Landwirtschafts-Simulator 22 (Farming Simulator 22) im Test

Grafik und Sound

Grafisch ist Version 22 ein Schritt nach vorne. Dies einerseits durch die DirectX-12-Unterstützung, aber auch durch neue Technologien. Die neuen Reben und Olivenbäume sehen ebenfalls prächtig aus. Jede der drei Maps ist mit viel Detail ausgearbeitet und wirkt authentisch. Mit den ganz Grossen kann der Landwirtschafts-Simulator grafisch nicht mithalten, aber für den Zweck sieht das Game absolut gut genug aus. Wirklich störend ist nur etwas: Der LOD-Kreis ist noch immer sehr auffällig. Soll heissen: Ab einer gewissen Distanz vom Spieler wird der Detailgrad heruntergefahren, um die Performance zu verbessern. Dafür verwenden die meisten Games Assets mit niedrigerem Detailgrad (LOD, Level of Detail), was auf Distanz nicht gross auffällt, aber die Belastung des PCs deutlich reduziert. Beim Landwirtschafts-Simulator geschieht dies in einem Kreis um den Spieler herum. Allerdings ist der Sprung von vollem Detail zu niedrigem Detail teilweise sehr drastisch. In einem Sonnenblumenfeld verschwinden so alle Sonnenblumen ab einer gewissen Distanz komplett. Fährt man also durch ein grosses, Feld von Sonnenblumen, sieht man am anderen Ende des Feldes nur eine grüne Wiese, auf der langsam mehr Sonnenblumen «aufklappen», sobald man in die Richtung fährt. In bisherigen Versionen konnte dieses Problem mit Mods ausgehebelt werden, sofern die Hardware stark genug war. Allerdings wäre es nett, dies standardmässig tun zu können, oder zumindest die Detail-Abstufung etwas geschmeidiger zu gestalten.
Sonnenblumen so weit das Auge ... naja eben nicht ganz so weit
Quelle: Screenshot / PCtipp
Beim Sound fällt der Landwirtschafts-Simulator weder besonders positiv noch negativ auf. Die Geräuschkulisse der Landschaft ist nett und detailliert, schön mit Vogelgezwitscher, rauschenden Bächen und wehendem Wind. Die meisten Motoren der Fahrzeuge klingen gut, wenn auch nicht überragend.
Was dem Game noch ein wenig fehlt, ist hingegen Leben, vor allem Leben, mit dem man selbst interagieren kann. Giants Software hat bereits sehr viel passives Leben eingebaut. Beispielsweise durch Vögel und andere Wildtiere. Verkehr auf den Strassen gibt es wenig, was aber für die ländlichen Gegenden gar nicht so abwegig ist. Was hingegen fehlt, ist menschliche Interaktion. Eingekauft wird Online, danach holt man die Ware vor dem lokalen Laden ab. Ein ansprechbarer Ladenbesitzer hätte hier viel zur Belebung der Welt beigetragen. Gleiches gilt für die anderen Bauern in der Welt. Diese geben einem zwar Aufträge über ein Menü und besitzen Land. Von deren Bauernarbeit sieht man aber kaum etwas. Menschen auf der Map existieren praktisch nur als herumirrende Menschenmodelle ohne speziellen Charakter oder Zweck. Vielleicht in einer späteren Version einmal.

Fazit

Version 22 des Landwirtschaft-Simulators bringt einige attraktive Neuerungen. Besonders die Jahreszeiten und Produktionsketten sind grosse Schritte nach vorne und machen das Spiel deutlich immersiver als bisher. Die neuen Tutorials sind zwar nicht elegant eingebaut, aber für neue Spieler enorm hilfreich. Verbesserungspotenzial gibt es vor allem bei der Menüführung und dem unsäglichen Detailkreis. Viele der kleineren Probleme können auch mit Mods einfach aus dem Weg geschaffen werden.

Testergebnis

Spielumfang, Detailgrad
Schwieriger Einstieg, Menüführung

Details:  Bauern-Game für Windows, macOS, PS4, PS5, Xbox One, Xbox Series S/X, Stadia, Deutsch, Englisch und weitere Sprachen

Preis:  Fr. 44.90

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