News 01.07.2014, 11:38 Uhr

Das müssen Sie zu Tapit wissen

Ab sofort können Swisscom-Kunden via Tapit mit dem Handy bezahlen, Orange und Sunrise folgen bald. PCtipp erklärt, wie das genau funktioniert und was es dazu braucht.
Einfach, bequem, schnell. Diese Adjektive hört man von den Initianten von Tapit immer wieder. In fünf Jahren, so die Vision von Swisscom-CEO Urs Schäppi, wird das Bezahlen via Handy völlig normal sein. Dazu hat Swisscom die beiden anderen grossen Schweizer Mobilfunkprovider Sunrise und Orange mit ins Boot geholt und mit Finanzinstituten sowie dem Detailhandel auf breiter Basis zusammengearbeitet. Entstanden ist eine offene Plattform, die dem mobilen Bezahlen in der Schweiz endlich zum Durchbruch verhelfen soll.

Einfach dranhalten

Handy ans NFC-Terminal halten, fertig: So einfach bezahlt man via Tapit
Tapit funktioniert denkbar einfach. Zum Bezahlen wird das Smartphone einfach an ein NFC-Terminal gehalten, wie man sie bereits in über 50'000 Läden in der Schweiz findet – darunter auch Migros, Coop oder Valora (Kiosk). NFC-fähige Terminals erkennen Sie am entsprechenden Logo (siehe Bild unten). Anders als vielerorts zu lesen war, muss auf dem Smartphone weder die Tapit-App geöffnet sein, noch muss das Smartphone überhaupt entsperrt werden. Bei Beträgen bis 40 Franken wird die Transaktion vollautomatisch abgewickelt – eine Interaktion ist nicht nötig.
Bei Beträgen über 40 Franken kommt ein zusätzlicher Sicherheitsmechanismus zum Zug. Je nach Kreditkarteninstitut muss dann entweder auf dem Smartphone oder direkt am Bezahlterminal eine PIN eingegeben werden. Anschliessend muss das Smartphone zur finalen Bestätigung erneut ans NFC-Terminal gehalten werden.
Übrigens soll Tapit sogar funktionieren, wenn der Akku des Smartphones leer ist (zumindest, wenn keine PIN-Eingabe auf dem Smartphone erforderlich ist). Denn der NFC-Chip ist auch dann aktiv. Bedenken bezüglich der Sicherheit müsse man nicht haben – das Bezahlen via Tapit sei mindestens so sicher wie bei der herkömmlichen Zahlung via Kreditkarte. Verliert man sein Handy, kann man den Provider kontaktieren, um die virtuellen Kreditkarten sperren lassen.

Zum Start nur bei Swisscom, Sunrise und Orange folgen

NFC-Terminals erkennen Sie am Logo auf der Seite
Swisscom bietet Tapit seinen Kunden ab sofort an. Der grösste Schweizer Telko war die treibende Kraft hinter dem Projekt, die App ist eine Eigenentwicklung. Sunrise und Orange werden Tapit noch im Laufe des Jahres lancieren, noch ist die technische Implementierung nicht abgeschlossen. Für die Kunden ist Tapit übrigens komplett kostenlos. Es entstehen beim Bezahlen keine zusätzlichen Gebühren, lediglich die üblichen Kreditkartengebühren fallen an. Und auch die neue SIM-Karte, die für Tapit erforderlich ist, wird von den Providern gratis offeriert.
Finanziert wird diese Dienstleistung von den Kreditinstituten, die Swisscom und Co. eine Aufwandsentschädigung zahlen. Technisch gesehen dient die SIM-Karte bei Tapit quasi als Kreditkarte. Direkt auf der SIM-Karte sind alle Informationen zur Kreditkarte verschlüsselt abgespeichert. Das Smartphone selbst dient quasi nur als NFC-Antenne für die SIM-Karte.
Zum Start funktioniert Tapit in der Schweiz nur mit Visa-Kreditkarten von Cornercard. Das Unternehmen hat dazu eigens zwei neue Kreditkarten lanciert, die Cornercard Mobile Visa Prepaid und Classic. Ab August werden auch Kreditkarten von Viseca (Aduno Group) unterstützt. Bei der UBS befindet man sich derzeit in einer Testphase.
In der Tapit-App selbst lassen sich auch mehrere Kreditkarten erfassen, zwischen denen man dann wählen kann. In der Detailansicht sind Informationen zu den Karten sowie die letzten Transaktionen ersichtlich. Damit diese Informationen nicht einfach so in fremde Hände fallen, ist die App durch einen separaten PIN-Code geschützt.
Auf der nächsten Seite: Vorläufig nur für Android, weitere Anwendungsszenarien



Kommentare
Es sind keine Kommentare vorhanden.