Getestet: GarageBand für iOS

Leistung, Kompatibilität und Bedienung und Fazit

Bei einem Gerät mit der Leistung des iPad 1 (unter anderem nur 256 MB Arbeitsspeicher) ist es schon erstaunlich, dass Mehrspur-Aufnahmen überhaupt möglich sind. Das klappt ohne Probleme. Manchmal muss GarageBand vor dem Abspielen oder Aufnehmen allerdings einige Zeit herumrechnen, bis die Software bereit ist. Wenn es aber dann losgeht, klappt es latenzfrei.
Die Zeitleiste mit Mehrspur-Editing
Aufnahmen lassen sich in einer Zeitleiste schneiden, verschieben, abmischen und so weiter. Songs können gespeichert, dupliziert und auch exportiert werden. Es gibt allerdings folgende Einschränkungen:
  • Der Export ist nur mit der aktuellsten Version auf Mac kompatibel.
  • Der Export ist nur in eine Richtung kompatibel. Mit dem Mac gespeicherte Songs können nicht in der iOS-Variante von GarageBand importiert werden.
  • Zahlreiche Synthesizer sind auf dem Mac nicht vorhanden. Wird ein importierter Song weiterverarbeitet, lassen sich diese Sounds zwar abspielen; sie müssen jedoch einzeln abgespeichert werden, um sie unabhänigig weiterzuverwenden; dabei sind sie schwer auffindbar.
Songs können auch als fixfertiges Musikstück exportiert werden. Obwohl GarageBand diese in iTunes exportiert, können sie nur im iTunes am Computer, nicht aber in der Musik-App von iOS angehört werden. Immerhin lassen sich exportierte Songs als Loops in andere Songs einbauen. So bleibt nur die Variante per E-Mail, denn auch Cloud-Dienste unterstützt GarageBand in Version 1.1 (noch) nicht.
Noch ein Kritikpunkt beim Dateimangement: Die Art des Speicherns ist schlecht gewählt. Immer, wenn man auf «Meine Songs» klickt, um etwas zu öffnen oder neu zu beginnen, wird automatisch gespeichert und somit zwangsläufig die letzte Version überschrieben. Es ist nicht möglich, Änderungen zu verwerfen.

Fazit

GarageBand bietet auch in der mobilen Version unglaublich viel, mit den Smart Instruments bietet die iOS-Version sogar etwas, was der Mac-Version fehlt. Bemerkenswert ist, dass die Software zwar auch für Musiklaien ohne grosse Instrumentbeherrschung interessant ist, trotzdem aber nicht zur Mickymaus-Software verkommt: Sie ist auch für anspruchsvolle Hobbymusiker empfehlenswert. Der einzige Negativpunkt betrifft das Dateihandling, das in vielerlei Hinsicht verbesserungsfähig wäre.

Testergebnis

Note
6
Preis-Leistung, Vielseitigkeit, läuft auch auf schwächeren Geräten, einfache Bedienung, gelungene Smart-Instruments, gute Gitarren- und Midi-Effekte, spielen auf jeder Fähigkeitsstufe möglich
Zwangsläufiges Überschreiben des Songs, Dateiaustausch

Details:  Ab iOS 4.3, für iPhone 3GS, iPhone 4, iPhone 4S, iPod touch (3. Generation), iPod touch (4. Generation) und iPad

Preis:  Fr. 5.–

Infos: 
http://itunes.apple.com/ch/app/garageband/id408709785?mt=8

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Autor(in) David Lee



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