Power-PCs 03.11.2025, 11:00 Uhr

Volles Tempo

Gerade die Power- und Gaming-PCs profitieren in hohem Masse von künstlicher Intelligenz. Der PCtipp hat fünf Tower-PCs ab 2237 Franken getestet, die nicht nur viel Leistung bringen, sondern auch praktische KI-Technik an Bord haben.
(Quelle: ChatGPT)
Hinweis: Der Artikel stammt aus der Oktober-Printausgabe des PCtipp. Preise können sich verändert haben.
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Wenn es um hohe Geschwindigkeit, modernste Ausstattung, flexible Erweiterbarkeit und vielseitige Anschlüsse geht, spielen auch 2025 die Power-PCs ganz vorn mit. Wesentliche Pluspunkte dieser Desktop-Systeme sind ihre grosse Speicherkapazität, eine hohe Anzahl an integrierten USB-Schnittstellen und eine massive Grafik- und Rechenleistung. Damit lassen sich nebst anspruchsvollen Anwendungen wie Videoschnitt, Bildbearbeitung oder Musikproduktion auch aktuelle Games in 4K-Auflösungen mit höchster Detailtiefe und realistischen Effekten flüssig wiedergeben. Dies bedeutet, dass die Power-PCs mindestens 60 Bilder pro Sekunde darstellen können.
Für viele Nutzer ebenso wichtig sind eine hochwertige Verarbeitung, ein ansprechendes Design und grosszügige Aufrüstmöglichkeiten. Letztere ermöglichen es, den Rechner später mit einer weiteren Grafikkarte, einem stärkeren Prozessor oder zusätzlichen Speichern zu bestücken.
Im Desktop-PC-Sektor Fuss gefasst hat ausserdem die künstliche Intelligenz (KI). Kaum eine andere PC-Sparte profitiert von KI so stark bezüglich realistischem Spielerlebnis und effizienter Ressourceneinteilung wie die Power-PCs. Mehr dazu lesen Sie in unserer Box «So hilft die KI den PCs» auf der letzten Seite.
In dieser Kaufberatung hat der PCtipp die Königsklasse unter den Rechnern ausgiebig getestet. Ganze fünf Modelle von den Herstellern Acer, Asus, HP, Joule Performance und Medion mussten sich unserem Testparcours stellen. Dazu hat der PCtipp die Rechner anhand der drei wichtigsten Eigenschaften «Ausstattung», «Ergonomie» und «Leistung» miteinander verglichen. Dabei wurde auch auf eine einfache Aufrüstbarkeit und die Verarbeitungsqualität (etwa die saubere Verlegung des Kabelbaums im Inneren) geachtet. Alle Informationen dazu finden Sie in unserer Detailtabelle im letzten Teil. Den Testsieger und den Preistipp besprechen wir in separaten Boxen auf Teil 2 und Teil 3.
Die getesteten Power-PCs
  • Acer Predator Orion 5000 (P05-660)
  • Asus Gaming PC ROG G700
  • (G700TF-7265KF045X)
  • HP Omen 35L GT16-0768nz
  • Joule Performance Gaming PC (L1134988)
  • Medion Erazer Hunter X30 (MD35466)

Spitzenausstattung kostet

Die Top-Modelle unter den Power-PCs sind nicht nur mit hochwertigen und modernsten Komponenten bestückt. Sie glänzen auch mit einem grosszügigen Speicherausbau – sowohl beim Nutzspeicher (in Form von 1 bis 4 Tera­bytes) als auch beim Arbeitsspeicher. Unser Testsieger, der HP Omen 35L GT16-0768nz, kommt zum Beispiel mit satten 64 GB RAM.
Sehr gut: Acer Predator Orion 5000 (P05-660)
Quelle: Acer
Ausserdem gehört eine effiziente Wasserkühlung bei vier der fünf getesteten Power-PCs zur Grundausstattung. Nur das Acer-Modell setzt auf eine Luftkühlung. Aber das geht auch bei diesem Power-Boliden auf. Er überzeugte durch sein cleveres Zonen-Kühlkonzept und blieb damit während unserer Tests erstaunlich leise.
In dieser Kaufberatung treten insgesamt fünf aktuelle Power-/Gaming-Rechner an, alle im Tower-Gehäuse. Ein gemeinsames Merkmal ist die transparente Seitenwand, die den Nutzern einen genauen Blick ins Innere der Hochleistungsmaschinen gewährt. Vier der fünf PCs sind mit Windows 11 Home ausgestattet. Lediglich das Modell von Asus wird mit der Pro-Variante ausgeliefert.
Leistungsstarke Zwanzigkernprozessoren, leise Flüssigkeitskühlung und High-End-Grafikkarten mit 12 GB oder wie bei Asus, HP, Joule Performance und Medion sogar 16 GB eigenem Videospeicher – es fehlt diesen Power-PCs an nichts. Die Hersteller lassen sich diese exklusiven Komponenten, die aufwendige Bauweise und die Technologien aber teuer bezahlen. Dementsprechend gross ist die Preisspanne. Das günstigste Modell in unserem Testfeld, der Joule Performance Gaming PC, kostet 2237 Franken. In der preiswerten Einsteigerklasse des Schweizer Gaming-Pioniers Joule Performance arbeitet AMDs Ryzen-CPU 9 9900X, ein potenter Zwölfkernprozessor. Der teuerste Rechner, HPs Omen 35L GT16-0768nz, geht für Fr. 3963.90 über den Ladentisch. In ihm steckt wie auch in den PCs von Acer, Asus und Medion ein starker Intel-Prozessor.

Schön anzusehen

Sehr gut: Joule Performance Gaming PC (L1134988)
Quelle: Joule
Nebst dem Innenleben zeichnet sich diese PC-Kategorie auch durch ihr extravagantes Äusseres aus. Wie bereits erwähnt sind die Komponenten – darunter Mainboard, Grafikkarte und CPU – in Tower-Gehäusen mit transparenten Seitenwänden verbaut. Die Hersteller statten ihre Boliden zudem mit schnellen Solid-State-Datenträgern aus, und zwar mit PCI-Express-4-Schnittstelle und im M.2-2280-Format. Bei der Kapazität gibt es allerdings Unterschiede: Der Acer Predator Orion 5000 (P05-660) hat satte 3 TB Speicher verbaut. Die PCs von Medion und Joule Performance bieten jeweils 2 TB. Der Asus-Rechner verfügt «nur» über 1 TB SSD-Speicher. HPs Omen kommt hingegen in der 2-plus-2-TB-Konfiguration, womit der Hersteller seinem Modell einen zusätzlichen schnellen 2-TB-SSD-Speicher als Speicherbecken für Daten zur Seite stellt.
Testsieger: HP Omen 35L GT16-0768nz
Testsieger: ausgezeichnet
HP
Mit dem Omen 35L GT16-0768nz liefert der Hersteller HP einen extrem leistungsfähigen Power-/Gaming-PC im Midi-Tower-Format. Allerdings hat das mit Fr. 3963.90 auch seinen Preis. Verbaut sind High-End-Komponenten wie die Nvidia-Grafikkarte Geforce RTX 5080, die 16 GB an separatem Videospeicher mitbringt. Aber auch beim Speicherausbau lässt der Rechner nichts anbrennen: Prozessor und Grafikkarten stehen insgesamt 64 GB an Arbeitsspeicher sowie ein 2000-GB-SSD-Speicher im schnellen M.2-Format zur Seite. Anwender erhalten ausserdem nochmals die gleiche Kapazität an SSD-Speicher, die als Sammelbecken für Daten, Videos oder auch die Musiksammlung dient.
Der Hersteller spendiert dem rassigen PC mit transparenter Seitenwand zudem eine Core-Ultra-7-265F-CPU von Intel. Das bringt viel Tempo in das Gehäuse: Den Bootvorgang absolviert der Windows-11-Home-Rechner in nur 8 Sekunden, bei der Cinebench-2024-Leistungsmessung (Multicore) schafft das Kraftpaket rassige 1987 Punkte. Beim PCMark-10-Leistungstest stehen zum Schluss 9791 Punkte als Endergebnis fest. Das ist stark.
Der Kabelbaum ist sauber verlegt, die Anordnung der einzelnen Komponenten luftzirkulationsfreundlich. Hinzu kommt eine Wasserkühlung, womit der Prozessor so gut wie lautlos arbeitet. Im Desktopmodus liegt die Leistungsaufnahme des Rechners bei sparsamen 60 Watt, wird gespielt, erhöht sich sein Verbrauch auf 590 Watt.
Fazit: Bei HPs Omen 35L GT16-0768nz läuft alles wie am Schnürchen. Geschwindigkeit, Ausstattung und Verarbeitung sind allesamt auf Spitzenniveau.

Tempo ist Trumpf

Als Taktgeber arbeitet in vier der fünf getesteten Modelle ein Intel-Prozessor des Typs Core Ultra 7 265F oder 265KF mit 20 Kernen und einem maximalen Takt von 5,3 GHz bis 5,5 GHz. Der Joule Performance Gaming PC ist der Einzige im Testfeld, der mit einem AMD-Prozessor des Typs Ryzen 9 9900X mit 12 Kernen ausgestattet ist, dafür aber mit einem maximalen Takt von 5,6 GHz aufwartet.
Sehr gut: Asus Gaming PC ROG G700 (G700TF-7265KF045X)

Quelle: Asus
Bei den Grafikkarten wird ebenfalls geklotzt. Das Schnellste ist gerade gut genug: Der Acer- und Joule-Performance-PC sind mit einer Nvidia Geforce RTX 5070 respektive 5070 Ti bestückt. Bei den Tower-PCs von Asus, Medion und HP kommt sogar das hochwertigere Geforce-RTX-5080-Modell mit einem 16 GB grossen separaten Videospeicher zum Einsatz. Die Faustregel: Je höher die Modellnummer, desto schneller ist der 3D-Chip und desto mehr Recheneinheiten sind im Chip freigeschaltet, was wiederum für mehr 3D-Leistung in aktuellen Spielen sorgt.
Konkret zu den Tempounterschieden zwischen der GeForce RTX 5070, der gleichnamigen Ti-Version und dem RTX-5080-Flaggschiff: In Spielen liegt die RTX 5080 in der Regel vor der RTX 5070 Ti und der 5070, mit einem Leistungsvorsprung (abhängig von den Games) von etwa 10 bis 20 Prozent. Der Unterschied zeigt sich vorwiegend dann, wenn anspruchsvolle Spiele in hohen Auflösungen wie 4K und mit hohen Detailtiefen gespielt werden. Zum Beispiel erreicht die RTX 5080 beim Omen-PC im Spiel «Cyberpunk 2077» bei 4K-Einstellungen durchschnittlich 68 FPS, während die RTX 5070 Ti bei etwa 59 FPS liegt. Auch Microsofts «Flight Simulator» oder das Rollenspiel «Hogwarts Legacy» zählen zu den Spielen mit teils sehr hohen Anforderungen, bei denen eine starke Grafikkarte viel ausmacht. In weniger anspruchsvollen Szenarien oder bei geringerer Auflösung (Full HD) verringert sich der Abstand zwischen den Grafikchips; die 5070 Ti ist dann oft nur geringfügig langsamer als die 5080 und bietet dadurch ein besseres Preis-Leistungs-Verhältnis.
Auch im Hinblick auf Videobearbeitung und Bildverarbeitung zeigen die Grafikchips Unterschiede. Die RTX 5080 bietet durch eine höhere Anzahl an CUDA-Kernen und die GDDR7-Speicherbandbreite eine schnellere Verarbeitung. Bei Projekten in Videobearbeitungsprogrammen wie «DaVinci Resolve» kann die 5080 etwa 15 Prozent schneller rendern als die 5070 Ti. Die 5070 Ti wiederum ist in solchen Anwendungen eine deutliche Verbesserung gegenüber der 5070, wobei hier ihr Vorsprung bei rund 10 bis 15 Prozent liegt.
Für allgemeine Multimedia-Anwendungen wie das Streaming von 4K-Videos, Bildbearbeitung in Photoshop oder einfache Videobearbeitung sind die Unterschiede zwischen den drei Karten weniger gravierend. Die Leistungs­unterschiede sind hier oft kaum wahrnehmbar, da diese Anwendungen weniger von der rohen Rechenleistung der Grafikkarte abhängen als von optimierten Software-Features und der CPU-Leistung. Unterm Strich: Alle drei Grafikkarten bieten eine flüssige Leistung und profitieren von den aktuellsten Encoder-/Decoder-Technologien von Nvidia.
Weil die getesteten Power-PCs zu den leistungsstärksten Rechnern gehören, sind sie auch die stromhungrigsten und lautesten. Die Hersteller verbauen zwar effiziente Netzteile, aber die Power-PCs sind dennoch keine Stromsparer. Der Stromverbrauch liegt zwischen 570 Watt (Acer) und 590 Watt (HP, Joule Performance und Medion).
Preistipp: Medion Erazer Hunter X30 (MD35466)
Preistipp: sehr gut
Medion
Mit einem Strassenpreis von 2999 Franken ist selbst der Erazer Hunter X30 nicht mehr als günstig zu bezeichnen. Dank der gezeigten Leistung und des im Vergleich dennoch «günstigen» Preises winkt dem Tempoboliden unser Preis-Leistungs-Logo. Käufer bekommen einen Tower-PC, der sich dank effizienter CPU-Flüssigkeitskühlung mehr als achtbar bei unserer Geräuschpegelmessung schlägt. Überzeugen kann der Hunter aber auch bei der Gesamtleistung, für die der Core-Ultra-7-265KF-Prozessor von Intel, insgesamt 32 GB an Arbeitsspeicher sowie ein 2000 GB grosses SSD verantwortlich sind. Um Spiele in 4K (also mit 60 Bildern pro Sekunde oder höher) zu zeigen, hat Medion eine Grafikkarte vom Typ Geforce RTX 5080 mit 16 GB an eigenem Video-RAM in dem Tower verbaut. Letztlich schafft der Power-PC damit sehr starke 9592 PCMark-10-Punkte. Beim Grafiktest 3DMark (Time Spy) stehen als Ergebnis sogar 28 518 Punkte zu Buche.
Bei der Ergonomie liegt das Gerät im Mittelfeld: Im Standard-Modus (Office-Arbeiten, Internet, E-Mail etc.) erreicht die Leistungsaufnahme des PCs genügsame 55 Watt, wird hingegen viel Rechenleistung gebraucht, steigt sie auf durchschnittlich 590 Watt an.
Fazit: Medions Erazer Hunter X30 ist ein Power-PC zum fairen Preis von 2999 Franken. Dem Preistipp gelingt der Spagat aus Tempo, Ausstattung und Ergonomie.

Fazit und Testübersicht

Fazit: Muskelprotze mit Köpfchen

Power-PCs sind aufgrund ihrer Leistung die Endausbaustufe unter den Desktop-PCs: Die Königsklasse ist mit den stärksten Prozessoren, Grafikkarten und riesigen SSD-Datenträgern ausgestattet. Die Spitzenprodukte unter ihnen heben die Messlatte bezüglich Geschwindigkeit, aber auch Ausstattung, Design und Verarbeitung weiter nach oben. Zudem werden sie dank KI-Funktionen noch smarter und besser. Unser Preistipp: Der Medion Erazer Hunter X30 sticht aufgrund seines im Vergleich günstigen Preises von 2999 Franken hervor. Er bietet ein rasantes Tempo und bleibt dank der Flüssigkeitskühlung auch im performanten Spielbetrieb leise.
Wer ein Maximum an Leistung benötigt, sollte unseren Testsieger – den HP Omen 35L GT16-0768nz – in Betracht ziehen. Er bietet die beste Gesamtleistung, hat eine Top-Ausstattung und ein schönes Design.
So hilft die KI den PCs
Ein KI-basierter PC nutzt spezialisierte Hardware wie NPUs (Neural Processing Units) und KI-Funktionen in GPUs (Grafikchips), um die Leistung und das Spielerlebnis zu verbessern. Folgend fünf zentralen Vorteile:
1. Grafik und Leistung
KI-Technologien wie Nvidia DLSS (Deep Learning Super Sampling) und AMD FidelityFX Super Resolution (FSR) nutzen maschinelles Lernen, um Spiele in einer niedrigeren Auflösung zu rendern und sie mit KI-Unterstützung auf eine höhere Auflösung zu skalieren.
2. Dynamische Spielwelten
KI ermöglicht es Entwicklern, dynamischere und interaktivere Spielwelten zu schaffen. NPCs (Non-Player Characters) können mit KI-gestützten Algorithmen realistischer auf die Aktionen des Spielers reagieren und intelligentere Verhaltensweisen zeigen.
3. RessourcennutzungKI kann die Hardware-Ressourcen des PCs effizient verwalten, um die Hauptprozessoren
(CPU und GPU) zu entlasten.
4. Personalisierung
KI-Systeme können das Spielverhalten eines Nutzers in Echtzeit analysieren und den Schwierigkeitsgrad des Spiels automatisch anpassen.
5. Anti-Cheat-Funktionen
KI kann Betrugs-Software und Cheats in Echtzeit erkennen, indem sie ungewöhnliche Verhaltensmuster der Spieler analysiert, die sonst nur schwer zu identifizieren wären.
Testübersicht: Power-PCs ab 2237 Franken
Quelle: PCtipp.ch




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