Diskretion à la Apple - so geht es

Noch mehr Sicherheit

Bis hierhin drehen sich die Massnahmen vor allem um die Privatsphäre. Doch macOS, iOS und iPadOS bieten auch Werkzeuge, um handfesten Bedrohungen zu begegnen: etwa wenn es um die Übernahme des Apple-Accounts geht.

Programmspezifische Kennwörter

Jeder hat seine Vorlieben, was Programme und Apps betrifft. Ich bevorzuge zum Beispiel seit Jahren den E-Mail-Client Spark, der mir deutlich besser gefällt, als die Apple-eigene Anwendung Mail. Spark für den Mac erhalten Sie im App Store unter go.pctipp.ch/3434, die Version für iOS und iPadOS wartet unter go.pctipp.ch/3435. Beide sind kostenlos.
Doch eine zwielichtige Anwendung könnte eine Funktionalität nur vorgaukeln, um die Zugangsdaten zu iCloud abzufangen. Apple verlangt deshalb, dass für Anwendungen von Drittanbietern ein eigenes Kennwort verwendet wird, das nicht demjenigen des Apple-Accounts entspricht.
Melden Sie sich unter account.apple.com an. Klicken Sie in der Übersicht unten rechts auf Anwendungsspezifische Passwörter und anschliessend auf das Pluszeichen, um ein neues Passwort zu erstellen. Dieses Passwort geben Sie in der Anwendung anstelle des richtigen iCloud-Passwortes ein.

Erweiterter Datenschutz

Die höchste Stufe der Privatsphäre bietet der «erweiterte Datenschutz», der hier aber nur der Vollständigkeit halber erwähnt wird. Der Sachverhalt in Kürze: Die Daten in der iCloud sind durch Verschlüsselung vor Spionage und Hackern geschützt. Allerdings besitzt Apple die Schlüssel und kann (oder besser: muss) Daten auf richterliche Anordnung herausgeben. Wird der erweiterte Datenschutz aktiviert, legt Apple die Schlüssel in die Hände des Anwenders. Nun ist es Dritten nicht mehr möglich, Einsicht in die Daten zu verlangen.
Doch wenn der Schlüssel verloren geht, sind alle Daten in der iCloud unwiederbringlich verloren. Für diese Funktion sollten also sehr gute Gründe vorliegen – etwa die mögliche Verfolgung durch Behörden bei journalistischen oder politischen Tätigkeiten.
Trotzdem können nicht alle Daten verschlüsselt werden. E-Mails, Kontakte und Kalender basieren auf offenen Standards und würden nicht mehr funktionieren, wenn die Daten ausserhalb von Apples Reichweite verschlüsselt sind. Auch andere beliebte Funktionen werden gestrichen – etwa der Fotostream der Fotos-Anwendung oder die Möglichkeit, mit jedem Browser auf icloud.com zuzugreifen, etwa am PC im Geschäft.
Mehr über die Aktivierung des erweiterten Datenschutzes finden Sie auf der Apple-Supportseite unter go.pctipp.ch/3436. Doch wie bereits erwähnt: Diese Funktion sollte nicht ohne Not aktiviert werden.



Kommentare
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Seehas7
vor 5 Stunden
Cloud Dienste von US Konzernen wie Apple, AWS, Google, Microsoft usw. sollte man völlig meiden, wenn man auf der wirklich sicheren Seite des Datenschutzes sein will. Sie behaupten zwar alle, nach EU Recht sicher und konform zu sein, ja werben sogar damit, dass die Daten nur noch auf EU Servern liegen würden. Aber das spielt keine Rolle, nach meiner Kenntnis haben ca. 10 US Behörden freien Zugriff auf all diese US Clouds, egal wo auf der Welt auch die Server stehen mögen! Das ist US Recht und kann von diesen Konzernen nicht ausgehebelt werden, egal was sie versprechen um ihre Profite machen zu können. Auch werden die Daten in der Cloud ständig nach unterschiedlichen Kriterien durchsucht, so wurde einem Familienvater im deutschsprachigen Raum der OneDrive Zugang ohne Ankündigung oder Anhörung unerwartet gesperrt und die Kriminalpolizei stand dann auch noch vor seiner Tür - er hatte ein Bild von seinem Kleinkind nackt am See in der Cloud liegen und wurde von Microsoft als Pädophiler angezeigt. Er hatte keine Kopien all seiner Cloud Daten lokal gespeichert, somit war alles weg! Ein kleines NAS für zuhause, oder größer für die Firma, lösen all diese Probleme und bieten den gleichen Komfort wie die US Clouds. Allerdings sollte man eine regelmäßige Datensicherung auf ein externes Medium, z. B. eine USB Festplatte, nicht vergessen.

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Billmar
vor 4 Stunden
Ein kleines NAS für zuhause, oder größer für die Firma, lösen all diese Probleme und bieten den gleichen Komfort wie die US Clouds. Ja das stimmt. Aber es ist nicht ganz trivial diese kleine NAS für die Synchronistion von Adressen, Kalendern, Fotos, Dokumente etc. via Internet (wenn ich mal nicht zuhause bin) zur Verfügung zu stellen. Um diese NAS dann entsprechend abzusichern, zu überwachen und zu unterhalten, erfordert einen nicht ganz kleinen Aufwand und i.d.R. sehr gute (Linux, Firewall, OSI-Modell....) Kenntnisse. Gruss Mario