Deutschland will keine 5G-Komponenten von Huawei – die Schweiz hat ein Problem

In der Schweiz besteht ein rechtliches Problem

Auch die Schweiz befasst sich mit dem Thema, wie das Portal Inside IT weiss. Es besteht die Notwendigkeit einer Abklärung hinsichtlich einer Beeinträchtigung der Schweizer Technologieinfrastruktur durch den geoökonomischen Wettbewerb zwischen den Vereinigten Staaten und China.
In einem Postulat des SP-Nationalrats Jon Pult wird gefordert, dass «bei der Auswahl der Technologieanbieter die Aspekte Produktqualität, Zuverlässigkeit von Lieferketten, Unternehmensstruktur der Anbieter und der Rechtsrahmen am Standort des Unternehmens» berücksichtigt werden. Auch und vor allem müssen die Risiken geklärt und abgewogen werden, bevor man sich für einen Anbieter entscheidet.
Wie Inside IT weiter weiss, besteht jedoch ein rechtliches Problem hinsichtlich solcher Entscheide. Der Bund habe nämlich keine Entscheidungskompetenz in Bezug auf die Beschaffung von Infrastruktur der Schweizer Netzbetreiber. Diese seien selber für Sicherheit und Integrität verantwortlich. Lediglich die «Sicherstellung des Fernmeldegeheimnisses und des Datenschutzes» müsse gewahrt werden. 
In der Neuen Zürcher Zeitung hat der CEO von Sunrise-Mutter Liberty Global, Mike Fries, bereits verlauten lassen, dass man ohne politischen Druck nicht auf Huawei als Zulieferer verzichten wolle.  

Stephan  von Voithenberg
Autor(in) Stephan von Voithenberg




Kommentare
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cooltiger
10.03.2023
Es ist sicher richtig, dass man Lieferanten von solch wichtigen und sicherheitsrelevanten Netzwerkkomponenten genau überprüft. Allerdings: Wer hat den erwiesenermassen seine "Partner" bzw. Verbündeten ausspioniert? (Handy von Frau Merkel, etc.). War meines Wissens die USA mit Hilfe einer israelischen Software. Sollten in Deutschland also wirklich nur Sicherheitsüberlegungen hinter dem Entscheid stehen, müsste man eigentlich israelische und US-Firmen ebenfalls mit einem Bann belegen. Das gäbe dann aber wohl ziemlich schnell riesige Probleme mit den Handy Netzen, da ja auch bei europäischen Herstellern US Know-how verbaut wird.

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Firebird-88
11.03.2023
@cooltiger Das die USA mit Hilfe einer Israelische Software die Bundeskanzlerin ausspioniert 1) hat ist nicht Huawai zuzuschreiben. Das GSM Netz hat nur als Datentransport gedient. Huawai hat eventuell Zugriff auf das GSM Netz und kann eventuell Verbindungsdaten lesen. Ob sie auch gezielt gespräche mithören oder mitlesen können ist nicht auszuschliessen. Es ist jedoch "einfacher" ein Troyaner auf ein Handy zu laden um eine Person abzuhorchen. Provider oder Facebook und Co zu Hacken um an gewünschte Infos zu gelangen ist gezielter. Gibt es einen Beleg oder Hinweis das mit Huawai Systemkomponente Spionage betrieben wurde ?? 1) Im Oktober 2013 berichteten mehrere Medien über das Abhören von Angela Merkels Parteihandy durch die US-amerikanische National Security Agency (NSA). Es bestand der Verdacht, dass das GSM-basierte Funknetz des Providers durch die NSA angezapft wurde