Tesla Model S im PCtipp-Test

Fazit

Fazit

PCtipp-Redaktor Marcel Hauri
Wir hatten viel Spass mit dem Auto und waren von der Performance beeindruckt. Sowieso meinen wir, dass der Tesla für die Schweiz ein ideales Gefährt ist. Die Kleinräumigkeit und die gute Infrastruktur mit den vielen Lademöglichkeiten ist für Elektroautos ideal. Das zeigt sich auch in den Absatzzahlen in der Schweiz. So wurden im Jahr 2014 knapp 500 Model S zugelassen. Im direkten Vergleich wechselten 678 Mercedes-Benz der S-Klasse, 199 Porsche Panamera, 158 Audi A8, 132 BMW 7er die Besitzer. Bei den hierzulande eher kurzen Distanzen zwischen Wohn- und Arbeitsort kann man bei entsprechender Ausrüstung des Garagenplatzes immer mit einer mehr oder weniger vollen Batterie fahren. Bei längeren Trips helfen die Super-Charging-Stationen. Im Preis inbegriffen sind 8 Jahre Garantie auf die Batterie, ab der 85-kW-Variante sogar mit unbegrenzter Laufleistung. Jedoch bleibt die Batterie das grosse Fragezeichen - wie schnell baut sie ab? Was kostet eine Auswechslung? Vermutlich viel.
Da kein grosser Motorblock vorhanden ist, hat man sehr viel Stauraum für Gepäck zur Verfügung. Die On-Board-Software (Media-Center, Telefon, Navigation) ist zweckmässig, könnte aber noch die eine oder andere Verbesserung vertragen. Das Fahrgefühl ist toll, die Beschleunigung von einem anderen Stern. Die Preisspanne für ein Model S bewegt sich zwischen 68'900 Franken (Modell 60 ohne Extras) und 124'000 Franken (Modell P85D mit Extras).
Man kann zwar nicht mehr einfach aufs Gratwohl losfahren (schnell tanken), aber für den PCtipp-Testfahrer scheint diese «Einschränkung» nicht wirklich entscheidend. Für den Preis kriegt man ganz schön viel Auto und das Versprechen, dauernd mit neuen Updates beglückt zu werden. Falls das nötige Kleingeld vorhanden ist, geben wir hiermit eine Kaufempfehlung ab.

Testergebnis

Umweltfreundlich, Beschleunigung, Fahrgefühl, Display, Stauraum, Musikanlage, Update-Politik
was, wenn die Batterie abbaut?

Details:  Elektro-Luxuslimousine mit 416 PS, 17-Zoll-Display, Radar, Ultraschallsensoren

Preis:  ab 68'000 Franken

Infos: 
www.teslamotors.com/de_CH/

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Autor(in) Marcel Hauri



Kommentare
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nihi
29.03.2015
Ich möchte vorausschicken, dass ich für Elektromobilität bin. Ich war schon in den 80er-Jahren mit Prototypen von E-Autos unterwegs. Meine Befürwortung der E-Mobilität ist ein Grund warum ich dem Tesla sehr kritisch gegenüberstehe. Das Konzept geht an der Wirklichkeit vorbei. Für mich ist und bleibt das Teil ein Kurzstreckenfahrzeug. Stellen Sie sich ein Parkfeld mit ein paar Dutzend Teslas an der Ladestation vor und jeder zieht mal schnell seine 300A an Strom! Da stellt man sinnvollerweise das Kraftwerk gleich neben das Parkfeld. Wer mit dem Tesla einkaufen will, wird zwangsläufig zum Aldi-Kunden, da mir kein anderer Detaillist bekannt ist, der entsprechend breite Parkplätze hat. In Tiefgaragen schwindet jede Hoffnung das Fahrzeug auf nur einen Parkplatz zu stellen. Die Grundfläche von von 2 mal 5m entspricht genau meinem Kleinbus mit 12 Sitzplätzen Dazu kommt - ich zitiere aus Ihrem Bericht: "...wer fährt schon gern mit einem Tesla und aufgeschraubten 22-Zoll-Felgen über enge Feldwege und Nebenstrassen?" Was bleibt? - der mehrfach zitierte Spassmode auf der A1, der für den Werktätigen ausfällt, da er am Morgen bei der Fahrt zur Arbeit und am Abend auf dem Heimweg mit tausenden Mitautomobilisten in gebremstem Tempo unterwegs ist. Das Teil macht sich aber ganz gut im Schaufenster und als Model für Prospekte.

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Midori
29.03.2015
Interessanter Test, damit hätte ich nicht gerechnet! Auch wenn natürlich zumeist nur an der Oberfläche gekratzt wird, aber Hauptsache es wird auf den internen Computer eingegangen. Verstehe eigentlich nicht, weshalb man sich in Autos immer noch mit Knöpfen und 7-Segment-Anzeigen herumschlagen muss bzw. sich die Hersteller die komfortable Ausführung fürstlich bezahlen lassen. Meiner Meinung nach wären die umweltfreundlichsten Autos gasbetriebene, deren Treibstoff mit zu Spitzenzeiten anfallendem Strom aus regenerativen Quellen synthetisch (also CO2-neutral) hergestellt wird. Aha. Und das heisst konkret? Biogas, also Nahrung verderben lassen? Solange Strom nicht aus Kohle, Öl oder Gas stammt, ist für mich das genügend umweltfreundlich. Und ja, ich stufe Atomstrom als umweltfreundlich ein.

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Masche
29.03.2015
Kann man diesen Thread mit diesem zusammenführen? [Mod-Edit: Yep, erledigt! (sal)]

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Masche
29.03.2015
Biogas, also Nahrung verderben lassen? Du verwechselst das mit Biodiesel (hergestellt unter anderem aus Raps-, Kokos-, Palm- und Sojaöl). Biogas macht man nicht aus Nahrung sondern hauptsächlich aus Abfällen und nicht essbaren Pflanzenresten. Und ja, ich stufe Atomstrom als umweltfreundlich ein. Darüber diskutiere ich erst, wenn die Entsorgung gelöst ist (für mehrere Millionen Jahre!).

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Leachim
29.03.2015
Biogas, also Nahrung verderben lassen? Biogas, also Nahrung verderben lassen? Abgesehen von aus kompostierbaren Abfällen hergestelltem Biogas finde ich das gar keine gute Idee (da hiermit die Nahrungsmittelproduktion konkurrenziert wird)! Aber das habe ich ja nicht geschrieben: regenerative Energien = Wasser, Wind, Solar ... Das CO2 bei dem von mir erwähnten Verfahren stammt aus der Luft (Synthetic Natural Gas SNG, umgangssprachlich auch "synthetisches Erdgas" genannt), und nicht aus Pflanzen. Es wäre eine Möglichkeit, die Energie der Erneuerbaren zu speichern, da ihre Spitzen meist zu "Unzeiten" anfallen (Sommer, Schönwetter). Bin übrigens kein grundsätzlicher AKW-Gegner, doch zuerst muss ein Endlager gefunden werden! Und unabhängig vom Ausland machen sie uns nun wirklich überhaupt nicht.

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medwed
29.03.2015
Ist gelöst Darüber diskutiere ich erst, wenn die Entsorgung gelöst ist (für mehrere Millionen Jahre!). Technisch ist die Endlagerung schon lange gelöst. Nur politisch nicht.

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Katharina B.
29.03.2015
Technisch ist die Endlagerung schon lange gelöst. Nur politisch nicht. Das stimmt nun wirklich nicht. Genau aus diesem Grund hat Kalifornien gegen die Bundesregierung prozessiert (weil das Thema Nuklearenergie staatshoheitlich bei einer Bundesbehörde liegt), gewonnen, den Bau von AKWs gestoppt und die meisten bestehenden AKWs zurückgebaut.

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Katharina B.
29.03.2015
Nur mit Strom fahrende Fahrzeuge machen nur in einer dichten Siedlungsweise sinn. Nicht aber in dezentralen, wo die Reichweite der Batterie unterhalb der Siedlungsdistanzen liegt und damit Stromtankstellen fehlen. Rein von der Logistik her machen flüssige Energieträger mehr sinn, da sie leicht in die bestehende Infrastruktur integriert werden können. Von da her sehe ich für Fahrzeuge eher in Energiezellen die Zukunft, dort wird verflüssigter Wasserstoff als Energieträger benutzt und in der Energiezelle Strom erzeugt. Diese Technologie besteht seit den 60er Jahren und ist in extremsten Umweltbedingungen (Raumkapseln) bewährt. Allerdings immer noch teuer. Den Wirklichen Impact von Tesla sehe ich eher in der Haustechnik: Musk investiert sehr viel in die Herstellung und Forschung der Batterien und die Zielrichtung da ist tatsächlich Haustechnik, wie er in der neuesten Letter to Investors schrieb. Wird ein Haus mit einer weiterentwickelten Variante der Tesla Batterie bestückt, kann dieses kombiniert mit z.B Solarzellen, vom Stromnetz autonom werden. Es bieten sich andere Einsatzzwecke an, zB die Zwischenspeicherung oder Pufferung von Windenergie. Dies vereinfachte die Anbindung an Stromnetze (Stichwort intelligent Grid). Der Energiebedarf einer Durchschnitsswohnung ist weitaus tiefer als derjenige eines Autos (Stichwort kinetische Physik).

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medwed
30.03.2015
Doch, stimmt Das stimmt nun wirklich nicht. Genau aus diesem Grund hat Kalifornien gegen die Bundesregierung prozessiert (weil das Thema Nuklearenergie staatshoheitlich bei einer Bundesbehörde liegt), gewonnen, den Bau von AKWs gestoppt und die meisten bestehenden AKWs zurückgebaut. Kalifornien ist in höchstem Masse erdbebengefährdet, da lässt sich keine Endlagerung realisieren. Was nichts daran ändert, dass die Technik zur Endlagerung besteht: aber nicht jeder Ort und nicht jeder Fleck ist dazu geeignet. Genauso wenig, wie sich jeder Platz für ein AKW eignet. An einem erdbebengefährdeten Ort und erst noch an der Meeresküste bespielsweise ist es absoluter Unsinn, wie Fukushima zweifellos zeigte. Hat aber mit dem AKW nichts zu tun, das am richtigen Platz und mit der richtigen Technik sicher betrieben werden kann. Wie die Endlagerung auch.

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rodolfo3570
30.03.2015
Wie wird der Tesla besteuert? Stimmt es, dass Basel-Stadt den abgasfreien Tesla, betrieben mit Strom aus 100% erneuerbaren Quellen, wie einen Benziner mit riesigem Hubraum besteuert, Solothurn aber gar keine Steuer erhebt?