So tönt es aus neun Kilometern Erdtiefe

So tönt es

Die Sache mit der Temperatur

Ein Geophon wandelt Bodenschwingungen in Spannungssignale
Die Forscher liessen sich dennoch überreden. Ganz tief im Erdinnern herrscht allerdings eine Temperatur von 260 Grad Celsius. Also kam ihr erster naiver Vorschlag eines Mikrofons nicht infrage. Stattdessen bedienten sich die Geologen eines Geophons: eines Gerätes, das Erdschwingungen in analoge Spannungssignale umwandelt. Dieser Wandler kommt häufig in der Bautechnik zum Einsatz, beispielsweise zum Aufspüren von Wasserdruckleitungen. Weiter zum Zuge kam ein Ultraschallsensor, der Geräusche ausserhalb des menschlichen Hörbereichs registriert. Die so erfassten Daten wurden dann mit einer speziellen Software zu Audiosignalen umgewandelt.

Gänsehaut

«Ich fühle mich überwältigt von dem, was ich hörte», erinnert sich Geeven euphorisch, als sie sich zum ersten Mal mit Kopfhörern der irdischen Klänge gewahr wurde. «Ich bekam Gänsehaut an den Armen», so Geewen. Immer wieder. Für sie seien die Klänge wie donnernde Blitze oder ein sich anbahnender Tornado.
Geewen meint: «Mysterien sind wichtig. Sie sind wie Maschinen für neue Gedanken.»

Autor(in) Simon Gröflin



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