Test: Fujifilm X-E2

Tücken der Raw-Verarbeitung

Die Raw-Verarbeitung

Die hervorragende Bildqualität ist jedoch nicht nur der Optik und dem Sensor geschuldet, sondern auch der JPEG-Engine der Kamera. Sie sorgt für die richtige Schärfe, für eine effiziente Rauschreduktion und für die Fuji-Farben bei der Filmsimulation. Bei Raw-Fotos gilt es jedoch, einige Besonderheiten zu beachten – dafür sorgt die unorthodoxe Farbfilter-Anordnung des X-Trans-Sensors. Hier die wichtigsten Programme und was sie leisten:
SilkyPix. Das mitgelieferte SilkyPix (Mac und Windows) ist ganz bestimmt eines der hässlichsten Fotoprogramme, das jemals entwickelt wurde. Es liefert zwar eine gute Qualität bei der Umsetzung, doch wer es ausprobiert, weiss sofort, dass eine Alternative her muss – und zwar um jeden Preis.
Unerträglich in Optik und Bedienung: Silkypix
Capture One Pro 7. Die Profisoftware für Mac und Windows zeigt, was sich aus den RAW-Dateien der X-E2 herauskitzeln lässt. Die Pro-Version kostet ca. 290 Franken, das leicht reduzierte Capture One Express 7 kostet etwa 90 Franken. Von beiden Programmen bietet der Hersteller PhaseOne voll funktionstüchtige Demoversionen an. Die Oberfläche von Capture One lässt sich fast beliebig anpassen, so dass man sich nach kurzer Zeit zuhause fühlt. Allerdings verlangt die schiere Auswahl an Möglichkeiten nach einer gründlichen Einarbeitung.
Capture One bietet viel Leistung – wenn man sich mit den Möglichkeiten auseinandersetzt
Aperture und iPhoto. Die beiden Apple-Programme Aperture und iPhoto (Mac) unterstützen die Raw-Dateien der X-E2, und dasselbe gilt sogar für OS X selbst. Im Prinzip ist also jedes und OS X Programm in der Lage, diese Dateien zu öffnen. Allerdings ist nur Aperture ein echter Raw-Converter, während iPhoto mit solchen Dateien mehr schlecht als recht umgeht. Trotzdem kann iPhoto auch für Fujifilm-Fotografen ein Gewinn sein. (Mehr dazu hier.)
Unter OS X kann im Prinzip jede Software mit den Raw-Dateien umgehen. Im Bild: iPhoto
Irident Developer. Die relativ unbekannte Mac-Software gilt zurzeit als einer der besten Raw-Converter für den X-Trans-Sensor. Die hohe Qualität erkauft man sich jedoch mit einer sehr technischen Benutzeroberfläche, die weit davon entfernt ist, die Freude an der Nachbearbeitung zu wecken. Eine Demoversion gibt es auf der spartanischen Website des Herstellers. 73 Franken.
Irident setzt zwar die Messlatte, aber die Bedienung ist abstrakt und kompliziert
Adobe Lightroom. Und dann ist da noch Adobe Lightroom (Mac und Windows), der Platzhirsch unter den Raw-Convertern. Lightroom gilt nicht als erste Wahl, wenn es darum geht, Raw-Dateien der X-Serie umzusetzen. Einige Anwender bemängeln, dass die Schärfe nicht optimal ist, andere kritisieren einen Detailverlust bei der Vegetation – vor allem bei Laubwäldern und Gräsern. In den meisten Fällen macht Lightroom jedoch einen soliden Job und ist aus dem Alltag vieler Fotografen nicht mehr wegzudenken. Die Software lässt sich ohne Einschränkungen 30 Tage lang testen. 81 Franken.
Mass aller Dinge: Adobe Lightroom
Lightroom bietet noch einen weiteren massiven Vorteil. Seit Version 5.4 können die Raw-Dateien der Fujifilm-Kameras mit den Filmsimulationen aufgepeppt werden! Das heisst, dass man in den Genuss aller Vorzüge des Raw-Formats kommt und trotzdem nicht auf die Bildwirkung der Fuji-Farben verzichten muss – es gibt also «s’Füferli und’s Weggli». Mehr dazu lesen Sie hier.
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