Methoden um Deepfakes zu erkennen

Mehr als ein Foto

Ein Deepfake – also eine täuschend echt angefertigte Fälschung kann sein:
  • ein gefälschtes Bild einer Person oder einer Gruppe
  • eine gefälschte Stimme einer Person – etwa für den Enkeltrick
  • ein gefälschtes Video
Aber zu einem Deepfake werden auch gerne gefälschte Texte oder Social-Media-Profile genutzt, die von einer KI angepasst wurden. Somit ist der perfekte Rahmen generiert, um den Deepfake zu verbreiten. Denn wer ein solches Bild oder Video sieht oder eine Stimme hört, versucht oft, die Quelle zu verifizieren. Wer eine glaubhafte Quelle findet, ist vielleicht von der Echtheit überzeugt und verbreitet das Material weiter. Damit hat der Deepfake eine weitere glaubhafte Quelle geschaffen.
Gerade in den sozialen Medien verbreiten sich die gefälschten Bilder und Videos. Wobei inzwischen Videos die Nase vorn haben. Besonders verwerflich sind überarbeitete, pornografische Clips. Als die ersten davon auftauchten, wurden den Darstellerinnen meist die Gesichter von bekannten Stars aus der Filmbranche aufmontiert. Die ersten Werke waren noch leicht zu erkennen, aber inzwischen sind auch hier fast perfekte Versionen unterwegs. Aber nicht nur Gesichter von Stars wurden verwendet. Immer mehr Videos tauchen zum Beispiel mit dem Gesicht der Ex-Freundin auf, um sie mit einem gefälschten Video auf Social Media zu mobben.
Leider ist das mögliche Spektrum durch die KI kaum begrenzt. Hier liegt es an den Plattformen, solche Videos zu sperren oder zu löschen. Schaut man aber auf X – ehemals Twitter – so kümmert sich die Plattform seit der Übernahme von Elon Musk um fast nichts mehr. Vorhandene Deepfakes lassen sich so nicht mehr aufhalten.
Aber nicht nur Mobbing kommt auf die Gesellschaft durch Deepfakes verstärkt zu. Die Beeinflussung der Bürger durch Desinformation und gefälschte Fakten ist viel bedrohlicher. Auch viele Unternehmen leiden bereits unter Deepfakes mit Videos in Echtzeit, KI-generierten Stimmen und Phishing. Normale Nutzer werden ebenfalls mit verbesserten Lockanrufen oder dem klassischen Enkeltrick konfrontiert; nun aber neu mit gefälschten Stimmen am Telefon.

Autor(in) Markus Selinger



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