Kommen wir also zu den Musikformaten, die heute in Gebrauch sind. Für die meisten Musikhörer sind aktuell die folgenden drei Formate relevant:
FLAC
MP3
AAC (M4A)
Der Hauptunterschied der drei Formate liegt in der Qualität. MP3 und AAC sind verlustbehaftete Formate, während FLAC verlustfrei ist. Das heisst: FLAC klingt, als wäre es ohne Abstriche aufgenommen, während MP3 und AAC qualitative Einbussen in Kauf nehmen, um die Dateigrösse zu reduzieren. Bei dieser Reduktion gehen Details der Aufnahme verloren. Je stärker die Reduktion ist, desto schlechter wird die Tonqualität. Aber: Eine gute MP3-Datei mit maximaler Qualität (320 Kbit/s) ist praktisch nicht von einer FLAC-Aufnahme zu unterscheiden – nicht einmal mit teurem Equipment und schon gar nicht auf billigen Kopfhörern. Das Gleiche gilt für eine AAC-Datei mit maximaler Qualität (256 Kbit/s).
FLAC
Die Nummer Eins für verlustfreies Hören heisst FLAC. Früher war dieses Format noch der Liebling der Audio-Snobs und der Indie-Sammler. Heute gehört der freie Standard zu den populärsten Dateiformaten für Musiksammler. FLAC ist wie erwähnt ein verlustfreies Format. Das heisst: Die Musik wurde nach der Produktion nicht in ein kompakteres Format zusammengestaucht und klingt ziemlich genau so, wie sie auf der Master-Aufnahme tönt. Den Preis dafür bezahlt man beim Speicherplatz und bei der Kompatibilität. Ersterer ist zwar heutzutage günstiger geworden, kann aber bei grösseren Sammlungen schon ziemlich ins Geld gehen – gerade, wenn man beispielsweise nur für die Musiksammlung ein Speicherupgrade beim Laptop benötigt. Eine mögliche Lösung dazu finden Sie im letzten Abschnitt «Hybridlösung: Apple Music».
Die Kompatibilität ist vorwiegend dann ein Thema, wenn unübliche Geräte und Apps zum Zuge kommen. Die allermeisten Musik-Player haben heute kein Problem mehr mit FLAC. Wer jedoch eigenwillige Systeme am Laufen hat, muss eventuell ein wenig basteln. Wobei die Lücken mittlerweile sehr klein geworden sind. Alternativen zu FLAC wären etwa Apples eigenes ALAC oder WAV, wobei ALAC im Prinzip praktisch identisch zu FLAC und WAV eher ein Master-Format zum Archivieren ist, da die Dateigrössen exorbitant sind. Qualitativ gibt es in dieser Liga keine nennenswerten Unterschiede.
MP3
MP3 ist als Format legendär, wurde es doch zum Inbegriff der piratisierten Musik der 00er-Jahre. Dabei ist MP3 eigentlich nicht so gut. Ähnlich wie bei einem Burger einer grossen Kette ist da nicht viel Gutes drin, aber es ist günstig (im Hinblick auf Speicherplatz) und einfach. MP3 läuft praktisch überall, braucht wenig Platz und liefert eine Qualität, die für die Meisten gut genug ist. Und mal ehrlich: Ein MP3 in maximaler Qualität ist kaum von verlustfrei zu unterscheiden. Bei weniger als den maximalen 320 Kbit/s fällt man dann aber schnell die Qualitätsklippe hinunter.
AAC
Im Prinzip ist AAC eine bessere Version von MP3, die aber nicht wirklich einen Vorteil bietet. Anders als bei MP3 schafft AAC die maximale Qualität schon mit 256 Kbit/s. Man könnte also annehmen, dass AAC deshalb 320 Kbit/s mit noch besserer Qualität anbietet. Dem ist aber nicht so, denn: Akustisch gesehen lohnt sich das schlicht nicht. Gute AAC-Dateien sind daher leicht kleiner als gute MP3s, aber der Unterschied ist nicht besonders gross. Somit ist AAC schliesslich eine etwa gleichwertige Alternative zu MP3 und grösstenteils Geschmackssache. Vorteile hat AAC zum Beispiel im Apple-Ökosystem, da Apple das Format bevorzugt. Auch beim Weiterverarbeiten, beispielsweise für Videos, bietet es Vorteile, Bild 2.
Bild 2: AAC ist das Standardformat von Apple Music, hier unter Windows dank Cider (Link: cider.sh)