PostFinance-Konsumindikator 09.12.2021, 08:07 Uhr

So veränderte Corona das Konsumverhalten in der Schweiz

Die Corona-Pandemie und die Shutdown-Wochen letztes Jahr haben das Einkaufsverhalten komplett verändert, so die PostFinance.
(Quelle: © PostFinance AG 2017, Alle Rechte vorbehalten)
Haushalts-Einkäufe unterliegen normalerweise keinen extremen Schwankungen und sind gut prognostizierbar. Beispielsweise werden im Frühling Gartenwerkzeuge und Erde eingekauft, während im Dezember wegen Weihnachten besonders viele Lebensmittel eingekauft werden. Doch dann kamen letztes Jahr Corona und der Shutdown.
«Während den Lockdown-Wochen hat sich dieses Einkaufsverhalten komplett verändert», sagt Daniel Mewes, Chief Investment Officer von PostFinance. «Auf der einen Seite waren bestimmte Einkäufe nicht mehr möglich, auf der anderen Seite führten Hamstereinkäufe dazu, dass in gewissen Wochen wesentlich mehr Lebensmittel eingekauft wurden als vor Weihnachten», so Mewes in einer Mitteilung.
Zu dieser Erkenntnis kommt die PostFinance, nachdem sie die Zahlungsdaten der letzten zweieinhalb Jahre ausgewertet hat. Herr und Frau Schweizer sparen unter anderem bei Ausgaben für den öffentlichen Verkehr oder für Auslandreisen. Mehr Geld geben sie jedoch für das eigene Wohlbefinden, Haustiere und Lotterien aus, heisst es in einer Mitteilung.
Konsumindikator Alltag und Haushalt
Quelle: PostFinance
Neben diesen kurzfristigen Schwankungen wurden aber auch längerfristige Änderungen des Haushaltkonsums beobachtet. Ausgaben für Kommunikation stiegen seit Frühling 2020 auf ein doppelt so hohes Niveau als vor der Corona-Pandemie. Auch für Haustiere geben Herr und Frau Schweizer mehr Geld aus und blieben seither auf hohem Niveau. «Mit dem vermehrten Arbeiten im Home Office stieg das Bedürfnis nach Abwechslung und mehr Bewegung. Das führte unter anderem dazu, dass viele Haushalte ein Haustier angeschafft haben», erläutert Mewes. Gleichzeitig sanken die Ausgaben für den öffentlichen Verkehr markant. Diese sind seit dem deutlichen Einbruch im Frühling 2020 bisher nur teilweise gestiegen und waren zuletzt wieder rückläufig.

Spass wurde nachgeholt

Während des Shutdowns konnten die Schweizerinnen und Schweizer viele Freizeitangebote gar nicht oder nur teilweise wahrnehmen. Wie zu erwarten, brachen diese Ausgaben im Frühling 2020 und im Winter 2020/2021 ein. Zuerst stiegen laut Mitteilung die Ausgaben für Heimunterhaltung. Und im Sommer 2020 sowie im laufenden Jahr gaben Herr und Frau Schweizer deutlich mehr als vor der Krise für Freizeit und Vergnügen ausserhalb der eigenen vier Wände aus. Diesen Sommer galt dies insbesondere für Ausgaben in Restaurants. Zerstreuung wird offenbar auch in Lotterien und Wetten gesucht. Obwohl die Casinos teilweise schliessen mussten, stiegen die Ausgaben in diesem Bereich stark an.
Konsumindikator Beauty und Wellness
Quelle: PostFinance

Mehr Reisen in der Schweiz

Laut PostFinance gibt es keinen Bereich, in dem Schweizer Haushalte während der Corona-Pandemie mehr Geld sparen als bei Auslandreisen. Dafür reisen sie mehr innerhalb der Schweiz. «Die Zahl der Hotelübernachtungen in der Schweiz ist sowohl im Sommer 2020 als auch im Sommer 2021 gestiegen», so Mewes. In diesem Sommer befanden sich die Ausgaben der Schweizer Haushalte auf wesentlich höherem Niveau als vor der Pandemie. Reiserestriktionen würden sich nun aber wieder bemerkbar machen. Den kompletten PoFi-Konsumindikator finden Sie hier.

Was ist der PoFi-Konsumindikator?

Die von PostFinance ausgewerteten Zahlungsdaten dienen als Grundlage für den neuen PostFinance-Konsumindikator, der ab Frühling 2022 regelmässig veröffentlicht werden soll und über die aktuellen Entwicklungen des Schweizer Konsums Auskunft geben wird.



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