Makro: Kleines ganz gross

Die wichtigsten Tipps

Die wichtigsten Tipps


Schärfentiefe: Die Schärfentiefe ist der Distanzbereich, der im Bild scharf erscheint. Sie ist die grosse Herausforderung des Makrofotografen, denn sie nimmt mit zunehmender Vergrösserung stark ab. Fotografiert man etwa den Kopf eines Frosches von vorne, so ist entweder seine Nase scharf oder seine Augen, aber nicht beides. Auch bei einem Makroobjektiv bewegt sich die Schärfentiefe bei grossem Abbildungsmassstab im Bereich weniger Millimeter. Nur Kompaktkameras haben einen deutlich grösseren Schärfebereich. In jedem Fall ist es sehr wichtig, den Fokus an die richtige Stelle zu setzen. Frontal aufgenommen, muss er unbedingt auf den Augen des Frosches liegen – eine unscharfe Nase fällt weniger auf, wenn die Augen scharf abgebildet sind.
Bildkomposition: Der fehlenden Schärfentiefe kann man zudem durch geschickte Bildkomposition entgegenwirken. Positioniert man sich seitlich des Frosches und sorgt dafür, dass sich dessen Nase und Auge in derselben Tiefenebene befinden, so wird das ganze Gesicht scharf abgebildet. Die Unschärfe ist aber nicht grundsätzlich schlecht, sondern als Gestaltungselement zu sehen. Denn sie lenkt die Aufmerksamkeit des Betrachters auf die scharfen Bildbereiche.
Licht: Eine geschlossene Blende – also eine hohe Blendenzahl – erhöht die Schärfentiefe, braucht aber mehr Licht. Dies erreichen Sie entweder durch lange Verschlusszeiten oder durch künstliche Lichtquellen. Ersteres bedingt den Einsatz eines Stativs und ist nur bei unbeweglichen Objekten möglich. Letzteres erfordert lichtstarke Blitze, am besten deren zwei, die links und rechts des Objektivs auf Seitenarmen platziert das Objekt gut ausleuchten, ohne Schlagschatten zu werfen.
Über den Autor
Jürg Sommerhalder hat sich der Naturfotografie verschrieben - mit speziellem Fokus auf die Welt des Kleinen: Insekten, Spinnen, Amphibien, Reptilien, aber auch Orchideen, Farne und Bromelien faszinieren ihn nicht nur als Fotografen, sondern auch als Laienbiologen. Seit 20 Jahren bereist er auf der Suche nach ihnen vorzugsweise tropische Regenwälder. Seine Liebe gilt ganz besonders dem einzigartigen Reichtum der Berg- und Tieflandwälder Amazoniens.
Als markentreuer Pentax-Fotograf musste er lange warten, bis «sein»
Hersteller sich Jahre nach der Konkurrenz dazu durchrang, ebenfalls digitale Spiegelreflexkameras zu produzieren. Seither besitzt er keine analogen Gehäuse mehr und hat die digitale Revolution der High-end-Geräte aus dem Hause Pentax lückenlos mitgemacht. Ausgestattet mit den modernsten digitalen Gehäusen, verwendet Jürg Sommerhalder aber nach wie vor auch teilweise über 20 Jahre alte analoge Objektive desselben Herstellers. Sie sind mit den aktuellsten Gehäusen kompatibel und sind seiner Meinung nach modernen Objektiven in Sachen Bildqualität absolut ebenbürtig.
Alle gezeigten Beispiele wurden mit der Pentax K10D oder K20D und unter Verwendung von markengleichen Makro-Objektiven und Blitzen geschossen. Einzig das Weitwinkel-Objekiv, mit welchem die Strandkrabbe fotografiert wurde, stammt aus dem Hause Sigma.



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