Test: Sony Xperia X

Design und Verarbeitung

Design und Verarbeitung

Beim Gehäuse bleibt Sony seinen kantigen Vormodellen treu. Den Rahmen haben die Japaner etwas abgerundet, während der metallene Aufstrich auf der Rückseite ein bisschen an ein samtiges Magnesium-Finish eines edlen Ultrabooks erinnert. Gegenüber einem spiegelglatten Xperia Z Premium hat das immerhin einen Vorteil: Das Telefon rutscht einem wirklich weniger oft aus den Fingern.
Die Kanten sind diesmal leicht abgerundet
Quelle: PCtipp
Kurz: Sony hat bei der Verarbeitung alles richtig gemacht, setzt dabei aber keine bahnbrechenden Akzente. Positiv: Zum Einsatz kommt vorderseitig ein Glas, das an den Rändern gerundet ist, ein sogenanntes 2,5D-Glas. Das fühlt sich durchaus angenehm und weich an. Dafür steht nun die rückseitige Kameralinse ganz leicht aus dem Gehäuse hervor. Endlich hat der Hersteller einen schlaueren Nano-SIM-Einschub hingekriegt, den man seitlich ohne Gefummel herauszieht. Über ein zweites Fächchen am SIM-Tray kann man dem Sony-Handy eine MicroSD-Karte zuführen, mit der sich der interne 32-GB-Speicher erweitern lässt. Der seitliche Fingerabdrucksensor reagiert, anders als bei der kleinen Sensorfläche des LG G5, sehr präzise und schnell auf die Entriegelung.
Gute Qualität: Sonys Xperia-X-Bildschirm
Quelle: PCtipp

Es muss nicht immer mehr als Full HD sein

Das Display hat Sony leicht geschrumft: von 5,2 Zoll auf 5 Zoll, belässt die Auflösung dabei aber weiterhin bei 1920 x 1080 Pixeln. Das LCD kann mit leuchtstarken Farben und hoher Blinkwinkelstabilität aufwarten. Unter dem Display hat man aber nicht den schnellsten Achtkern-Snapdragon-810-Prozessor verbaut. Der Hersteller vertraut hier auf einen Mittelklasse-Prozessor der Snapdragon-650-Reihe, der schon knapp anderthalb Jahre auf dem Buckel hat. Das ist grundsätzlich nicht verwerflich. In der Vergangenheit hat man auch bei LGs G4 gesehen, dass es nicht immer der neuste Prozessor sein muss, wenn eine lange Akkulaufzeit und wenig Abwärme wichtiger sind als Spieleleistung.
Von links nach rechts: Sony Xperia X (vom Benchmark als «LG G4» erkannt), Nexus 6P und LG G5 im Antutu-Lauftest
Quelle: PCtipp

Leistung und Akkulaufzeit

In den Benchmarks (Antutu und Geekbench 3) wird schnell klar, dass man als Sony-Fan und Spielernatur besser zum Z5 greifen müsste. In den meisten Tests (Geekbench 3 und Antutu) zeigt sich, dass Sonys neuster Wurf ca. 50 Prozent langsamer ist. Im Alltag merkt man davon aber nichts. Weniger verständlich bleibt, warum die Japaner die Kapazität des Akkus von 2900 auf 2620 mAh verringert haben. Wie Sony verspricht, kommt man damit fast zwei Tage über die Runden. Das geht aber wirklich nur bei mittlerer Display-Helligkeit und mässigen Surf-Aktivitäten. Anders sieht es bei reger Kamera- oder Internetnutzung aus. In diesem Fall muss das Smartphone unter Umständen schon nach ca. einem Tag wieder an die Steckdose, auch das leider ohne Schnellladetechnik über einen veralteten Micro-USB-Anschluss.

Soundqualität

Bei der Audio- und Sprachqualität hat Sony alles richtig gemacht. Auch ohne Kopfhörer ist Musik ein Genuss. Die Lautstärke lässt ein sehr hohes Volumen ohne scheppernde Bässe zu. Kleiner Bonus: Mit dem Sony Xperia X liegt das erste Smartphone vor, das LDAC unterstützt. Dieser von Sony entwickelte Standard ermöglicht dreimal höhere Datenübertragung über das A2DP-Profil, das bei Bluetooth-Audio, z.B. bei Headsets, zum Einsatz kommt.
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Autor(in) Simon Gröflin



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