Foto-Wettbewerb: Wasser

Tipps für gute Wasserfotos

Tipps: Wasser in Szene setzen

Von der Pfütze bis zur Flutwelle, vom Planschbecken bis zum Wasserpark: Das Thema ist so vielseitig, wie man es sich nur vorstellen kann. Genauso zahlreich sind die Techniken, um Wasser ins beste Licht zu rücken. Hier die wichtigsten Tipps.
Jeder Tropfen zählt
Bei actionreichen Szenen wirkt Wasser noch spektakulärer, wenn jeder Tropfen gestochen scharf abgebildet wird. Diesen Effekt erreichen Sie mit einer möglichst kurzen Verschlusszeit von 1/500 Sekunde oder kürzer (also zum Beispiel 1/1000 Sekunde). Verwenden Sie dazu die Automatik «S» und geben Sie die Verschlusszeit vor. Wenn Sie mit einer Kompaktkamera arbeiten, wählen Sie das Motivprogramm Sport. Diese Einstellungen bedingen zwar möglichst viel Tageslicht – doch das ist bei solchen Aufnahmen selten ein Problem.
Wie eingefroren: Mit einer kurzen Verschlusszeit wird jeder Tropfen scharf abgebildet
Quelle: Shutterstock/Ramona Heim
Wie Samt und Seide
Mithilfe langer Verschlusszeiten erreichen Sie das Gegenteil des letzten Tipps: Das Wasser verschwimmt, bis es nur noch als Schemen wahrgenommen wird. Wasserfälle verwandeln sich in Vorhänge. Stilles Wasser wirkt wie Seide, während eine unruhige Wasseroberfläche zu einem dahinziehenden Nebel wird. Oft beeinflusst sogar die Windstärke das Resultat.
Märchenhafte Szenen: Lange Verschlusszeiten führen zu unwirklichen Stimmungsbildern
Quelle: Shutterstock/Karhunenloeve
Doch was ist eine «lange Verschlusszeit»? Erste Gehversuche sollten Sie mit 1/8 Sekunde unternehmen. Dehnen Sie die Belichtungszeit schrittweise auf bis zu 30 Sekunden aus, um herauszufinden, welche Verschlusszeiten dem Motiv und Ihren Absichten gerecht werden. Bereits nach kurzer Zeit werden Sie den Dreh raushaben. Dank der Digitalfotografie können Sie jede Aufnahme sofort prüfen und mit einer korrigierten Verschlusszeit den nächsten Versuch starten.
Licht aus: der Graufilter
Die langen Belichtungszeiten werden zu einer Herausforderung, wenn am helllichten Tag zu viel Licht vorhanden ist. Natürlich fotografieren Sie mit der tiefsten Empfindlichkeit, also mit 100 ISO oder 200 ISO. Um möglichst grosse Teile des Bildes scharf abzubilden, verwenden Sie ausserdem eine kleine Blendenöffnung (also eine grosse Blendenzahl) wie zum Beispiel ƒ/11. Trotzdem kommt bei Tageslicht immer noch viel zu viel Licht durch, um eine Belichtungszeit von mehreren Sekunden zu realisieren.
In solchen Fällen benötigen Sie einen Graufilter, auch ND-Filter genannt (für Neutral Density). Diese Filter dienen einzig dem Zweck, Licht zu verschlucken. Ein Filter mit der Bezeichnung ND 2 lässt 1 Prozent des Lichts durch. Bei ND 3 sind es 1 Promille und bei ND 4 noch 0,1 Promille. Die langen Verschlusszeiten, die daraus resultieren, machen ein Stativ unverzichtbar.
Auch variable Graufilter sind möglich: der «Fader ND Mark II» von Light Craft Workshop
Quelle: PCtipp
Wenn Sie also zu einem ND-3-Filter greifen, lässt dieser nur noch 1/1000 des Lichts durch, was zehn Belichtungsstufen entspricht. Wählt die Kamera ohne Filter 1/60 Sekunde, wird diese Belichtungszeit mit dem Filter auf 16 Sekunden verlängert – und damit sind Sie etwa da, wo Sie sein möchten.
Tipp im Tipp: Bei Verwendung eines Graufilters sollten Sie immer im RAW-Format fotografieren. Diese Filter erzeugen meistens einen Farbstich, weil sie zwar das sichtbare Licht stoppen, aber nicht die Infrarotstrahlen – und die machen sich bei langen Verschlusszeiten bemerkbar. Der Farbstich lässt sich jedoch in jedem RAW-Converter leicht beseitigen.
Weitere hilfreiche Tipps zu dieser spannenden Technik finden Sie auf der Webseite graufilter.net.
Eine klare Sache: der Polfilter
Wie die Graufilter gehören die Polarisationsfilter (kurz: Polfilter) zu den wenigen Filtertypen, die auch in der digitalen Fotografie unverzichtbar sind. Sie eliminieren Spiegelungen auf nicht-metallischen Oberflächen. Das verbessert Fotos enorm, wenn zum Beispiel durch ein Fenster fotografiert wird. Bei Landschaftsaufnahmen werden die Farben ausserdem stärker gesättigt und die Kontraste intensiviert, was die Beliebtheit dieser Filter zusätzlich steigert.
Ein Polfilter eliminiert Spiegelungen auf der Wasseroberfläche
Quelle: Shutterstock/Filip Fuxa
Vor allem aber ändern Polfilter die Darstellung von Wasser. Wenn Sie damit einen klaren See aufnehmen, erscheint das Wasser nahezu unsichtbar, weil die Spiegelungen auf der Oberfläche ausgelöscht werden. Bei der Verwendung von Polfiltern spielen auch der Winkel zum Motiv und der Sonnenstand eine Rolle. Deshalb benötigen Sie im Umgang ein wenig mehr Übung als mit einem Graufilter.



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