Schluss mit Windows 10

Ich will nicht zahlen

Im Sommer präsentierte Microsoft überraschend zwei weitere Möglichkeiten, mit denen Sie ebenfalls für zwölf Monate Sicherheits-Updates für Windows 10 erhalten können. Statt mit Geld können Sie die Teilnahme am ESU-Programm auch mit 1000 Microsoft-Rewards-Punkten «bezahlen», Bild 4. Die meisten Besitzer eines Microsoft-Kontos haben vermutlich bereits ein paar dieser Punkte angesammelt, ohne es möglicherweise bemerkt zu haben. Die aktuelle Zahl erfahren Sie nach einem Log-in auf der Microsoft-Webseite unter rewards.bing.com.
Weitere Rewards-Punkte können Sie relativ einfach «dazuverdienen». Wenn Sie etwa bei Bing statt bei Google suchen, erhalten Sie dafür jeweils drei Rewards-Punkte (möglich sind bis zu 30 Punkte am Tag). Gleich zehn Punkte bekommen Sie für das Suchen nach einem Songtext auf Bing oder für eine Übersetzung. 500 Punkte gibt es, wenn Sie die Bing-App auf Ihrem Smartphone installieren. Wer sich also die 30 US-Dollar sparen will, sollte mit ein wenig Aufwand und auch ohne zu zahlen an genug Rewards-Punkte kommen, um die Windows-10-Updates für ein Jahr freizuschalten.
Bild 4: Wer über 1000 Microsoft-Rewards-Punkte verfügt, kann damit für ein Jahr Security-Updates für Windows 10 «kaufen»
Quelle: PCtipp.ch
Bild 5: Nach der Aktivierung von Microsofts Backupfunktion soll es ebenfalls ein Jahr lang gratis Updates für Windows 10 gebenBild 6: Das Tool PC-Integritätsprüfung findet schnell heraus, ob ein Upgrade aufs aktuelle Windows 11 möglich ist
Quelle: PCtipp.ch
Ferner soll es möglich sein, auch über eine Aktivierung des in Windows integrierten Backup-Dienstes die Teilnahme am ESU-Programm zu «bezahlen». Die Funktion Dateiensicherung überträgt dann allerdings Ihre lokalen Einstellungen und Daten zu Microsofts OneDrive, Bild 5. Anscheinend will das Unternehmen so mehr Anwender dazu bringen, seinen Cloud-Dienst zu nutzen. Im Juli oder spätestens im August will Microsoft die neuen Funktionen in Windows 10 freischalten.

Umstieg auf Windows 11

Das Upgrade von Windows 10 auf 11 bleibt derweil kostenlos. Allerdings setzt Microsoft dafür bestimmte Hardware-Anforderungen voraus. Manches ist leicht zu erfüllen, anderes dagegen nicht. So muss der Prozessor mindestens 1 GHz schnell sein und zwei Kerne oder mehr haben. Ausserdem muss er auf einer Liste kompatibler CPUs stehen, die Microsoft unter dem Link aka.ms/CPUlist pflegt. Weitere Bedingungen sind mindestens 4 GB RAM sowie eine HDD oder SSD mit 64 GB Grösse oder mehr. Ebenfalls vorhanden sein müssen ein TPM-Chip 2.0 (Trusted Platform Module) sowie UEFI.
Bild 6: Das Tool PC-Integritätsprüfung findet schnell heraus, ob ein Upgrade aufs aktuelle Windows 11 möglich ist
Quelle: PCtipp.ch
Microsoft hat das Tool PC­-Integritätsprüfung entwickelt, mit dem Sie die Hardware-Anforderungen überprüfen. Falls es noch nicht installiert ist, laden Sie es von der Microsoft-Webseite auf aka.ms/GetPCHealthCheckApp herunter und führen es danach aus. Klicken Sie auf Jetzt überprüfen sowie auf Alle Ergebnisse anzeigen, um den Check durchzuführen, Bild 6. Die Freeware WhyNotWin11 auf github.com/rcmaehl/WhyNotWin11 führt die Tests ebenfalls durch, zeigt aber etwas detaillierter, woran es eventuell hapert, Bild 7.
Bild 7: Informationen über unzureichende PC-Komponenten liefert die Gratis-Software WhyNotWin11
Quelle: PCtipp.ch
Wenn der PC die Anforderungen erfüllt, rufen Sie die Windows-Einstellungen auf, wechseln zu Update & Sicherheit und klicken bei Dieser PC kann Windows ausführen auf Herunterladen und installieren. Vorher sollten Sie aber noch alle wichtigen Daten auf ein externes Medium sichern. In der Regel läuft der Prozess zwar ohne Fehler durch, gehen Sie trotzdem lieber auf Nummer sicher.

Ohne Updates?

Lässt sich Windows 10 weiterhin ohne Updates nutzen? Das ist natürlich eine Möglichkeit, aber keine empfehlenswerte. Bis heute werden immer wieder neue Sicherheitslücken in Windows 10 entdeckt. Das wird auch nach dem 14. Oktober der Fall sein. Ohne neue Security-Patches ist es nur eine Frage der Zeit, bis eine Malware sie ausnutzt und Ihre Daten manipuliert, verschlüsselt, stiehlt oder einfach löscht. Nur wenn das System komplett und für immer vom Netzwerk getrennt wird, lässt sich das Risiko unter Umständen vertreten, auf Security-Patches zu verzichten.

Andreas Fischer
Autor(in) Andreas Fischer



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