Foto-Praxis: Riskante Geotags

Geotags unterdrücken oder löschen

Geotags unterdrücken
Am einfachsten wäre es natürlich, die Speicherung der Geotags zu untersagen. Das GPS-Modul in der Kamera lässt sich in den Einstellungen deaktivieren, und dasselbe gilt für Smartphones. Auf dem iPhone öffnen Sie dazu in den Einstellungen den Bereich «Ortungsdienste». Verweigern Sie dort allen verwendeten Kamera-Apps den Zugriff auf das GPS-Modul.
Einstellungen auf dem iPhone
Geodaten löschen
Problem gelöst? Nicht wirklich. Denn eigentlich möchte man ja auf die Geodaten nicht verzichten – sie sollen nur nicht ungefiltert auf Facebook und anderen Sozialen Netzen landen. Das heisst, vor der Publikation im Netz sollten die Fotos von ihren Geotags befreit werden.
Achtung: Duplizieren Sie die Originalbilder und entfernen Sie die Geotags nur aus den Kopien – so bleiben die Ortsinformationen in den Originalen erhalten. Beim iPhone erübrigt sich diese Vorsichtsmassnahme, denn dort kann eine Software immer nur auf Kopien, aber nie auf das Original zugreifen.
iPhone und Android. Die App «Photo Privacy Editor» wird für das iPhone und Android angeboten. Sie löscht alle Metadaten aus dem Bild; anschliessend kann es gefahrlos verschickt oder auf Facebook, Flickr und anderen Sites publiziert werden. Der Download der App ist kostenlos, doch wer die Werbung und das kleine Wasserzeichen in der rechten unteren Ecke loswerden möchte, bezahlt über den In-App-Kauf 2 Franken. Leider nur in Englisch.
Nach dem Entfernen der Geotags lassen sich die Bilder direkt publizieren
Windows. Die kostenlose Software GeotagSecurity befreit einen ganzen Ordner voller Bilder von ihren Geotags. Die Software ist zwar nur in Englisch erhältlich, aber die Bedienung erschliesst sich fast von selbst.
Geotag Security
Mac. Das Programm Private Fotos (4 Franken) löscht die EXIF-Daten aus einzelnen Fotos oder ganzen Ordnern, wobei die erleichterten Bilder automatisch unter einem neuen Namen gesichert werden; die Originale sind also stets in Sicherheit.
Private Fotos am Mac
Fazit: Während im privaten Umfeld die Geodaten hochwillkommen sind, können sie in sozialen Netzen zu einer realen Gefahr werden. Treffen Sie die beschriebenen Vorsichtsmassnahmen, damit das Gewissen gut bleibt.



Kommentare
Avatar
zwan33
23.07.2014
Smartphones speichern mit jedem Foto auch den Aufnahmeort. Der Leittext ist irreführend. Richtig müsste es heissen "Smartphones können mit jedem Foto auch den Aufnahmeort speichern." Bei meinem Smartphone war diese Option standardmässig deaktiviert. Ein weiterer Tipp: Bei Flickr kann eingestellt werden, dass die Geodaten nie öffentlich gemacht werden; damit ist man auf der sicheren Seite und muss sich nicht selber um das Entfernen der Geodaten kümmern.

Avatar
dorschten
26.08.2014
Ja, es geht hier meines Erachtens um Geotags. Also ich persönlich finde das nicht gut. Und sofern ich das vermeiden kann, möchte ich nicht der ganzen Welt mitteilen, wo ich mich befinde bzw. welches Foto ich wo geschossen habe. Natürlich sollte die Voreinstellung, egal wo, immer auf deaktiviert stehen, aber leider ist das nicht die Regel.