Test: Sony NEX-5N

Bilder bei Tag und bei Nacht

Bilder bei Tag und bei Nacht

Der grosse Sensor und die vernünftige Auflösung sorgen für scharfe und brillante Aufnahmen. Auch die interne Signalverarbeitung wurde verbessert, so dass man sich bei Sony entschloss, die maximale Empfindlichkeit auf 25'600 ISO auszuweiten. Der Einstellung des ISO-Werts lässt sich entweder manuell vornehmen oder bis zu 3200 ISO an die Kamera delegieren - ein Wert, bei dem die Fotos immer noch bemerkenswert rauscharm sind.

Probleme bei der Belichtung

In den meisten Fällen liefert die NEX-5N einwandfreie Bilder, die auch einer kritischen Betrachtung standhalten. Allerdings kam es bei unseren Tests immer wieder zu deutlich unterbelichteten Fotos. Selbst bei harmlosen Motiven oder unmittelbar nacheinander geschossenen Bildern lag die Belichtung teilweise um eine bis zwei Blenden daneben. Da diese Abweichungen willkürlich auftreten, lässt sich der Fehler nicht pauschal über die Belichtungskorrektur kompensieren.
Unterbelichtetes Foto
RAW-Fotografen können die Unterbelichtung relativ einfach korrigieren, während beim Aufhellen der JPEG-Fotos je nach Situation ein unschönes Bildrauschen auftritt und der Farbraum merklich eingeschränkt wird. In beiden Fällen bedeuten die Fehlbelichtungen für den Fotografen mehr Aufwand bei der Nachbearbeitung. Es bleibt zu hoffen, dass Sony diesen Fehler möglichst schnell mit einem Firmware-Update behebt. Bis dahin hilft nur, jedes Bild auf dem Sucher zu kontrollieren, bevor man sich dem nächsten Motiv zuwendet.

Fotografieren im Dunkeln

Wenn das Licht schlechter wird, blüht die NEX-5N erst richtig auf. Durch die Kombination des grossen Sensors mit der relativ bescheidenen Auflösung und der neuen Signalverarbeitung lassen sich selbst dann noch brauchbare Bilder, wenn die meisten anderen Kompaktkameras längst vor der Dunkelheit kapituliert haben. Für Ferien- und Freizeitfotos kann die Empfindlichkeit problemlos auf 6400 ISO hochgeschraubt werden. Was darüber hinaus geht oder gehobenen Ansprüchen genügen muss, verlangt nach dem RAW-Format und einer spezialisierten Software für das Entrauschen der Bilder.
Im Dämmerlicht zeigt die Kamera ihre Qualitäten
Besonders angetan waren wir von der Funktion für das Fotografieren im Dämmerlicht - und zwar aus der freien Hand. Dabei schiesst die Kamera in der schnellstmöglichen Folge 6 Bilder. Anschliessend wird daraus ein einzelnes, optimiertes Bild berechnet. In den meisten Fällen entstehen dabei Resultate, die noch vor kurzem kaum denkbar gewesen wären - vor allem bei Freihandaufnahmen. Auch wenn die Bilder nicht an eine Stativaufnahme heranreichen, so sind doch um Welten besser, als jene Bilder, die mit dem Aufsteckblitz belichtet worden sind. Grund genug für uns, um die NEX-5N spontan in den Status eines Nachtsichtgerätes zu erheben. Doch manchmal bekundet die Kamera auch hier Mühe mit der Belichtung. Diese beiden Aufnahmen wurden mit identischen Einstellungen innerhalb von einer Minute geschossen.
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Autor(in) David Lee




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