Sicher vor Betrug im Internet
Gefährliche Scam-Software
Eine weitere Gefahr ist sogenannte Scam-Software. Sie hat meist keine klassische Malware wie Viren oder Trojaner im Gepäck. Es handelt sich vielmehr um betrügerische Software, die sich vielfach als nützliches Programm ausgibt, etwa als System-Tool, Virenschutz oder Update-Helfer. In Wirklichkeit wurde die Software dafür entwickelt, Nutzer zu täuschen und ihnen zu schaden oder Geld zu ergaunern. Typischerweise wird Scam-Software über Pop-ups, gefälschte Warnmeldungen, E-Mails oder unseriöse Webseiten angeboten und fordert den Nutzer beispielsweise dazu auf, für angebliche Fehlerbehebungen oder Virenbeseitigung Geld zu bezahlen.
In der Regel führt Scam-Software keine der versprochenen Funktionen aus. Oftmals installiert sie sogar weitere Schad-Software im Hintergrund. In der Schweiz warnt das Bundesamt für Cybersicherheit BACS vor gefälschten Apps, die sich als «Unwetterwarnungen» ausgeben, aber tatsächlich Malware installieren und sensible Daten abgreifen, darunter E-Banking-Daten. Es gibt drei Arten von gefährlicher Scam-Software:
- Scareware: Erzeugt durch Panikmache (etwa falsche Viruswarnungen) einen Kaufzwang für nutzlose Programme.
- Rogueware: Gibt sich als seriöse Sicherheits-Software aus und verlangt Geld für angebliche Problemlösungen, die allerdings gar nicht existieren.
- Ransomware: Sperrt Dateien oder das ganze System und verlangt Lösegeld für die Entsperrung.
Eine sehr oft genutzte Falle, meist für Scareware, ist eine im Webbrowser eingeblendete Warnmeldung, dass Ihr System einen Fehler hätte oder man gerade einen Virus bei Ihnen entdeckt hat. Ein alter Fall, aber eine leider sehr erfolgreiche Scareware war das falsche Antivirus-Programm System Care Antivirus. Zuerst gaukelte es dem Anwender vor, dass ein besonderer Virus auf dem System sei und bot eine kostenlose Testversion seines Programms an. Viele Anwender haben daraufhin das Fake-Tool installiert, das natürlich prompt den vermeintlichen Virus im System fand, Bild 10. Allerdings wurde der Nutzer informiert, dass nur die Vollversion für 99 US-Dollar den Virus entfernen könnte. Daraufhin haben die Anwender bezahlt, die Lizenz eingegeben und danach war der mysteriöse Virus, der nie vorhanden war, auch verschwunden. Aber damit nicht genug: Auch danach fand das Tool immer wieder mal Schwachstellen und reparierte sie natürlich stets wieder. Das baute Vertrauen zum Anwender auf. Allerdings waren alle Abläufe eine programmierte Show, die bei jedem Anwender gleich ablief. Eine Deinstallation des Tools beendete zum Glück den Spuk.
Bild 10: Die Scareware System Care Antivirus ist zwar ein alter Fall, aber das Vorgaukeln einer Virusinfektion hatte funktioniert
Quelle: PCtipp.ch
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