Tipps & Tricks 15.02.2013, 11:48 Uhr

Der Kameramodus

Was bedeuten eigentlich all die Symbole am Drehrad Ihrer Kamera? Hier wirds kurz und bündig erklärt.
Das Moduswählrad, hier bei der Nikon D90
An vielen Kameras befindet sich an der Oberseite ein Moduswählrad, das bestimmt, in welcher Betriebsart die Kamera läuft. Je nach Modus werden manche Einstellungen von der Kamera vorgenommen und andere stellen Sie selbst ein. Die Symbole und Funktionen an diesem Drehrad variieren je nach Marke und Modell; es gibt aber zumindest fünf Modi, die in fast jeder Kamera vorhanden sind:
Auto (Vollautomatik)
Die Vollautomatik ist bei Canon ein grünes Rechteck, bei anderen Herstellern ist der Modus meist mit «Auto» beschriftet. Belichtungszeit und Blende werden dabei immer automatisch eingestellt, meist auch der Blitz und oft die Empfindlichkeit (ISO-Zahl). Bei einigen Kameras kann man im Menü einstellen, was unter die Vollautomatik fällt und was der Fotograf gern selber einstellen möchte. Auf manchen Knipsern nennt sich der Modus iA oder iAuto, wobei das i für intelligent steht. Damit wird angedeutet, dass die Vollautomatik auch Zusatzfunktionen wie Kontrastausgleich oder automatische Motiverkennung umfasst.
P (Programmautomatik)
In diesem Modus werden sowohl Blende als auch Belichtungszeit automatisch eingestellt. Sie können aber – meist durch Drehen eines zweiten Rades – wählen, ob Sie eher eine offene Blende mit kurzer Belichtungszeit oder eine geschlossene Blende mit langer Belichtungszeit bevorzugen.
A (Blendenvorwahl = Zeitautomatik)
Das A steht für englisch aperture = Blende. Die Blende wird vom Fotografen manuell festgelegt, meist mit dem zweiten Drehrad. Die Verschlusszeit passt sich automatisch an. Bei Canon-Kameras ist diese Funktion mit Av beschriftet.
Weiterführender Artikel: Die Blende
S (Zeitvorwahl = Blendenautomatik)
Das S steht für englisch shutter = Verschluss. Die Verschlusszeit (Belichtungszeit) wird vom Fotografen manuell festgelegt, die Blende entsprechend angepasst. Bei Canon-Kameras ist diese Funktion mit Tv (Time value) beschriftet.
Weiterführender Artikel: Die Verschlusszeit
M (Manuell)
Im manuellen Modus werden sowohl Blende als auch Belichtungszeit vom Fotografen gewählt. Bei vielen Kameras wird im manuellen Modus auch die Bulb-Funktion aktiviert: Der Verschluss bleibt so lange offen, wie auf den Auslöser gedrückt wird. Dafür muss die Belichtungszeit über das reguläre Maximum von 30 Sekunden geschraubt werden.
Zwischenbemerkung zur automatischen Belichtung
Die Kamera versucht in den meisten Betriebsarten, das Foto automatisch richtig zu belichten. Selbst im manuellen Modus ist das der Fall, wenn die ISO-Empfindlichkeit auf automatisch gestellt ist. Dabei sind der Kamera jedoch physikalische Grenzen gesetzt. Zum Beispiel lässt sich die Verschlusszeit bis zu einem gewissen Grad kürzen, indem die Blende automatisch geöffnet wird, aber irgendwann ist die Blende voll offen; dreht man die Verschlusszeit noch kürzer, wird das Foto zu dunkel. Dies wird im Sucher oder Display durch eine Warninfo angezeigt, wenn der Auslöser halb durchgedrückt wird. Im manuellen Modus sieht man auf einer Skala, wie stark die Über- oder Unterbelichtung ausfällt.
Es ist auch in den Modi P, A, und S möglich, Bilder absichtlich zu hell oder zu dunkel zu machen. Dazu wird die automatische Belichtungskorrektur, die standardmässig auf 0 steht, in einen bestimmten Plus- oder Minuswert gedreht.
Weitere Betriebsarten
Neben den vier Grundmodi und der Vollautomatik verfügen die meisten Geräte über weitere Modi. Hier die gängigsten:
Automatik ohne Blitz
Das durchgestrichene Blitzsymbol findet sich auf einigen weit verbreiteten Spiegelreflexkameras. Dieser Modus funktioniert wie die Vollautomatik, ausser dass man selbst bestimmen kann, ob man den Blitz hochklappen will oder nicht.
B (Bulb)
Normalerweise im manuellen Modus integriert, verfügen zum Beispiel die teureren Canon-Spiegelreflexkameras über einen separaten Bulb-Modus. : Der Verschluss bleibt so lange offen, wie auf den Auslöser gedrückt wird.
C (Benutzerdefiniert)
Das C steht für englisch custom = massgeschneidert. Oft sind mehrere solche Modi mit C1, C2 etc. vorhanden. In diesem Fall haben Sie die Möglichkeit, die komplette aktuelle Kameraeinstellung abzuspeichern und später per Moduswählrad zu aktivieren.
Motivprogramme
Die Motivprogramme sind entweder einzeln als Piktogramme sichtbar oder in einem Modus unter SCN zusammengefasst. Typisch ist zum Beispiel ein Gesicht für Portrait, eine Blume für Makro, ein Läufer für Sport oder Sterne für Nachtaufnahmen. Motivprogramme passen automatisch alle möglichen Einstellungen an eine typische Aufnahmesituation an (bei Sport wird zum Beispiel eine kurze Verschlusszeit gewählt).
Video
Der Videomodus wird meist durch ein Piktogramm dargestellt. Viele Kameras haben auch eine separate Video-Aufnahmetaste, mit der sich Videos im jeweiligen Kameramodus schiessen lassen.

Autor(in) David Lee



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