Fotos gratis bearbeiten

Darktable/RAW Therapee

Viele Digitalkameras und mittlerweile auch einige High-End-Smartphones erzeugen optional Fotos im RAW-Format. Der Begriff «raw» beziehungsweise «roh» bedeutet, dass die unverarbeiteten Rohdaten direkt vom Kamerasensor stammen. Zunächst wirken sie meist recht langweilig. JPEGs werden dagegen bereits von der Kamera automatisch optimiert. Man nennt diesen Prozess in Anlehnung an die analoge Fotografie «entwickeln». Ein JPEG erscheint in der Regel deshalb lebendiger, farbenfroher, kontrastreicher, schärfer und detaillierter. Ausserdem wird es bereits komprimiert, sodass die Datei weit weniger Platz als das RAW-Original belegt.
Eines der bekanntesten Programme zum Entwickeln von Fotos im RAW-Format ist Adobe Lightroom. Dieses wird aber nur als Abo-Software angeboten. Im Gratisbereich gibt es mit Darktable (dark­table.org/install) und RAW Therapee (rawtherapee.com/downloads) mittlerweile zwei hervorragende Alternativen. Ersteres richtet sich mit seiner moderner wirkenden Oberfläche an ambitionierte Hobby-Fotografen und Umsteiger, während Letzteres für technisch versierte Anwender ausgelegt ist, die alles bis ins letzte Detail steuern wollen.
Wir beschränken uns bei den folgenden Tipps auf Darktable. Das Programm arbeitet, anders als die meisten herkömmlichen Bildbearbeitungsprogramme, nicht destruktiv. Das Original bleibt also immer unverändert! Am Ende der Bearbeitung oder natürlich auch schon vorher wird eine neue Bilddatei exportiert, die alle vorgenommenen Änderungen enthält. Dark­table ist keine reine Entwicklungs-Software.
Ebenso wie Lightroom verwaltet es importierte Fotos in einer Datenbank, dem Katalog, Bild 10. Bilder werden daher auch nicht einfach hinzugefügt, sondern importiert. Anschliessend können sie beliebig neu sortiert und strukturiert oder mit Schlagworten («Tags»), Sternchen und Farbmarkierungen versehen werden. Physisch bleiben die Originale mit Darktable immer am ursprünglichen Speicherort.
Bild 10: Nach dem Import neuer Bilder fügt Darktable sie automatisch dem Katalog hinzu
Quelle: PCtipp.ch
Die importierten Bilder liegen auf dem Leuchttisch. Per Doppelklick auf eine Aufnahme kommt sie in die Dunkelkammer, Bild 11. Rechts neben dem Foto sind die verschiedenen Module zu sehen, die Darktable enthält. Normalerweise sind die meisten deaktiviert. Erst durch einen Klick auf die jeweilige Einschaltfläche oben links oder durch Verändern eines ihrer Regler werden sie aktiviert. Ihre Schaltfläche zeigt zur besseren Übersicht nur die genutzten Module.
Bild 11: Nachdem Sie ein Foto in der Dunkelkammer von Darktable entwickelt haben, exportieren Sie es als neues Bild
Quelle: PCtipp.ch
Nach dem Bearbeiten einer Aufnahme können Sie diese im linken Bereich als neue Datei exportieren. Dabei legt das Programm automatisch den Unterordner mit dem Namen darktable_exported an.

Andreas Fischer
Autor(in) Andreas Fischer



Kommentare
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Jürgen N.
vor 2 Tagen
Und für den PC gibt es seit Jahrzehnten gratis JPG-Illuminator.

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Ginemod
vor 2 Tagen
Es gibt noch eine viel grössere Auswahl: Ich schätze die Arbeit des Teams, manchmal jedoch merkt man sehr schnell, dass einige Produkte gepusht werden und die Alternativen nicht einmal recherchiert worden sind. Echt Schade.