Test: Heimüberwachung mit Gigaset Elements

Der Alarm bleibt aus

Der Alarm bleibt aus

Im Protokoll werden alle Aktivitäten festgehalten
In unserem Test hat nicht alles wie erwartet funktioniert. Als wir den Holiday-Modus aktiviert hatten, haben wir zwar Benachrichtigungen in Form von Push-Nachrichten erhalten, als der Bewegungsmelder Aktivität feststellte. Allerdings wurde kein Alarm ausgelöst, obwohl dieser eigentlich aktiviert war. In der App wurde weiterhin fröhlich der Status «All is good» vermeldet. Hingegen wurde Alarm ausgelöst, als wir zusätzlich auch noch die (optional erhältliche) Alarmsirene angeschlossen und aktiviert hatten. Die Sirene heult im Alarmfall in einer ohrenbetäubenden Lautstärke auf und macht ihren Job damit gut. Eigentlich sollte aber auch bei deaktivierter Sirene innerhalb der App ein Alarm ausgelöst werden. Wenn man in den Ferien (oder einfach ausser Haus) ist und niemand einen Zweitschlüssel hat, ist das Öffnen der Türe oder das Registrieren einer Bewegung schliesslich doch eher besorgniserregend. In jedem Fall ein Alarm ausgelöst wird, wenn der Türsensor einen Einbruchsversuch registriert. Mehr dazu später.
Auch die Push-Benachrichtigungen funktionierten im Test nicht immer zuverlässig. Mal löste der Bewegungsmelder gar keine Benachrichtigung aus (trotz im Protokoll festgehaltener Aktivität), mal wurde die Push-Nachricht von einem Vibrationsalarm auf dem Smartphone begleitet, mal nicht. Das Definieren einer individuellen Benachrichtigung, z.B. eines speziellen Alarmtones, ist aktuell nicht möglich.
Es besteht also offensichtlich noch Verbesserungspotenzial was die App betrifft. Hier sind aber auch Verbesserungen zu erwarten, einige Funktionen wie eben die Schnellauswahl des aktuellen Modus hat Gigaset ja bereits angekündigt.
Alternativ zur App lässt sich Gigaset Elements auch über die Webseite verwalten. Das Webinterface ist grundsätzlich identisch aufgebaut wie die App und bietet dieselbe Funktionalität. Die Konfiguration der verschiedenen Modi ist hier zudem etwas komfortabler umgesetzt.

Zuverlässige Sensoren

Die Sensoren an sich funktionieren gut. Der Türsensor hat im Test zuverlässig erkannt, wann eine Tür geöffnet oder geschlossen wurde. Der Sensor soll auch gewaltsame Einbruchsversuche erkennen - das konnten wir im Test nicht simulieren. Hämmern oder Rütteln an der Tür alleine löste zumindest noch keinen Alarm aus. Hingegen schlug der Sensor Alarm, als wir ihn aus der Halterung nahmen und kippten – so lässt sich quasi das Eintreten der Türe simulieren. In diesem Fall gibt der Sensor auch einen Alarmton von sich, der zwar nicht ganz so abschreckend wirkt wie jener der optionalen Alarmsirene, aber auch nicht gerade leise ist.
Einen hundertprozentigen Einbruchsschutz darf man trotzdem nicht erwarten. Gigaset schreibt nämlich auf seiner Webseite: «Einbruchsmethoden, die eine Manipulation des Türschlosses beinhalten, können aktuell vom Türsensor nicht erkannt werden.» Immerhin gibt es ja dazu noch den Bewegungsmelder, der in diesem Fall Alarm schlagen würde - oder zumindest sollte.
Auf der nächsten Seite: Ausblick und Fazit



Kommentare
Avatar
PC-John
06.08.2014
Schützen vor Einbrechern? Klar ist es modern heute, dass ich auf dem Smartphone jederzeit schauen kann, was zuhause so abgeht. Ob es das wirklich braucht, ist dann wiederum eine Verhältnisfrage. Gut mit so einem System, wenn im Pferdestall draussen ein Mähre hochträchtig ist, und ich nicht die ganze Zeit in unmittelbarer Nähe sein kann. Ich hatte vor Jahren mal einen Neubau machen lassen, diesen haben wir auf Empfehlungen der Planer mit Bewegungssensoren, DomeCams, und ähnlichem ausgestattet. Die Planer haben uns versichert, hier sei es "So sicher wie in einer Bank", und wir haben das geglaubt, warum sollten wir nicht, und unsere Käufer haben das auch. Zum Abschluss, als dann die ganze Anlage einreguliert war, haben wir einen Einbruch-Präventativ-Spezialisten der KaPo dazugezogen, ihm das ganze System gezeigt, und um seine Meinung gebeten. Vernichtendes Urteil, das viele Geld nicht wert! Selbst wenn wir mit der S-Bah in zehn Minuten in Zürich seien, wir wären dennoch auf der Provinz, bezüglich der Eingreif-Dispo und Eingreif-Zeiten einer Polizei! Mit den DomeCams können wir danach mit Bestimmtheit sagen, wann genau eine Einbruch stattgefunden hätte, und über welches Fenster oder Türe mit welchem Werkzeug eingebrochen worden sei. Auch könnten wir genau feststellen, dass diese Einbrecher nach 7 Minuten wieder zu Fuss abgehauen wären, mit 2 Taschen voller Material. Ebenso können wir sagen, dass es zwei Ganoven gewesen wären, leicht maskiert. Und dann? Die Eingreif-Zeit selbst einer guten Polizei sei mindestens 10 Minuten in der Provinz, nur am Paradeplatz seien sie in 2 Minuten dort. Wir hätten mit dem Geld bessere Türen und aufbohrsichere Fenster machen können, meinte der KaPo- Spezialist. Ja, das hatten wir sogar im Devis ausgeschrieben gehabt. Die Kosten für Alarmanlage etc. hingegen hätten wir uns sparen können. Also, hier mag sich jeder Interessierte einmal paar Gedanken machen. Ebenso sei auch bei einem stillen Alarm eine besetzte (private) Alarmzentrale dazwischen zu schalten. Nur bei Banken würde ein "Einbruchalarm" direkt an die Polizei übermittelt zum reagieren. Eine ganze Wohnung nun zu vernetzen, und an jeder Ecke einen Sensor zu platzieren? Ich habe für einen Vortrag im PC-Club letzthin mal nur 2 Webcams via Powerline in "Betrieb" genommen. Und ich habe dazu den Stromverbrauch per Tastsinn gemessen, alle Komponenten wurden kräftig warm. Soviel Wärme entspricht schon mal 10 bis 15 Watt, und das zwar dauernd. Pro Watt, dauernd eingeschaltet über das Jahr, schlagen ca. 1.50 Franken zu Buche! Wer sich diesen Luxus leistet, und über die 2000-Watt-Gesellschaft nachdenkt, möge zuvor vor der eigenen Türe mal wischen, und das zwar gründlich. PC-John