News 12.10.2012, 08:40 Uhr

Schweiz: Infrastruktur top, Bildung flop

Die Schweiz verfügt über eine der besten ICT-Infrastrukturen der Welt. Was die IT-Kompetenz angeht, besteht aber Nachholbedarf, wie eine neue Studie zeigt.
Der Zugang zur ICT-Infrastruktur ist in der Schweiz top. Nur Hongkong schneidet in dieser Kategorie noch besser ab, wie die neuste Studie der International Telecommunication Union (ITU) zeigt. So besitzen 90 Prozent aller Haushalte einen Computer, und praktisch ebenso viele einen Internetzugang.
Dieses Potenzial wird aber scheinbar von der Bevölkerung nicht voll genutzt, denn was die effektive ICT-Nutzung betrifft, landet die Schweiz nur auf dem 13. Rang. Dies, obwohl die Durchdringung bei den Breitbandinternetverbindungen mit 39 Prozent die weltweit höchste sei. Verbesserungsfähig sei hierzulande hingegen die Verbreitung von mobilen Breitbandverbindungen (3G/4G) mit 36 Prozent.
Während es also um die hiesige Infrastruktur gut bestellt ist, gibt es offensichtlich Nachholbedarf bei der IT-Kompetenz. Nur Rang 41 belegt die Schweiz im internationalen Vergleich. Verantwortlich dafür soll die IT-Bildung sein, insbesondere auf Hochschulebene.
Schweiz auf Platz 10 im Index
Die Top 20 im ICT Development Index (Quelle: ITU)
Aus den drei gemessenen Kategorien Zugang, Nutzung und Kompetenz errechnet die ITU den sogenannten IDI, den ICT Development Index. In diesem Index landete die Schweiz auf dem guten 10. Rang. Im Vorjahr lag die Eidgenossenschaft allerdings noch auf dem 9. Platz – Grossbritannien zog in der aktuellen 2011er-Wertung an ihr vorbei. Dies, obwohl die Schweiz ihren IDI-Wert von 7,48 auf 7,68 verbessern konnte. Die Spitzenplätze sind fest in skandinavischer und asiatischer Hand. Südkorea belegte den ersten Platz im IDI-Ranking, gefolgt von Schweden, Dänemark, Island und Finnland. Insgesamt sind 155 Länder im IDI gelistet.
Generell sei der IDI-Wert in entwickelten Ländern im Schnitt rund doppelt so hoch wie in Entwicklungsländern. Naturgemäss machen Entwicklungsländer aber auch die grössten Fortschritte im Ranking. Zu den Ländern mit dem höchsten IDI-Wachstum gehören Bahrain, Brasilien, Ghana, Kenia, Ruanda und Saudi-Arabien.



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