Tests 29.03.2011, 08:53 Uhr

Mega-Test: 10 LED-Bildschirme

Bildqualität, Stromverbrauch und ein ultraflaches Design sind die grossen Vorteile der neuen LED-Monitore – und das zu einem günstigen Preis. Wir haben zehn LED-Bildschirme mit Full-HD-Auflösung getestet.
Monitorhersteller buhlen mit neuen Technologien, grosser Ausstattung und immer tieferen Preisen um die Gunst der Anwender. War bis vor Kurzem noch Full-HD-Auflösung (1920 x 1080 Pixel) das Mass der Dinge, kommen mittlerweile immer mehr Flachbildschirme mit LED-Technik und 3D-Unterstützung auf den Markt. Letztere bringt vor allem Film- und Spielefans etwas, LED macht hingegen für alle Sinn: Die Technik spart Strom, optimiert die Bildqualität und ermöglicht den Bau dünnerer Geräte. Sie sollten also beim Kauf eines neuen Monitors auf LED setzen.
Bei LED (Light Emitting Diode) handelt es sich nicht um eine Anzeigetechnik, sondern um eine neue Hintergrundbeleuchtung. Die Funktionsweise der Monitore bleibt gleich: Durch Anlegen einer elektrischen Spannung ändert der Flüssigkeitskristall (LCD) seine Ausrichtung und lässt so das Licht passieren oder schirmt es ab.

Wir haben zehn aktuelle Flachbildschirme von 21,5 ...

Wir haben zehn aktuelle Flachbildschirme von 21,5 Zoll (55 cm) bis 27 Zoll (69 cm) ausgiebig getestet. Sie lösen alle mit Full HD (1080p; 1920 x 1080 Pixel) auf und nutzen LEDs als Hintergrundbeleuchtung. Geprüft wurden unter anderem Bedienung, Bildqualität und Stromverbrauch. Alle Details und Testergebnisse finden Sie in der Tabelle, die wir zum Download anbieten.
Unsere getesteten LED-Bildschirme
Acer S273HL Fujitsu P23T-6
AOC 2239Fwt HP X22 LED
Asus ML248H LG Flatron E2240T
BenQ XL2410T Philips 221EL2SB
Eizo FlexScan EV2313W Samsung BX2450 LED
Fujitsu P23T-6
HP X22 LED
LG Flatron E2240T
Philips 221EL2SB
Samsung BX2450 LED

Bitte keine Schlieren

Bitte keine Schlieren
Ein Graus für Film- und Spielefans sind die Schliereneffekte, die bei schnellen Bildwechseln auftreten können. Der Grund: Technisch bedingt, benötigen LCD-Zellen immer eine gewisse Zeit, um von einer Farbe zu einer anderen umzuschalten. Die negativen Auswirkungen sind je nach Monitorqualität die erwähnten Schlieren sowie flimmernde Animationen und Geisterbilder. Die neuen LED-Geräte zeigen sich diesbezüglich von der Schokoladenseite. Der Grossteil verwendet Panels mit TN-Technik (Twisted Nematic). Diese reagieren beim Umschalten von hell auf dunkel und umgekehrt besonders schnell, die Schliereneffekte bleiben aus. Bei den Monitoren mit TN-Panels zeigen nur der HP X22 LED sowie LGs Flatron E2240T störende Schlieren.
HP X22 LED: Testnote 4
Ausserdem treten sie bei Fujitsus P23T-6 auf. Dieser verwendet aber ein IPS-Panel (In-Plane Switching), das weniger flink als die TN-Panels reagiert, dafür umso mehr punkto Blickwinkelunabhängigkeit überzeugt. Der Bildschirm erreicht stolze 175 Grad (horizontal und vertikal). Er ist in dieser Disziplin die Referenz im Testfeld. Der Testsieger Eizo FlexScan EV2313W kommt auf ausgezeichnete 170/175 Grad – trotz seines TN-Panels. Unser Preistipp, der XL2410T von BenQ, erreicht ebenfalls gute 160 Grad (horizontal und vertikal).
Um die TN-Panels auf eine besonders kurze Reaktionszeit zu trimmen, wird bei einigen
Monitoren der Flüssigkristall beim Bildwechsel kurzzeitig mit einer etwas höheren oder niedrigeren Spannung angesteuert, als eigentlich nötig wäre. Diese Technik nennt sich Overdrive. Sie steckt im Asus ML248H, LG Flatron E2240T, Samsung BX2450 LED sowie im Preistipp BenQ XL2410T und Testsieger Eizo FlexScan EV2313W. Die Bildschirme von BenQ, Eizo und Samsung setzen Overdrive gut ein. Die Monitore von LG und Asus zeigen hingegen Schwächen. Beim ersten gibt es Schliereneffekte, beim zweiten eine leichte Unschärfe. Immerhin kann man beim Asus-Monitor insgesamt fünf verschiedene Overdrive-Stufen einstellen – oder die Funktion ganz ausschalten.

Die Beleuchtung machts

Die Beleuchtung machts
Fujitsu P23T-6: Testnote 5
Ein Vorteil der LED-Technik ist die gleichmässige Ausleuchtung des gesamten Bildschirms. Doch in der Praxis dunkeln bei fast allen Testkandidaten die Seitenränder ab. Minuspunkte heimsen vor allem die Bildschirme von Acer, Asus und LG ein, bei denen es sogar zur Bildung farbiger Wölkchen in einzelnen hellen Bildbereichen kam.
Positive Ausnahmen sind der Testsieger Eizo FlexScan EV2331W und der Preistipp BenQ XL2410T. Beide liefern über den gesamten Bildbereich sehr konstante Helligkeitswerte.
Ein weiteres Plus der LED-Technik ist der Kontrast. In dieser Disziplin können alle Monitore überzeugen. Sie bieten laut Hersteller durchs Band einen guten Wert von 1000:1. Auch unsere Testmessungen ergaben einen konstanten Kont-rastbereich von 900:1 bis 1000:1.
Mit der LED-Technik können zudem sehr dünne Monitore gebaut werden. Die Geräte von Asus, LG und Philips sind nur fingerdick. Ein kleiner Nachteil: Das Netzteil zur Stromversorgung steckt nicht mehr im Gehäuse.

Geringer Strombedarf

Geringer Strombedarf
Die Paradedisziplin der LED-Bildschirme ist der Stromverbrauch. Bislang war die Hintergrundbeleuchtung von grossen Flachbildschirmen der Stromfresser Nummer eins. Die LED-Technik macht damit Schluss. Vorbildlich ist einmal mehr der Eizo-Monitor, der zusätzlich einen Helligkeitssensor hat. Dieser regelt die Monitorhelligkeit abhängig vom Umgebungslicht, was Strom spart. Selbst bei maximaler Helligkeit verbraucht der FlexScan EV2313W maximal 32 Watt. In einem durchschnittlich ausgeleuchteten Raum sind es nur noch geringe 21 Watt.
AOC 2239Fwt: Testnote 5
Innovativ ist Fujitsus P23T-6. Er hat auf der Rückseite einen Schalter, der den Monitor in den sogenannten Null-Watt-Modus versetzt. Er wird dabei aber nicht komplett ausgeschaltet: Beim Aufstarten des PCs erwacht der Monitor wieder. Möglich macht dies ein Akku, der maximal ein bis zwei Wochen durchhält. Bleibt der Monitor länger im Null-Watt-Modus, muss er wieder per Hand eingeschaltet werden. Darüber hinaus kann der P23T-6 analog zum Eizo-Monitor seine Helligkeit am Umgebungslicht anpassen.
Der Samsung BX2450 LED senkt dafür dank «Magic Eco» per Knopfdruck die Helligkeit und damit den Stromverbrauch – im Test auf 21 Watt. Das ist nützlich, wenn man den Bildschirm für eine Pause verlässt. Er lässt sich zudem mittels Off-Timer zu einer bestimmten Zeit ausschalten.
Ebenfalls praktisch ist ein echter Ausschalter wie ihn BenQs XL2410T und Eizos FlexScan EV2313W haben. Er kappt den Monitor ganz vom Strom. Die übrigen Testkandidaten (ausser Fujitsus P23T-6 mit Null-Watt-Modus) verbrauchen auch in ausgeschaltetem Zustand 1 Watt.

Standfest und chic

Standfest und chic
Monitore sind je länger, je mehr nicht nur auf dem Bürotisch zu finden. Oft möchte man sie auch im Wohnbereich aufstellen. Deshalb wird das Design immer wichtiger. Genauso zentral ist ein flexibler, robuster Standfuss.
Asus ML248H: Testnote 5
Gut gefällt uns der Asus ML248H. Er hat als Standfuss zwei schicke Ringe, die ineinandergreifen und den Monitor stabilisieren. Genauso originell setzt AOC den 2239Fwt in Szene. Bei dem LED-Monitor lassen sich angeschlossene Notebooks dank der beiden seitlich angebrachten Standfüsse recht bequem unter das Display schieben. Zudem ist der Bildschirm als einziges Gerät im Test Multitouch-fähig. Er lässt sich also mit Fingern bedienen. Damit der Monitor auf Berührungen reagiert, bedarf es aber eines Betriebssystems mit Multitouch-Unterstützung. Ein solches ist zum Beispiel Windows 7.
Besonders flexibel sind die Monitore von BenQ, Eizo und Fujitsu. Alle Geräte lassen sich drehen, in der Höhe verstellen und neigen. Darüber hinaus kann man die Displays via Pivotfunktion um 90 Grad von der Horizontale in die Vertikale drehen, um etwa Word-Dokumente besser zu überblicken. Lobenswert: Auch hochkant stehen die Geräte stabil.

Ausstattung

Ausstattung
Acer S273HL: Testnote 4
An allen Bildschirmen finden sich analoge VGA-Schnittstellen und digitale HDMI-Anschlüsse bzw. ein Display-Port. Auch die verbreitete DVI-Schnittstelle ist fast überall ausser beim Acer S273HL und AOC 2239Fwt vorhanden. Dank der HDMI- bzw. DVI-Unterstützung ist das Abspielen von hochaufgelösten Blu-ray-Filmen kein Problem – sowohl im 720p- als auch im 1080p-Format. Denn die beiden Schnittstellen kommen mit dem Kopierschutz HDCP klar.
An den Bildschirmen von AOC und Fujitsu lassen sich zudem USB-Geräte wie Digitalkameras, Webcams oder USB-Sticks anschliessen. Beide haben integrierte USB-Ports.
Die Monitore von Asus und Philips bieten ein spezielles Menü. Es wird nicht über physisch vorhandene Knöpfe gesteuert, sondern über Touch-Leisten. Die vom Asus ML248H wird übrigens erst eingeblendet, sobald sich ein Finger nähert.

Fazit: LED lohnt sich

Fazit: LED lohnt sich
Den LED-Monitoren gehört klar die Zukunft: Sie senken den Stromverbrauch und optimieren die Bildqualität. Die innovative Hintergrundbeleuchtung allein ist jedoch noch kein Garant für eine bessere Bildqualität. Verarbeitung, Bedienung, Blickwinkelunabhängigkeit und technische Umsetzung sind genauso wichtig.
Klarer PCtipp-Testsieger ist Eizos FlexScan EV2313W. Der 23-Zoll-Monitor überzeugt mit einem tadellosen Bild, geringem Stromverbrauch und vielfältiger Ausstattung. Ausserdem ist er mit 560 Franken auch preiswert.
Für knapp 450 Franken gibt es den Preistipp BenQ XL2410T. Der knapp 24 Zoll grosse Bildschirm hat eine etwas schlechtere Blickwinkelunabhängigkeit als der Testsieger. Er ist aber wegen der guten Verarbeitung, Ausstattung und Bildqualität fast schon ein Schnäppchen.

Testsieger: Eizo FlexScan EV2313W

Testsieger: Eizo FlexScan EV2313W
Egal, ob für Büroarbeiten, Multimedia oder Spiele: Der PCtipp-Testsieger Eizo FlexScan EV2313W überzeugt in jeder Disziplin. Den 23-Zoll-Monitor zeichnen eine sehr hohe Blickwinkelunabhängigkeit von 170/175 Grad (horizontal/vertikal) und eine hervorragende Bildqualität ohne Schlieren aus. Auch bei der Ergonomie punktet der Monitor: Dank der Funktion «EcoView Sense» erkennt das Gerät, ob ein Anwender vor dem Bildschirm sitzt. Wenn nicht, schaltet sich der FlexScan EV2313W nach etwa 40 Sekunden in den Stromsparmodus. Kehrt der Anwender zurück, erwacht der Monitor automatisch wieder zum Leben. Darüber hinaus bietet der LED-Bildschirm einen Helligkeitssensor sowie einen echten Ausschalter. Die Pivotfunktion und eine 5-Jahres-Garantie runden die Ausstattung von diesem Top-Produkt ab.
Fazit: Eizos FlexScan EV2313W ist ein LED-Bildschirm der Extraklasse. Für 560 Franken erhalten Anwender alles, was ein moderner und guter Monitor bieten muss.

Preistipp: BenQ XL2410T

Preistipp: BenQ XL2410T
BenQ XL2410T
Für 449 Franken bekommen Sie mit dem BenQ XL2410T einen LED-Bildschirm, der den Spagat zwischen Preis und Leistung perfekt schafft. Der Monitor zeigte im Test keinerlei Schlieren bei temporeichen Actionszenen in Filmen. Die Blickwinkelunabhängigkeit liegt bei guten 160 Grad – horizontal und vertikal. Der Hersteller spendierte dem Gerät zudem einen sehr stabilen Standfuss und eine Pivotfunktion. Ein weiteres Plus: Der 23,6-Zoll-Bildschirm ist 3D-ready: Mit Shutter-Brille und passender Grafikkarte lassen sich entsprechende PC-Spiele und Blu-ray-Filme in 3D geniessen.
Fazit: Der BenQ XL2410T bietet innovative Funktionen und ein sehr gutes Bild zu einem günstigen Preis.

Hintergrund: Das bringt die LED-Technik

Hintergrund: Das bringt die LED-Technik
Philips 221EL2SB: Testnote 4
Statt der traditionellen Hintergrundbeleuchtung mit Kaltlichtröhren kommen bei Flachbildschirmen vermehrt LEDs zum Einsatz. Der Vorteil: LEDs sind sparsamer im Energieverbrauch und lassen sich deutlich kompakter verbauen. Dadurch sind dünnere Monitore möglich. Ausserdem ist die Ausleuchtung konstanter und der Kontrast höher. Bei LEDs unterscheidet man zwei Verfahren: Das weisse Licht kann durch reinweisse LEDs (W-LED) oder durch drei LEDs in den Farben Rot, Grün und Blau (RGB-LED) erzeugt werden. RGB-LED ist aufwendiger und teurer, liefert aber die besseren Ergebnisse. Diese Technik kommt im professionellen Umfeld zum Einsatz – überall dort, wo hohe Anforderungen an Farbtreue gestellt werden. Die Bildschirme im Test arbeiten alle mit W-LED.

Der optimale Monitor: Darauf kommt es an

Der optimale Monitor: Darauf kommt es an
Bildqualität: Nehmen Sie Ihr Wunschmodell im Laden in Augenschein. Prüfen Sie dabei Farben, Kontrast, Schärfe und Blickwinkelunabhängigkeit des Geräts. Letztere sollte mindestens 140 Grad (horizontal und vertikal) betragen. Betrachten Sie den Monitor von der Seite und von oben sowie von unten: Die Farben sollten sich bei guter Blickwinkelunabhängigkeit weder stark verändern noch ineinanderlaufen. IPS-Panels haben eine besonders gute Blickwinkelunabhängigkeit. Die Ausleuchtung prüfen Sie mit einem weissen Bild. Erkennen Sie Schatten oder farbige Wolken, verzichten Sie auf den Monitor. Für Filme oder 3D-Spiele ist eine kurze Reaktionszeit ein Muss. Ist sie zu lang, sind störende Schliereneffekte zu sehen. Panels mit TN-Technologie bieten eine sehr kurze Reaktionszeit, weshalb Computerspieler sie bevorzugen.
Auflösung: Um Filme in Full HD (1080p) zu schauen, wird eine hohe Auflösung von 1920 x 1080 Pixeln benötigt. Für Blu-ray-Filme muss der Monitor den digitalen Kopierschutz HDCP unterstützen. Dies tun alle getesteten LED-Bildschirme. Durch eine hohe Auflösung wird die Grafikkarte stärker beansprucht. Deshalb ist eine gute Mittelklassekarte Pflicht.
Samsung BX2450 LED: Testnote 4
Ergonomie und Bedienung: Überlegen Sie sich vor dem Kauf, ob Sie einen verstellbaren Fuss oder eine Pivotfunktion (Monitor lässt sich hochkant drehen) benötigen. Kontrollieren Sie, wie stabil das Gerät bei der Bedienung mit nur einer Hand ist. Prüfen Sie das Menü: Es sollte in Deutsch sein und sich intuitiv bedienen lassen. Wichtig ist auch der Stromverbrauch: LED-Monitore benötigen weniger Strom als herkömmliche TFTs. Ein guter LED-Monitor mit 22 Zoll verbraucht maximal 25 Watt, ein 24-Zöller bis zu 33 Watt. Fragen Sie beim Kauf nach der TCO-Klasse. Aktuelle Monitore sind auf TCO 5 getrimmt. Sie benötigen im Stand-by-Betrieb weniger als 1 Watt.
Ausstattung: Nützlich sind USB-Schnittstellen. An diese lassen sich Webkameras, USB-Sticks oder Digitalkameras anschliessen. Auch sehr sinnvoll sind ein Helligkeitssensor, um Strom zu sparen, sowie ein echter Ausschalter, der den Flachbildschirm ganz vom Stromnetz trennt.

Downloads
Download 33347_Monitor-Test.pdf



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