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18.08.2017, 10:47 Uhr
Virtueller Mitbewohner soll vor Einbrechern schützen
Das Schweizer Start-up Mitipi hat einen «virtuellen Mitbewohner» entwickelt. Das Ergebnis ist eine smarte Box mit Schatten- und Soundeffekten.
Das grösste Risiko für Einbrecher ist die Konfrontation mit den Bewohnern. Deshalb ist das Zürcher Start-up Mitipi auf die Idee gekommen, einen virtuellen Mitbewohner zu entwickeln. Die vernetzte Box, die im Konzeptvideo (s. unten) fast wie ein Smart-Home-Lautsprecher aussieht, besteht aus einer Art Lampe mit integriertem Lautsprecher. Gesteuert wird die Lösung über eine App. Im Gegensatz zu Alarmanlagen soll dieser Ansatz zur Prävention und nicht zur Reaktion dienen, die oftmals folgenschwer sein kann. Nicht viel anders verhält sich das bekanntlich bei einer Überwachungskamera. Als Bewohner oder Eigentümer hat man dann zwar das Beweismaterial, aber der psychische Stress wird bereits ausgelöst, sobald der Eindringling die Privatsphäre betritt. «Wir wollen präventiv wirken, deshalb haben wir einen anderen Ansatz gewählt, damit das eigene Heim erst gar nicht zum Ziel der Einbrecher wird», sagt Julian Stylianou, CEO von Mitipi.
Licht- und Schattenspiele
Neben der visuellen Abschreckung kommen verschiedene Geräusche zur Anwendung. So würden Gespräche, Kochgeräusche oder Musik dem Einbrecher den Eindruck vermitteln, dass jemand zu Hause sei. Dazu werde man aus verschiedenen «Charakteren» (Apps) des Mitbewohners auswählen können. Energiesparende LED-Leuchten an der Box sollen dabei einen ganzen Raum ausleuchten. Deshalb werde auch an Schatteneffekten getüftelt.
Erste Vorführung des Konzepts an der IFA 2017
Das frühe Konzept will Mitipi bereits Anfang September an der IFA 2017 in Berlin zeigen. Zühlke hat dabei anfangs ein wenig bei der Software-Entwicklung und beim ersten Werbevideo geholfen. Die weitere Software-Entwicklung nehme man seither selber in die Hände, wie Stylianou dem PCtipp erklärt. Die Hardware-Entwicklung bewerkstellige man nun zusammen mit Partnern wie der Produkt Design Zürich und der Arendi AG. Letztere soll vor allem bei der Elektronik unter die Arme greifen.
Das finale Gerät wolle man dann an der CES in Las Vegas, also Anfang 2018 vorstellen. Läuft alles nach Plan, will das Start-up darauf eine Kickstarter-Kampagne initiieren. Geplant sei das Endprodukt voraussichtlich auf Oktober 2018. Kosten solle die fertige Version rund 400 Franken.
Autor(in)
Simon
Gröflin
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