Test: Fujifilm X-E2

Bedienung

Mechanische Bedienelemente

Die Bedienung der X-E2 ist die pure Wonne, was den vielen mechanischen, griffigen Bedienelementen zu verdanken ist – sie sind unterdessen zum Markenzeichen von Fujifilm geworden. Der X-Serie wird deshalb immer wieder unterstellt, dass sich die Bedienung an Fotografen richte, «die ihr Handwerk verstehen». Das stimmt jedoch nur bedingt. Wer die elementaren Zusammenhänge zwischen Blende, Verschlusszeit und Belichtungskorrektur versteht, wird mit den mechanischen Bedienelementen vom Fleck weg glücklich.
Die Bedienung macht Freude
Sowohl der Blendenring als auch das Verschlusszeitenrad sind mit der Stellung «A» ausgerüstet. Wenn beide «A» aktiviert sind, gilt die Programmautomatik, ansonsten entweder Zeit- oder Blendenvorwahl. Wenn beide Automatiken ausgehebelt werden, erfolgt die Belichtung manuell. Alles ganz einfach. Motivprogramme wie «Sport», «Portrait» oder «Nacht» sucht man hingegen vergebens, und das ist auch gut so: Diese Hilfen würden irgendwie nicht zur Zielgruppe der X-E2 passen.
Der Schalter für den Bildstabilisator, die Blendenautomatik und der mechanische Blendenring
Die X-E2 lässt sich auf zwei Arten fernauslösen. Einerseits ist da ein Anschluss für den guten, alten, mechanischen Fernauslöser. Ausserdem lässt sich die Kamera auch mit einem elektronischen Auslöser bedienen, der an die Mikrofon-Buchse angeschlossen wird. Fujifilm bietet dazu den RR-80 an (ca. 45 Franken). Genauso gut funktionieren jedoch die meisten Fernauslöser, die mit den Kameras von Pentax oder Canon kompatibel sind.
Einen Anschluss für Kabelfernauslöser sieht man nicht alle Tage …

Das Q-Menü

Neben dem konventionellen Menü in Listenform zeigt das «Q»-Menü die 16 wichtigsten Funktionen auf einem Raster. Aufgerufen wird es über eine eigene Taste, bedient wird es mit Steuerkreuz und Einstellrad.
Das Q-Menü vereinfacht die Einstellungen enorm
Dieses Menü ist unterdessen zu einer festen Einrichtung bei der X-Serie geworden. Tatsächlich geht die Bedienung erstaunlich schnell von der Hand, weil man sich automatisch an die Position der Einstellungen gewöhnt. Ausserdem beweist Fujifilm bei der Auswahl der Befehle ein gutes Händchen: Nachdem die Kamera an die eigenen Vorlieben angepasst worden ist, muss das klassische, umfangreiche Menü nur noch selten bemüht werden.
Doch damit ist das Ende der Fahnenstange noch längst nicht erreicht. Für die am häufigsten verwendete Befehle bietet die X-E2 zwei «offizielle» Funktionstasten, die sich frei belegen lassen. Zwei weitere Funktionstasten erhält man, indem die «AF»- und die «AE»-Taste auf der Rückseite neu belegt werden.
Darüber hinaus bietet die Kamera bis zu 7 Slots, um verschiedene Einstellungen zu speichern und später bequem abzurufen. So kann die Kamera zum Beispiel auf Knopfdruck in den Schwarzweiss-Modus wechseln und den ISO-Wert in die Höhe schrauben. Eine andere Einstellung kann für Portrait-Aufnahmen im Studio oder für Landschaftsaufnahmen verwendet werden. Und so weiter. Allerdings bleibt schleierhaft, warum sich diese Zusammenstellungen nicht benennen lassen.

Die App

Die kostenlose «Fujifilm Camera App» wird für iOS und Android angeboten, doch leider ist sie kaum mehr als eine Alibiübung. Sie verbindet sich über das Wifi-Modul der Kamera und ist anschliessend in der Lage, die JPEG-Bilder von der Kamera in den Speicher des Smartphones zu übertragen. Raw-Dateien werden nicht unterstützt, und der Verbindungsaufbau artet jedes Mal in eine Fummelei aus.
Allerdings bleibt die Hoffnung, dass die Wifi-Fähigkeit in Zukunft besser genutzt wird. Zurzeit brodelt das Gerücht, dass die X-E2 durch ein Firmware-Update dieselben Möglichkeiten erhält, wie die X-T1 (zum Test) – und das würde heissen, dass sich die Kamera über die App Camera Remote in Zukunft komplett fernsteuern lässt. Doch wie gesagt, handelt es sich dabei um ein Gerücht – wenn auch um ein ziemlich glaubwürdiges.
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