Im Test: Wie praktisch ist Tapit?

Keine irritierten Blicke

Keine irritierten Blicke

Nächster Halt: Eine «richtige» Coop-Filiale. Beim Betreten der kleinen Filiale in Zürich werfen wir rasch einen Blick auf die Bezahlterminals und tatsächlich: Das NFC-Symbol prangt gut sichtbar an der Seite. Wir schnappen uns einen Schokodrink aus dem Regal und schreiten zur Tat. Anstelle des Portemonnaies zücken wir an der Kasse das Smartphone. Zu unserer Überraschung reagiert die Verkäuferin nicht etwa irritiert, sondern ganz routiniert, behandelt uns wie jeden anderen Kunden auch. Wir halten also das Smartphone kurz an das NFC-Terminal – dazu muss weder die Tapit-App gestartet noch das Smartphone entsperrt werden – und im nächsten Moment erscheint auf dem Display die Bestätigung: Transaktion erfolgreich. Das Smartphone verschwindet wieder in der Jackentasche und wir verlassen das Laden mit einem beschwingten Gefühl: So bequem und unkompliziert haben wir wohl noch nie bezahlt.
Wenn diese Anzeige erscheint, war die Zahlung erfolgreich
Einmal ist bekanntlich keinmal, daher brechen wir sogleich auf zum nächsten Testposten: ein kleiner Kiosk in Zürich. Auch hier erkennen wir das NFC-Symbol auf dem Kartenlesegerät. Wir ordern ein Päckli Zigaretten und halten das Handy ans Terminal. Nichts passiert. «Moment, ich muss erst noch hier drücken», erklärt die Verkäuferin. Das Terminal muss also erst aktiviert werden, wie bei einer normalen Zahlung via Karte auch. Erneut halten wir das Smartphone ans Terminal und in Sekundenbruchteilen ist die Zahlung abgewickelt. Transaktion erfolgreich. Auch hier wurde die Verkäuferin offensichtlich geschult oder wusste zumindest, was wir vorhatten.
Das Bezahlen von Beträgen über 40 Franken konnten wir nicht testen, da das Guthaben auf unserem Testsample auf 25 Franken beschränkt war und sich auch nicht aufladen liess. In der Theorie funktioniert das so: Wie auch bei kleineren Beträgen halten wir das Smartphone ans NFC-Terminal. Anschliessend müssen wir aber zum Autorisieren der Zahlung den PIN-Code unserer Kreditkarte eingeben – entweder direkt auf dem Smartphone oder am Terminal. Für eine finale Bestätigung muss das Handy dann noch einmal ans NFC-Terminal gehalten werden.
Letzte Station im Tapit-Selbstversuch ist ein ZVV-Billetautomat. Die Automaten der neuen Generation unterstützen ebenfalls kontaktloses Zahlen via NFC. Wir lösen also ein Kurzstreckenbillet und halten unser Galaxy S5 ans NFC-Terminal. Diesmal klappt es allerdings nicht: Zahlung verweigert, meldet Tapit, und der ZVV-Automat meint, dass dieses Zahlungsmittel nicht akzeptiert wird. Auf Nachfrage hat uns ZVV mitgeteilt, dass die Billettautomaten Tapit erst nach einem Software-Update unterstützen werden. Dieses sei derzeit in Entwicklung und sollte in den nächsten Monaten aufgespielt werden.
Auf der nächsten Seite: App im Detail, Fazit



Kommentare
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Hannes Weber
03.07.2014
Hallo renelutzbern Das ist wohl nur ne Frage der Zeit, immerhin wird das noch ältere Xperia Z und das Xperia Z1 Compact gemäss der Liste unterstützt. Der Zertifizierungsprozess für das Z1 ist wohl einfach noch nicht abgeschlossen.

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Noel
03.07.2014
So ganz gratis ist die mobile Bezahllösung also doch nicht. Das Kombiangebot, bestehend aus der Cornercard Classic Kreditkarte sowie der Cornercard Mobile Visa, kostet beispielsweise 135 Franken im Jahr (im ersten Jahr sind es im Rahmen einer Einführungsaktion nur 50 Franken). Am günstigsten ist das Paket aus Prepaid-Kreditkarte und Mobile-Prepaid-Karte (75 Franken resp. 25 Franken im ersten Jahr). Unter diesen Voraussetzungen kann ich darauf gerne verzichten...

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Poldi
10.07.2014
Was soll da praktisch sein? Ich benötige ein gültige Kreditkarte. Die habe ich und die hat ein NFC Chip drauf. Den halte ich an das Terminal und fertig. Was soll die umständliche Spielerei mit dem Handy. Meine Kreditkarte ist nicht von der Cornerbank, dafür aber gratis und funktioniert schon lange an den Terminals die NFC fähig sind. Poldi