Tipps zum besseren Filmen mit der Fotokamera

Belichtungszeit

In der Fotografie ist die Belichtungszeit simpel: Eine kürzere Belichtungszeit friert Bewegungen ein, Bild 3, eine längere Belichtungszeit lässt Bewegungen verschwimmen. Das ist auch bei Videos so. Allerdings kommt hier die Komponente des Motion Blur dazu. Leichtes Verschwimmen von Bewegungen wird von Menschen als natürlich wahrgenommen, weshalb es auch in Videos verwendet wird. Es ist also nicht nötig, Actionszenen mit extrem kurzer Belichtungszeit zu filmen.
Bild 3: Eine Szene wie diese wirkt ohne Bewegungsunschärfe schnell unnatürlich
Quelle: shutter
Genauso sind Langzeitbelichtungen, wie sie in der Fotografie gang und gäbe sind, in der Videografie nur begrenzt nützlich. Falls Sie auf Nummer sicher gehen wollen, setzen Sie die Belichtungszeit auf das Doppelte der Bildrate: Filmen Sie also mit 25 FPS, wählen Sie eine Belichtungszeit von 1/50. Bei 50 FPS nehmen Sie 1/100. Damit erhalten Sie garantiert eine angenehme Bewegungsunschärfe, die von den Zuschauern als natürlich wahrgenommen wird. Eine längere Belichtungszeit lässt Bewegungen stärker verschwimmen, was beispielsweise für Traumszenen oder als künstlerischer Effekt nützlich sein kann. Im Gegenzug erhalten Sie mit einer kürzeren Belichtungszeit schärfere Bewegungen, was unnatürlich wirken kann. Dies lässt sich jedoch besser im Nachhinein korrigieren als eine zu lange Belichtungszeit und kann somit bei sehr hellen Bedingungen verwendet werden. Und dann ist da noch die Sache mit elektrischen Frequenzen: Displays, bestimmte Lampen und andere elektronische Geräte flackern oftmals mit der Frequenz des lokalen Stromnetzes. In Europa ist das fast immer 50 Hz, weshalb hierzulande Bildraten wie 25, 50 oder 100 FPS die besten Ergebnisse liefern und auch als Standard für TV-Übertragungen und Ähnliches verwendet werden. Problematisch wird es hingegen bei gewissen Smartphones und PC-Displays. Diese verwenden meistens Wiederholraten von 30, 60 oder 120 FPS, passend zum amerikanischen Stromnetz, das mit 60 Hz flackert. Filmen Sie mit der exakten Bildrate des Displays oder einer Verdoppelung/Halbierung davon, sollten Sie kein Flackern sehen. Das wird aber leider schwierig, wenn Sie beispielsweise in einem Raum mit 50-Hz-Beleuchtung ein 60-Hz-Display filmen sollen.



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