert. Mit Android 4.2 werden diese Berechtigung aber ausführlicher und verständlicher aufgelistet sowie in Kategorien gegliedert.
Die neue Berechtigungsseite von Android 4.2 (r.) im Vergleich mit der alten aus Android 4.1 (Sceenshot: Computerworld.com)
Eine weitere, sehr benutzerfreundliche Neuerung betrifft sogenannte Premium-SMS. Viele Malware-Apps sind so aufgebaut, dass sie automatisch solche Premium-SMS versenden, die dem Opfer dann vom Mobilfunkanbieter teuer in Rechnung gestellt werden. Android 4.2 erkennt, wenn Nachrichten an Premium-Nummern verschickt werden sollen und warnt den Anwender. Dieser kann dann selbst entscheiden, ob er die Nachricht wirklich verschicken will oder nicht.
Android 4.2 ist auf den neuen Nexus-Geräten Nexus 10 und Nexus 4 vorinstalliert, deren Marktstart in der Schweiz allerdings noch offen ist. Mit Sicherheit wird das Android-Update aber auch für ältere Google-Geräte wie das Nexus 7 ausgeliefert, möglicherweise schon zum Marktstart der neuen Modelle Mitte November.
Android 4.2 ist auf den neuen Nexus-Geräten Nexus 10 und Nexus 4 vorinstalliert, deren Marktstart in der Schweiz allerdings noch offen ist. Mit Sicherheit wird das Android-Update aber auch für ältere Google-Geräte wie das Nexus 7 ausgeliefert, möglicherweise schon zum Marktstart der neuen Modelle Mitte November.
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