Testcenter 08.07.2021, 08:00 Uhr

IKEA-Symfonisk-Rahmen mit Sonos-Wi-Fi-Speaker

Nach einer smarten Lampe mit Lautsprecher und einem Speaker-Regal bringt Ikea nun einen smarten Bilderrahmen mit Sonos-Speaker. PCtipp hat den Ikea-Bild mit Sound aufgestellt und reingehört.
(Quelle: Ikea)
Mitte Juni stellten der Möbelkonzern IKEA und der Audiogeräte-Hersteller Sonos gemeinsam einen neuen «Symfonisk»-Bilderrahmen mit Wi-Fi-Speaker vor (PCtipp berichtete).
Schon davor hatte der Möbelhersteller unter der Bezeichnung «Symfonisk» Tischlampen im Angebot (Fr. 199.-), deren Fuss aus einem Wi-Fi-Speaker besteht (hier gehts zum Test). Um den passenden Sound fürs Zuhause zu finden, arbeitete IKEA schon damals mit Sonos zusammen. Dann gab es noch den Regal-Wi-Fi-Speaker. Dieser ist momentan für Fr. 129.- im Schweizer IKEA-Shop zu haben.
Und nun konnte PCtipp den neuen Symfonisk-Bilderrahmen mit integriertem Speaker ausprobieren. Der Speaker ist hierzulande in Schwarz oder Weiss erhältlich, die Fronten sind austauschbar. Das Testgerät kommt in Schwarz. Wer mit der Hand über die Vorderseite fährt, spürt eine sehr dünne Stoffschicht und darunter den Lautsprecher. Das «Bild» wird quasi von einem schwarzen Kunststoffrahmen eingefasst. Das wirkt dezent, könnte allerdings ein wenig edler daherkommen. Auch die Tasten auf der Rückseite sind aus Plastik. Doch letztere sieht man nicht, wenn man auf den Symfonisk-Bilderrahmen schaut, und der Plastik-Rahmen ist so dezent gehalten, dass er aus einer gewissen Distanz kaum auffällt.

Verfügbarkeit und Preis

Der «Symfonisk»-Bilderrahmen mit Wi-Fi-Speaker wird ab 15. Juli 2021 in den IKEA-Einrichtungshäusern, über die IKEA-App und im Schweizer Onlineshop erhältlich sein. Der Preis beläuft sich auf Fr. 199.- (UVP). Preislich ist der Bilderrahmen somit gleich teuer wie die Tischlampe mit Wi-Fi-Speaker.  
Symfonisk-Rahmen auf TV-Möbel in der heimischen Stube der Redaktorin
Quelle: cma/PCtipp.ch
Dies gilt zumindest für die Standard-Variante des Rahmens, mit Polyester und ABS-Kunststoff in Schwarz oder Weiss (41×6×57 cm, B×T×H). Wer ein anderes Motiv wünscht, muss einen Bilderrahmen für weitere Fr. 20.- dazukaufen.
Die verfügbaren Fronten für den Bilderrahmen
Quelle: Screenshot/PCtipp.ch

Lieferumfang

Im Lieferumfang befinden sich nebst (schwarzem) Symfonisk-Bilderrahmen ein (weisses) Stromkabel und einige Bauteile für die Wandbefestigung (s. Foto).
Es ist nur eine Schraube dabei, mit der man eine Art Lasche am Rahmen befestigt. Die zwei Schrauben für die Wandmontage-Halterung fehlen. Dies ist allerdings kein Fehler, sondern offenbar beabsichtigt, wenn man die Lieferumfang-Darstellung (Anleitung) anschaut.
Lieferumfang
Quelle: cma/PCtipp.ch
Ausserdem finden sich eine Schnellanleitung und eine separate Montage-Anleitung im IKEA-Stil für die Wandmontage.
Lieferumfang Wandmontage Detail
Quelle: cma/PCtipp.ch

Inbetriebnahme

Die «Füsse» oder Wandabstände fürs Bild
Quelle: cma/PCtipp.ch
Wer wie ich über keine Bohrmaschine verfügt, der schliesst das Kabel an, klickt zwei «Füsse» ein, die sich gummig anfühlen; stellt den Bilderrahmen einfach auf den Boden oder auf ein Sideboard und fügt, wie von anderen Sonos-Lautsprechern gewohnt, den Symfonisk-Speaker via Sonos-App seinem System hinzu.
Wie schon beim Smart-Speaker Sonos Roam, den ich im April testete (Test), tippt man für die Einrichtung mit dem Smartphone auf einen gekennzeichneten Bereich auf dem Lautsprecher. Wie schon beim Roam hat dies mit einem Android-10-Smartphone leider nicht funktioniert. Auch mit dem Audio-Passcode tat sich der Symfonisk-Rahmen schwer. Schlussendlich musste der Passcode manuell eingegeben werden (Pin hinten am Gerät), Immerhin: Das klappte sofort.
Der Bereich für den Stromanschluss. Das Kabel kann in eine dafür vorgesehene Lücke eingefädelt werden
Quelle: cma/PCtipp.ch

Sprachsteuerung

Wer seine Smart Speaker gerne via Sprache steuert, für den gibt es schlechte Neuigkeiten. Das geht mit dem Symfonisk-Bilderrahmen nicht. Sämtliche Symfonisk-Geräte haben kein integriertes Mikrofon und dadurch ist eine Steuerung via Google Assistant oder Alexa nicht möglich.
Allerdings: Wer mehrere Sonos-Lautsprecher, beispielsweise einen Sonos One oder Beam, zuhause hat, der kann den Rahmen über die anderen smarten Lautsprecher per Stimme steuern, so der Hersteller. Mangels zweitem Sonos-Gerät konnte dies nicht getestet werden.
Wer nur den Rahmen hat, der kann ihn per Sonos-App steuern oder alternativ via Tasten hinten am Gerät.

Soundqualität

In der Sonos-App können Sie für den Speaker unter dem Menüpunkt Klang u.a. den Bass anpassen
Quelle: Screenshot/PCtipp.ch
Ein Wohnzimmer mit offener Küche (ca. 38 m2) vermag der  41 × 6 × 57 Zentimeter (B×T×H) grosse Symfonsik-Rahmen musikalisch gut zu füllen. Und zwar sehr respektabel; Black Eyed Peas streamen und los geht die Party. Bei grosszügig aufgedrehter Lautstärke kommt auch ordentlich Bass rüber. Im Test wurde der Bass bei voll aufgedrehter Lautstärke manchmal leicht unklar, doch dies kann via Sonos-App austariert werden.
Selbst wenn die Musik ganz leise wiedergegeben wird – steuerbar via App oder hinten auf dem Bild per «+»- und «-»-Taste - bleibt das Klangbild sauber.
Unter der Haube arbeiten übrigens ein 102-Millimeter-Woofer (Tieftöner) und ein 25,5-Millimeter-Tweeter (Hochtöner).

Streaming

Was leider auffallend häufig vorkam, waren Unterbrechungen während des Musikstreamings. Ein Test mit einem Google-Smart-Speaker im selben Wi-Fi-Netz zeigte, dass es nicht am WLAN lag. Zudem dauert es erstaunlich lange, bis die Musik erklingt, wenn man einen Song streamt. Bei einigen Tests zeigte die Stoppuhr, dass es durchschnittlich 15 bis 20 Sekunden dauern kann – einmal auch 30 Sekunden –, bis eine Melodie aus dem Rahmen ertönt. Zum Vergleich: Bei einem Google-Speaker im gleichen Wi-Fi-Netz ging es knapp 3 Sekunden. Beide erwähnten Punkte trübten die Hörfreude und gaben Punkteabzug.

Fazit

Die Dauer, bis die gestreamte Musik erklingt, war viel zu lang und die Häufigkeit der Aussetzer kam deutlich zu oft vor, was beides mit der Zeit nervte. Weitere Motive müssen separat dazu gekauft werden und auf Sprachassistenten muss mangels Mikrofon bei IKEA-Symfonisk-Geräten verzichtet werden. Positiv hervorzuheben sind die leichte Inbetriebnahme, Soundqualität, Steuerung via Sonos-App und dass man nach einem Umzug eine 2-in-1-Lösung von Bild und Sonos-Speaker auf den Boden stellen oder an die Wand hängen kann.

Testergebnis

Soundqualität, Bild und Speaker in einem, unauffälliges Design (je nach Gusto), einfache Inbetriebnahme, Sonos-App, mit anderen Sonos-Speakern kompatibel, Preis
kein Mikrofon, kein Sprachassistent, lange Streaming-Verzögerung bei Start, fragile Wi-Fi-Verbindung, weitere Motive separat kaufen

Details:  IKEA-Symfonisk-Reihe, Standard-Variante: Polyester und ABS-Kunststoff, 41 × 6 × 57 cm (B×T×H), Anleitung und Bauteile für Wandbefestigung im Lieferumfang (IKEA-Style), Sonos-Speaker, Wi-Fi-Konnektivität, Steuerung via Sonos-App oder Tasten (keine Spracherkennung), Gewicht: 3,9 Kilogramm

Preis:  Ab Fr. 199.- (weisses/schwarzes Panel)

Infos: 
https://www.ikea.com/ch/de/
Anmerkung zur Note: 1 = unbrauchbar; 1,5 = sehr schlecht; 2 = schlecht; 2,5 ungenügend; 3 = genügend; 3,5 ordentlich; 4 = gut; 4,5 = sehr gut; 5 = ausgezeichnet



Kommentare
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actiread
08.07.2021
Ergänzung: wer in der der Android-Welt "lebt" und für die optimale Tonwiedergabe die Sonos-eigene Einmessautomatik "Trueplay" verwenden will, muss sich ein Apple Gerät ausleihen, weil die entsprechende App für Android nicht verfügbar ist.