So gehen Sie gegen den Call-Center-Terror vor

Allgemeine Hilfestellungen

Allgemeine Hilfestellungen

Bei Werbeanrufen trotz Sterneintrags kann man (seit April 2012) von einer unlauteren Geschäftspraktik sprechen. Dies ist strafbar. Fragen Sie den Anrufer nach dem Namen, der Adresse und der Rückrufnummer des Unternehmens. Beschwerden wegen Werbeanrufen trotz Sterneintrags können Sie direkt dem SECO (Staatssekretariat für Wirtschaft) melden. Das SECO kann Strafantrag bei der zuständigen Staatsanwaltschaft einreichen.
Ungebetene Werbeanrufe auf Nummern ohne Sterneintrag (auch Handy-Nummern) sind leider nicht strafbar. Was Sie dagegen tun können: Verlangen Sie entweder von Ihrem Telefonanbieter, dass Ihre Rufnummer mit einem Sterneintrag versehen wird oder lassen Sie Ihre Nummer (ohne Telefonbucheintrag) auf der Telefonsperrliste des Schweizer Dialogmarketing Verbands (SDV) eintragen.
Bei missbräuchlicher Preselection: Wurde Ihnen oder einem Verwandten ein sogenannter Preselection-Anbieter aufgeschwatzt, ohne es realisiert zu haben, können Sie jederzeit die Gratisnummer 0868 868 868 wählen, um den Status Ihres Anschlusses zu überprüfen. Verlangen Sie beim allenfalls fehlbaren Anbieter innert 10 Arbeitstagen einen schriftlichen Vertrag. Der Anbieter muss diesen Nachweis innert 10 Tagen erbringen, sonst können Sie den Fall schriftlich dem Bakom (Bundesamt für Kommunikation) melden. Das Bakom kann dann rechtliche Aufsichtsmassnahmen prüfen.
Zuständigkeiten: Das Bakom hat die Aufsicht über die Anbieter von Fernmeldediensten, unter anderem auch bezüglich Fragen der Nummerierung und Adressierung, und arbeitet vor allem mit der Telko-Schlichtungsstelle Ombudscom zusammen. Das Seco dagegen behandelt rechtliche Fragen bei unlauteren Geschäftspraktiken und Preisbekanntgaben.
Keine persönliche Informationen angeben: Wenn Sie regelmässig von Telefonmarketingfirmen angerufen werden, beantworten Sie keine Fragen. Halten Sie sich kurz und sagen Sie einfach, dass Sie kein Interesse haben. Wenn Sie interessiert sind, fragen Sie nach, ob man Ihnen Unterlagen nach Hause schicken kann. So geben Sie keine persönlichen Informationen preis.



Kommentare
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Oldsailor
28.10.2019
Ich wundere mich immer wieder, wie die Leute noch lange mit den Anrufern diskutieren. Sollte ich doch mal so einen Anrufer am Draht habe, höre ich bestenfalls kurz hin und hänge dann wortlos auf. Funktioniert immer.

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cartney2
29.10.2019
Mein Tipp gegen Telefonterror Das beschriebene funktioniert leider nur auf dem Handy. Auf dem Festnetz kommt es darauf an welchen Provider Sie haben. Bei Swisscom z.B. kann man unerwünschte Nummern sperren. Bei UPC ist dies leider immer noch nicht möglich! Mein Tipp gegen unerwünschte Anrufe (auf dem Festnetz): Einmal mit einer Trillerpfeife kräftig in den Hörer pfeifen! Wirkt sicher auch.

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Gaby Salvisberg
29.10.2019
Das beschriebene funktioniert leider nur auf dem Handy. Auf dem Festnetz kommt es darauf an welchen Provider Sie haben. Bei Swisscom z.B. kann man unerwünschte Nummern sperren. Bei UPC ist dies leider immer noch nicht möglich! Mein Tipp gegen unerwünschte Anrufe (auf dem Festnetz): Einmal mit einer Trillerpfeife kräftig in den Hörer pfeifen! Wirkt sicher auch. Nein, auf gar keinen Fall sollte man das tun. Das ist ein hochgradig gefährlicher "Tipp"! :( Die Person am anderen Ende könnte einen bleibenden Gehörschaden erleiden. In Deutschland hat eine Callcenter-Angestellte eine Frau verklagt, die zu dieser Massnahme gegriffen hatte – und gewonnen. Ausserdem können die Anrufenden selbst nichts dafür, wenn ihr Arbeitgeber sie zwingt, Nummern mit Sterneintrag zu belästigen. Das sind in der Regel schlecht ausgebildete, schlecht verdienende Personen, für die ein solcher Job quasi der letzte Strohhalm ist, der sie vor der Arbeitslosigkeit bewahrt. Bitte also solchen Unsinn niemandem mehr empfehlen, ja? Beste Grüsse Gaby

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Pagnol
29.10.2019
Ich glaube ehrlich gesagt nicht, dass eine Trillerpfeife beim Empfänger Schaden anrichten kann. Wenn, dann schon eher beim Sender. Die maximale Lautstärke des Übertragungsweges ist beschränkt. Alles andere währe aus technischer Sicht gar nicht sinnvoll. (Wir sprechen hier von Sprachübertragung mit daran angepasster Sprechgarnitur und nicht von Musikwiedergabe mit ganz anderen Kopfhörern.) Da müsste sich der Callcenter-Angestellte das Pfeifen wohl stundenlang anhören ....

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Gaby Salvisberg
29.10.2019
Ich glaube ehrlich gesagt nicht, dass eine Trillerpfeife beim Empfänger Schaden anrichten kann. Wenn, dann schon eher beim Sender. Die maximale Lautstärke des Übertragungsweges ist beschränkt. Alles andere währe aus technischer Sicht gar nicht sinnvoll. (Wir sprechen hier von Sprachübertragung mit daran angepasster Sprechgarnitur und nicht von Musikwiedergabe mit ganz anderen Kopfhörern.) Da müsste sich der Callcenter-Angestellte das Pfeifen wohl stundenlang anhören .... Ich gehe mal davon aus, dass die in Deutschland eine ähnliche Telefoninfrastruktur haben wie wir. Der Fall ist aus 2012: https://www.faz.net/aktuell/gesellschaft/frau-zu-geldstrafe-verurteilt-mit-der-trillerpfeife-gegen-werbeanrufe-11759854.html Wirklich; ich würde das auf keinen Fall machen oder empfehlen.

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Pagnol
29.10.2019
Na ja, ein Urteil in erster Instanz von einem Richter, der sehr wahrscheinlich von Elektronik und Akkustik keine Ahnung hat. Also ich würd's trotztem tun. Äh Moment - ich hab ja gar keine Trillerpfeife. Darf man ersatzweise einfach schreien? Aber - freu! - ich hab da so eine elektronische Tröte mit verschiedenen Sirenen-Tönen. Wieso rufen mich die Call-Center so selten an? Ahnen die etwas?

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karnickel
02.11.2019
@pagnol Witzig. Ich amüsiere mich gerade köstlich. @alle Gaby hat hier ein Hausrecht. Also wenn sie uns alle bittet, eine solche Empfehlung nicht abzugeben, dann einfach auch gar nicht mehr machen, klar?

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Ginemod
13.09.2023
Bei unerwünschten Anrufen ist es wichtig, dass man in den verschiedenen Datenbanken gar nicht erscheint. Deshalb empfehle ich folgendes Vorgehen: Mit diesen drei Massnahmen bekomme ich maximal ein Anruf pro Monat. Wirkt bei mir recht zuverlässig und der Aufwand ist klein.

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Holzbock
13.09.2023
Die Tipps von @Ginemod sind grundsätzlich originell, aber ich verfolge einen anderen Ansatz: Anrufbeantworter bzw. Combox sind permanent aktiv. Die Ansage lautet sinngemäss: "Wenn Sie kein Call Center sind, sprechen Sie nach dem Ton und nennen Ihr Anliegen und Ihre Nummer - wir rufen dann bei Bedarf zurück." In 98 Prozent der Fälle wird aufgelegt und sicher nicht reagiert. 1,5 Prozent sind echte Freunde/Bekannte/Nachbarn/Geschäfte/Feinde, die tatsächlich etwas zu sagen haben, und 0,5 Prozent sind Telefon-Sensibelchen, die sich halt nicht getrauen und mich deshalb nie erreichen werden. Die Nummern der 98 Prozent werden (sofern erkennbar) anschliessend in den Sperrfilter von Swisscom bzw. auf die Blacklist des iPhones eingetragen. So weiss ich seit Jahren nicht mehr, wie ein Call Center überhaupt tönt... :cool:

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Klaus Zellweger
13.09.2023
Festnetz kündigen, Mobilnummer nirgends anmelden (search.ch usw.) Und die Sache ist gegessen. Festnetz ist schon sehr lange vorbei. Aber die Nummern geistern natürlich seit Jahren und Jahrzehnten immer noch durch die Telefonbücher, die allen zugänglich sind.