Tests 29.04.2014, 08:05 Uhr

Sounddeck Magnat 400 BTX

Die Alternativen zu den Soundbars heissen Sounddecks. PCtipp hat ein Modell von Magnat getestet.
Männer aufgepasst, Frauen auch: Zwar ist der neue LED-TV gekauft, doch die Sache mit dem Kino-Feeling ist noch nicht restlos geklärt. Spätestens bei der akustischen Verlautbarung der Gedankenspielerei, ob jetzt ein 5.1- oder 7.1-Heimkinosystem in die gute Stube gestellt werden soll, ist so manchem Mann der Widerstand der besten aller Frauen gewiss. Denn so ein Lautsprechersystem passt in ästhetischer Hinsicht nur bedingt in das neue und moderne Konzept des offenen Wohnens. So müssen dann die Rear-Lautsprecher oft an Stellen platziert werden, an denen sie so gar nicht hinpassen wollen. Und dann wäre da noch die Verkabelung. Kurz: Die Anschaffung einer Dolby-Surround-Anlage kann sich als grösseres Hindernis herausstellen als die eines viel teureren Autos, denn das steht ja bekanntlich in der Garage und nicht im Wohnzimmer.

Nicht vor, sondern unter den TV

Alternativen sind gefragt! Zum Glück gibt es findige Hersteller, die sich intensiv mit oben beschriebenen Problem beschäftigt haben und die Lösung in Soundbars oder Sounddecks/Soundplates präsentieren.
Das Magnat 400 BTX Sounddeck kann als TV-Standfuss verwendet werden
Soundplates haben einen entscheidenden Vorteil gegenüber Soundbars: Der TV steht auf dem Gerät und die Soundplate verdeckt so nicht den Standfuss oder gar den unteren Bereich des TVs. Zusätzlich kann eine Soundplate als Ablagefläche «missbraucht» werden. Auch ist es für eine grosse Soundplate möglich, die Funktion eines Subwoofers zu übernehmen, da genug Fläche und Kubatur vorhanden sind, um tiefe Frequenzen zu erzeugen. So auch das getestete Modell der deutschen Traditionsmarke Magnat, das Sounddeck 400 BTX.

Design und Leistung

Zwei 140-mm-Tiefton-Membrane sind an der Unterseite angebracht
Das Gerät mit einer Länge von 73 cm kann bis zu 100 kg schwere TVs tragen - das scheint ausreichend. Durch die Höhe von 11,4 Zentimetern wirkt das Gerät jedoch ziemlich dominant, auch weil es nur in schwarz erhältlich ist. Doch dank der grossen Abmessung hat das BTX 400 Platz für zwei 140-mm-Subwoofer-Membranen an der Unterseite sowie insgesamt vier 70-mm-Mitteltöner an der Front. Zwei 20-mm-Gewebekalotten sind für die hohen Töne zuständig. Die einfach zu entfernende Frontabdeckung aus schwarzem Stoff verdeckt den direkten Blick auf die Lautsprecher. Die Subwoofer und Mittel-/Hochtöner greifen auf je 2 x 25 Watt RMS zurück. Genug jedenfalls, um den meisten TV-Lautsprechern überlegen zu sein.
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Anschlüsse und Ergonomie

Anschlüsse und Ergonomie

Audio-Geräte können via Cinch, Coax und Optical angeschlossen werden. Zusätzlich versteht das Gerät noch Bluetooth 4.0
Das Magnat 400 BTX verfügt über einen optischen, digitalen sowie Cinch-Eingang an der Rückseite. Ein HDMI-Eingang fehlt, das spielt jedoch keine grosse Rolle, wie dieser Artikel zeigt. Grosszügig: Ein vergoldetes Stereo-Cinchkabel und ein optisches Digitalkabel sind im Lieferumfang inbegriffen. Zusätzlich kann das Sounddeck via Bluetooth (4.0) und dem speziell für Audio-Übertragungen entwickelte APT-X-Standard mit einem entsprechenden Client verbunden werden. Die mitgelieferte Fernbedienung wirkt nicht gerade hochwertig, ist jedoch zweckmässig und hat einen EQ-Reset-Knopf. Dieser setzt EQ- und Virtual-Surround zurück und ist insofern praktisch, da am frontseitig verbauten LED-Licht nicht erkennbar ist, ob Virtual-Surround eingeschaltet ist oder nicht. Generell ist die Rückmeldung via diesem LED-Licht dürftig (ausser man lernt sämtliche Farbcodes auswendig), aber das ist ein grundsätzliches Problem bei dieser Art von Feedback-System.

Soundqualität

Je zwei Mitteltöner und ein Hochtöner sorgen neben den Bassreflexaussparungen für ausgeglichenen Klang
Das Sounddeck fällt vor allem durch seinen definierten Bass und die warmen Mitteltöner äusserst positiv auf. Bei den Höhen fehlt jedoch ein wenig die Brillanz. Die Testzeit des Geräts fiel in die zweite Staffel von «The Voice of Switzerland»: Es war ein Genuss, die Sängerinnen und Sänger, begleitet von der superben Band, mit dem Magnat Sounddeck zu hören. Ein bisschen durchzogen verhält es sich mit Spielfilmen mit eingeschalteter Virtual-Surround-Funktion. Das Versprechen auf raumfüllenden Klang ist wie der Name sagt: virtuell. Unverständlich, dass Hersteller auf diese Technik setzen, die mitunter akustisch schwer verständliche Dialoge der Schauspieler verursacht. Physik lässt sich bekanntlich nicht aushebeln, DSP hin oder her. Unsere Empfehlung: Besser die Finger von virtuellem Sourround lassen. Abgesehen von diesem Non-Feature hat das Sounddeck einen sehr guten Eindruck hinterlassen und überzeugte uns vor allem in den Momenten vor dem TV, die nicht grössenwahnsinnigen Hollywood-Soundproduzenten gehörten.
Fazit: Wer auf tiefreichend definierten Bass und natürliche Klangfarben steht und sich kein 5.1-System anschaffen will, der wird mit dem Gerät bestens bedient. Trotzdem oder gerade darum gehört das Magnat 400 BTX preislich zu den teureren Ausführungen in dieser Produkteklasse. Gut möglich, dass es günstigere Alternativen mit ähnlicher Soundqualität, dafür mit weniger schillerndem Namen gibt. Die Virtual-Surround-Option hält nicht, was sie verspricht - was aber nicht weiter tragisch ist.

Testergebnis

Natürliche Klangfarben, kräftiger Bass, Bluetooth 4.0
Virtual Surround

Details:  Sounddeck mit 2 x 25 Watt Subwoofer und 2 x 25 Watt Hoch-/Mitteltöner RMS, Audio-In via Bluetooth, Coax, Optical, Cinch

Preis:  Fr. 780.-

Infos: 
www.magnat.de

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Autor(in) Marcel Hauri



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