Die Megatrends der Consumer Electronics Show

2016: Geburtsstunde der virtuellen Realität?

2016: Geburtsstunde der virtuellen Realität?

Sie wollten schon immer virtuell auf den Mars? Tokio bereisen? Oder links und rechts herannahenden Zombie-Horden ausweichen und dabei Ihre Hände als Waffe benutzen? Dann freuen Sie sich jetzt schon. 2016 dürfte das Geburtsjahr für Virtual Reality werden.
Hat den Autor umgehauen: ein Zombieshooter auf der HTC Vive
Die Facebook-Tochter Oculus VR hat den Preis und die Verfügbarkeit für die lang erwartete 3D-Brille Oculus Rift bekannt gegeben. Seit Mittwoch ist das Gadget vorbestellbar, jedoch nur in 20 Ländern (die Schweiz ist nicht dabei). Eintauchen in die virtuelle Realität kann man ab 599 US-Dollar frühestens im März, wenn man zu den glücklichen Frühvorbestellern gehört. Der Lieferumfang beinhaltet nebst der Rift einen Xbox One Controller, das Actiongame «Lucky's Tale» und das Weltraumballerspiel «Eve Valkyrie». Den eigenen Controller Oculus Touch hat die Firma auf das zweite Halbjahr verschoben.
Die Oculus Rift ist inzwischen vorbestellbar inklusive Xbox Controller und zwei Spielen - allerdings nicht für die Schweiz
Allerdings muss dann die PC-Hardware auch noch stimmen. Mindestens eine GeForce GTX 970 oder AMD Radeon R9 290 muss es sein. Das ist gegenüber Standard-PC-Game-Anforderungen laut Nvidia eine siebenmal höhere Spezifikation. HTC hat sein Konkurrenzprodukt HTC Vive zuvor auf Februar zur Vorbestellung angekündigt. HTC kooperiert mit dem Gaming-Plattformbetreiber Steam und lässt sein Headset im April auf die Gamer-Gemeinde los. An der letzten Entwicklerversion Vive Pre, die HTC an der CES gezeigt hat, wurden vor allem Optik und Tagekomfort nochmals ein wenig verbessert.
Kommt im April: die HTC Vive (Bild: Vive Pre)
Darüber hinaus wartet man noch immer mit Spannung auf Sonys «PlayStation VR»-Brille, die irgendwann im zweiten Halbjahr 2016 auf den Markt kommt. Kaz Hirai, Sonys CEO, sagte der BBC in einem Videointerview, dass schon mehr als 100 Titel unterwegs sind und über 200 Programmierer für PlayStation VR entwickeln. Auch Palmer Lucy, Chef von Oculus VR, verkündete vor vier Tagen auf Reddit, dass gegen Ende Jahr mindestens 100 Spiele, davon 20 Oculus-eigene Titel, auf dem Markt sein werden. HTC gab sich diesbezüglich uns gegenüber noch ein wenig bedeckt. Von mindestens sechs Launch-Titeln ist jedoch auszugehen.
Dürfte sich bei Spielern breiter durchsetzen - oder auch die Spielentwicklung vorantreiben: PlayStation VR
PCtipp meint
Virtual Reality hat die Diskussion schon im letzten Jahr angeheizt. Die grossen Player haben es strategisch darauf angelegt, nach der zehnjährigen Konzeption den Markt am besten gleich gemeinsam zu betreten. Nebst dem hohen Preis stehen aber noch einige Herausforderungen bevor. So gibt es zum Beispiel noch keinen drahtlosen HDMI-Übertragungsstandard für die hohe Auflösung. Erste Inhalte, auch von der HTC Vive, sehen vielversprechend aus und machen schon jetzt Lust auf mehr. Bis die grossen Player aus der Film- und Gaming-Industrie einen grösseren Anwendungsbereich abdecken, wird aber noch mindestens ein Jahr verstreichen. Breiter ankommen bei der Gamer-Gemeinde, wenn auch nicht in ganz so scharfer Auflösung, dürfte Sonys VR-Brille. Der Grund ist naheliegend: Viele Spieler haben schon eine PlayStation 4 zu Hause, aber nicht das Budget für die nötige High-End-Hardware, die es für den PC braucht.
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Autor(in) Simon Gröflin



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