Workshop: Sport- & Action-Fotografie

Schnell und scharf

Schnell und scharf

Um schnelle Bewegungen scharf festzuhalten, sind sehr kurze Belichtungszeiten nötig. Im Fussball beispielsweise sollte nie länger als 1/400 Sekunde belichtet werden, um auf Nummer sicher zu gehen. In dieser kurzen Zeit muss genug Licht auf den Sensor fallen. Die Blende ist darum jeweils voll geöffnet. Wer kein besonders lichtstarkes Objektiv besitzt oder mit sich herumschleppen will, der fotografiert vorzugsweise bei hellem Tageslicht. Ein Fussballspiel bei Sonnenschein einzufangen, ist weniger schwierig als eines, das abends bei Scheinwerferlicht ausgetragen wird. Sind weder Objektiv noch Lichtverhältnisse ideal, gibt es noch die letzte Möglichkeit: Die Lichtempfindlichkeit des Sensors wird mit dem ISO-Wert erhöht. Das verringert jedoch bekanntlich die Bildqualität. Farbrauschen, reduzierte Detailschärfe und blassere Farben können die Folge sein.
Bei schönem Wetter sind sehr kurze Belichtungszeiten möglich, ohne dass die Qualität leidet. Wasserspritzer wirken «eingefroren» besonders spektakulär (Fotolia)

Gewollt unscharf

Aus der Not eine Tugend machen und absichtlich lange belichten – auch das kann effektvoll sein. Die Kamera ist fix installiert, die Bewegungen werden zu Schlieren. Noch besser ist die umgekehrte Methode: Der Fotograf bewegt die Kamera mit dem Akteur mit. Der Sportler ist dann scharf abgelichtet, der Hintergrund zischt vorbei. Dies empfindet die Sichtweise des Sportlers nach, ist also gefühlsmässig «näher dran». Natürlich funktioniert das nur bei Sportarten mit einer klaren Bewegungsrichtung, also Rennen aller Art. Verfolgen Sie die Bewegung mit der Hand mit und drücken Sie währenddessen ab. Ein ähnlicher Effekt gelingt von einem fahrbaren Untersatz aus.
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Autor(in) David Lee



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