Gear S3 im Test: Samsungs beste Smartwatch

Akkulaufzeit, Bedienung im Alltag, Fazit

Das beste Smartwatch-Display?

Der scharfe und blickwinkelstarke Super-Amoled-Bildschirm mit seiner Auflösung von 360 x 360 Pixeln überzeugte uns im Alltag. Er ist einiges lichtdurchlässiger und reflektiert zu keiner Zeit. Bei näherer Betrachtung der einzelnen Ziffernblätter sind kaum Pixel zu erkennen. Die Farben sind deutlich besser ausbalanciert und wirken genauer. Kratzschutz verspricht das neue Corning Gorilla Glass SR+, welches das Wearable gut vor Stürzen schützt. Dass dabei noch eine so hohe Helligkeit möglich ist, verblüfft. Vier Tage Batterielaufzeit hat das Samsung-Marketing mit dem nun 380 mAh starken Akku versprochen. Wir finden: Es hängt sehr davon ab, welches Szenario man bei den Anzeigeoptionen wählt.
Die höchste Helligkeitsstufe ist dann selbst im Dunkeln etwas zu grell
Quelle: PCtipp

Mittelmässige Akkulaufzeit

Bei mittlerer Leuchtkraft muss auch die Gear S3 bei ständig aktivem Uhren-Display nach knapp anderthalb Tagen an die Ladeschale. Immerhin: Musste der Vorgänger noch mit einem 250-mAh-Akku klarkommen, ging der Gear S2 jeweils schon gegen Abend die Puste aus. Wählt man beim Neuanwärter die vierte Stufe der zehn Helligkeits-Levels und stellt man die Uhr so ein, dass das Display nur bei Drehen des Armgelenks aufleuchtet, hält die Gear S3 gut drei Tage durch. Angesichts des sehr genau reagierenden Bewegungssensors ist das doch ein herausstechendes Merkmal, für das man den Daumen hochhalten kann. Noch ein Wort zur Bedienung: Mit dem Arbeitsspeicher von 768 MB und der Dual-Core-CPU mit 1 GHz empfanden wir die App-Bedienung und Touch-Sensibilität als sehr flüssig, aber das war schon beim Vorgänger der Fall: Das Tizen-Betriebssystem ist sehr schlank gehalten.
Auch die Standardziffernblätter beinhalten mehr Fitnessfunktionen wie hier die Stoppuhr
Quelle: PCtipp

Mehr autonome Apps

Zum Betrieb der Uhr reicht ein Android-Smartphone, das mindestens Android 4.4 mitbringt. Bei der Samsung-eigenen App-Palette haben wir bis jetzt, abgesehen von den zahlreichen neuen Ziffernblättern, noch nicht viele spannende neue Apps entdeckt. Mit wichtigen Apps wie Google Maps und Spotify hat Android Wear mit zusätzlichen Bedienfunktionen (wie Musik stoppen und Playlists verwalten) nach wie vor die Nase vorn. Eine gute Alternative zur Navigation liefert jedoch der Here Navigator, den wir schon bei der Gear S2 entdeckt haben (siehe Bildergalerie).
Ein paar Überraschungen gibt es aber. Zum einen interagiert Tizen jetzt mit noch mehr Android-Apps wie WhatsApp und Twitter. Zum anderen kann man WhatsApp-Nachrichten nun mit Emojis, Handschriftengesten oder vorher festgelegten Kurzantworten erwidern (siehe Video unten). Sogar antworten mit Samsungs Sprachassistentin ist möglich. Das hat interessanterweise auch auf Deutsch funktioniert.
Sehr überzeugend finden wir die GPS-gesteuerte App «Samsung S Health». Für Workouts startet die Anwendung automatisch im Hintergrund und ermuntert auch Sportmuffel im Büro, zwischendurch aufzustehen, um ein paar Schritte zu gehen. Das motiviert und macht Spass. Man kann auch die einzelnen Tagesziele und die erklommenen Treppen in verschiedenen Verlaufsansichten durchblättern. Im Notfall ist es sogar möglich, eine SMS mit GPS-Koordinaten abzusetzen.

Sensorvielfalt

Darüber hinaus greift die Wetter-App auf das Barometer zurück, um Live-Informationen einzublenden. Überhaupt sind es vor allem die vielen Sensoren, die den Samsung-eigenen Apps zu mehr Selbstständigkeit verhelfen. Der rückseitige Infrarotpulsmesser hat in der App-Ansicht ähnliche Verlaufsanzeigen zu bieten und verhielt sich während eines echten Trainings im Fitnesscenter sehr genau. Erwähnenswert ist auch das grosse Mikrofon, das hier noch Platz fand. Beim Telefonieren über die Smartwatch versteht man sich sehr deutlich. Weniger umständlich ist zudem das Installieren neuer Apps wie Uhrenanzeigen: Der Tizen-Store befindet sich jetzt direkt auf der Uhr! Jetzt sind wir nur noch gespannt, wann Samsung die Mobilfunkvariante der Gear S3 (mit eSIM) einführt. Wahrscheinlich wird Swisscom diese Version wieder anbieten.

Fazit

Samsungs Gear S3 ist die ausgereifteste Smartwatch für Android-Smartphones, die wir bis jetzt vor uns hatten. Das Gesamtpaket der 450-Franken-Uhr stimmt: Alleinstellungsmerkmale sind das lichtdurchlässige und farbreiche Display, die genauen Sensoren, die präzise Bedienung und vor allem eines: die vielseitigen Fitnessfunktionen!

Testergebnis

Bedienung, Display, Verarbeitung, Fitnessfunktionen
App-Angebot (Tizen)

Details:  1,3-Zoll-Super-Amoled-Touchscreen, Auflösung: 360 x 360, 1,1-GHz-Dual-Prozessor, 768 MB RAM, Bluetooth 4.3, NFC, IP68, 4 GB Speicher, Tizen OS 2.31

Preis:  Fr. 449.–

Infos: 
samsung.com/ch

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Autor(in) Simon Gröflin



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