Die Windows-Festung
Fünf weitere Sicherheiten
6. Unnötiges deaktivieren
Es gibt unter Windows 10 und 11 viele mächtige Tools und Funktionen, die Sie vielleicht gar nicht nutzen. Schalten Sie daher Dienste und Funktionen aus, die Sie nicht verwenden, etwa den Remote-Desktop (siehe Tipp 2), die Dateifreigabe, Bluetooth oder veraltete Netzwerkprotokolle. So schmälern Sie die Möglichkeit für Angriffe auf Ihren PC.
Per Datei- und Druckfreigabe lassen sich Ordner und Laufwerke für andere Netzwerkpartner freigeben. Aber wenn Sie diese Funktion nicht benötigen, schalten Sie diese aus. Wie in Tipp 3 beschrieben, wechseln Sie in Ihr Netzwerkprofil Privat und deaktivieren dort die Datei- und Druckerfreigabe. Selbst bereits freigegebene Order oder Laufwerke sind nun für Dritte verschlossen.
Aber auch Bluetooth ist eine Tür in Ihr System. Viele Desktop-PCs bringen die Funktion mit und aktivieren sie automatisch mit dem oft kombinierten WLAN-Bluetooth-Modul. Unter Windows 11 reicht ein Klick auf das Netzwerksymbol in der Taskleiste und auf den Bluetooth-Button. Wenn er blau ist, ist er aktiviert, Bild 6. Unter Windows 10 geben Sie bei Start den Begriff Bluetooth ein und schieben im folgenden Fenster den Schalter auf Aus.
Eine weitere Altlast sind betagte SMB-Netzwerkprotokolle. Sie sorgen dafür, dass man auf ältere Geräte als Netzlaufwerke zugreifen kann. Die alten Versionen sind SMB 1.0 und 1.1. Die Versionen 2.0 und 3.0 sind aktuell. Die alten Protokolle sind anfällig für verschiedene Arten von Angriffen. Geben Sie unter Windows 10 oder 11 im Start-Menü den Begriff Windows Features ein und klicken Sie auf Windows-Features aktivieren oder deaktivieren. Suchen Sie dort den Eintrag Unterstützung für die SMB 1.0/CIFS-Dateifreigabe und entfernen Sie alle Häkchen – auch bei den Untereinträgen. Meistens möchte Windows danach einen Neustart, Bild 7.
7. Patch My PC-Tool
Eines der grössten Sicherheitsprobleme unter Windows sind installierte Anwendungen. Es gibt zum Beispiel im Adobe Acrobat Reader extrem viele Sicherheitslücken und Malware, die das ausnutzt. Daher ist es sehr wichtig, alle installierten Anwendungen aktuell zu halten, da so Sicherheitslücken geschlossen werden. Bei Windows-Programmen oder Office passiert das automatisch per Windows-Update. Auch viele Treiber werden so gepatcht und aktuell gehalten. Aber was ist mit anderer Software? Die Antwort ist das kostenlose Tool Patch My PC. Sie erhalten die praktische Software unter der Internetadresse patchmypc.com/product/home-updater. Einmal installiert, aktualisiert das Tool für Sie die Programme automatisch im Hintergrund. Sie müssen nicht einmal Dialoge beantworten.
Installieren und starten Sie das Tool. Es dauert etwas, bis die vorhandene Software eingelesen und bewertet ist. Sofort werden Tools als Outdatet (also veraltet) markiert und zum Update angeboten, Bild 8. Stellen Sie zuerst
unter Settings den Regler bei Before installing applications or updates, create a system restore point auf Ein. Das ist der normale Wiederherstellungspunkt unter Windows, um das System im Notfall zurücksetzen zu können.
unter Settings den Regler bei Before installing applications or updates, create a system restore point auf Ein. Das ist der normale Wiederherstellungspunkt unter Windows, um das System im Notfall zurücksetzen zu können.

Bild 8: Das Tool Patch My PC bringt gratis Ihre installierten Tools auf den neuesten Stand
Quelle: PCtipp.ch
8. Berechtigungen löschen
Viele Anwender kennen diese Funktion eher von Android-Handys: Welche App hat welche Berechtigungen für den Zugriff auf Mikrofon, Kamera und mehr? Auch unter Windows 10 und 11 können Sie das prüfen und bei Bedarf ändern. Am schnellsten kommen Sie zur Übersicht mit den Tasten Windowstaste+I und Datenschutz respektive Datenschutz und Sicherheit. In der Leiste sehen Sie eine Übersicht aller Geräte. Unter Aktivitätsverlauf speichert Windows alles, was Sie am PC gemacht haben. Dort können Sie den Verlauf abschalten und löschen, wenn Sie möchten.
Bei den Einträgen Kamera, Mikrofon oder etwa Mails sehen sie, welche Programme darauf Zugriff haben, Bild 9. Sobald Sie ein Tool in der jeweiligen Liste finden, das keine Berechtigung haben sollte, deaktivieren Sie den Schieberegler – das war es schon. Die Berechtigung ist weg.

Bild 9: Es kann sein, dass Sie Tools installiert haben, die zu viele Berechtigungen für Windows haben
Quelle: PCtipp.ch
9. Bildschirm sperren
Wenn Sie Ihre Arbeit am PC unterbrechen und ihn kurz verlassen, können Sie dafür sorgen, dass der Zugriff gesperrt wird und niemand etwas nachschauen kann. Die Zeit dafür ist variabel. Entweder lassen Sie den Screen durch den Bildschirmschoner sperren, durch die Energiesparoption oder sofort durch eine Tastenkombination. Für die ersten beiden Varianten geben Sie unter Start den Begriff Sperr ein und wählen Einstellungen für Sperrbildschirm. Unter den Punkten Bildschirm-Zeitüberschreitung oder Bildschirmschoner legen Sie fest, nach welcher Zeit der Bildschirm ausgehen soll. Sofort klappt es mit Windowstaste+L.
Recht neu ist die dynamische Sperre. Damit lässt sich ein via Bluetooth-Funk gekoppeltes Handy als Schlüssel verwenden. Sobald sich der Anwender zu weit vom PC entfernt, verschliesst sich die PC-Oberfläche. Dazu müssen Sie zuerst via Windowstaste+I und Geräte das Bluetooth-Handy registrieren. Danach drücken Sie Windowstaste+I und gehen via Suchfunktion zu Dynamische Sperre. Im Dialog aktivieren Sie Zulassen, dass Windows Ihr Gerät in Ihrer Abwesenheit automatisch sperrt, Bild 10.

Bild 10: Unter Windows können Sie sogar ein per Bluetooth verbundenes Smartphone als Zugangsschlüssel nutzen
Quelle: PCtipp.ch
10. «Hello» anpassen
Der Zugang wird bei Windows 10 und 11 durch die Funktion Windows Hello geschützt. Die meisten Anwender nutzen dabei einen PIN-Code oder ein kurzes Passwort. Windows bietet aber viele weitere Optionen, die wesentlich sicherer sind. So lässt sich per Webcam die Freischaltung durch die Gesichtserkennung nutzen. Als andere biometrische Anmeldefunktion unterstützt Windows die Fingerabdruckerkennung. Dazu ist natürlich ein Fingerabdruckscanner nötig. Es gibt sogar die Möglichkeit, einen USB-Stick als Zugangsschlüssel zu registrieren.
Eine weitere Option mit etwas Charme: Ein Bildcode, der mit Gesten erstellt wird. Sie wählen dazu ein Bild aus und können mit Kreisen, Linien oder anderen Gesten auf dem Bild den Bildschirm freigeben. Die Einrichtung geht am besten mit Geräten, die eine Touchscreen-Bedienung unterstützen, etwa Notebooks oder Convertibles. Aber auch die Mausnutzung ist möglich. Das Ganze finden Sie per Eingabe von Hello unter Start. Damit kommen Sie zu den Anmeldeoptionen.
Autor(in)
Markus
Selinger
Kommentare
Es sind keine Kommentare vorhanden.