Methoden um Deepfakes zu erkennen

Deepfake-Scanner für alle

Es gibt allerdings einen kleinen Service, den jeder Nutzer ausprobieren kann – unter dem Link deepware.ai, Bild 10. Dort lassen sich kleine Videos auf ihre Echtheit untersuchen. Allerdings ist der Scanner noch in der Beta-Phase und kann nicht mit sehr grossen Videos umgehen. Aber ein kleiner Test hat gezeigt, dass er zuverlässig funktioniert. Wir haben ein YouTube-Video analysieren lassen, in dem «vermeintlich» Tom Cruise herumläuft und unsinniges redet. Diese Videos gibt es zuhauf in YouTube und sie sind auch ganz klar als Deepfakes deklariert. Der Deepware-Scanner nutzt verschiedene Scanner gleichzeitig und lässt das Video analysieren. Dabei wird besonders das Gesicht von der KI gescannt und analysiert. Das erkennt man im Check, da das grün umrandete Gesicht gescannt wird. Am Ende findet sich unter dem Bild das Ergebnis, das in diesem Fall bei einer Scan-Engine zu 100 Prozent den Fake entdeckt. Weiter Analysen zeigen nur 10 bis 19 Prozent Wahrscheinlichkeit an.
Bild 10: Deepware.ai entlarvt dieses Web-Video mit Tom Cruise als Deepfake
Quelle: PCtipp.ch
Wenn Sie Bilder und Stimmen überprüfen möchten, gibt es auch diverse KI-Scanner dafür. Leider funktionieren viele nicht sehr gut, aber es gibt Lichtblicke. Der Scanner «AI or Not» (aiornot.com) kostet normalerweise eine Gebühr pro Monat, aber es gibt auch einen «Free Plan», mit dem man pro Monat zehn Bilder und sogar zehn Stimmaufnahmen kostenlos kontrollieren kann, Bild 11. Wir haben den Service mit dem gefälschten Bild des Papstes Franziskus und dem Pressebild von Bundeskanzler Viktor Rossi ausprobiert. Während das Papstbild als Fälschung erkannt und enttarnt wird, zeigt der Scan des Bundeskanzlerbildes, dass es sich um ein Foto eines echten Menschen handelt, Bild 12.
Bild 11: «AI or Not» prüft unser Papst-Bild auf seine Echtheit und stellt fest, dass dieses ein Deepfake einer KI ist
Quelle: PCtipp.ch
Bild 12: Die Prüfung des Pressebilds von Bundeskanzler Viktor Rossi bestätigt der Service «AI or Not» als echtes Bild
Quelle: PCtipp.ch
Der Service «AI or Not» prüft auf Wunsch auch Stimmdateien, ob diese von einer Maschine oder von einem Menschen stammen. Dieser Check ist im kleinen Umfang kostenlos. Es lassen sich WAV, MP3 und Flac-Dateien untersuchen – mit maximal 10 MB und 5 Sekunden Laufzeit.
Unser Tipp: Wenn Sie ein unglaubliches Bild oder Video im Internet sehen, hinter­fragen Sie die Quellen und bewahren Sie sich eine gute Portion Misstrauen. Testen Sie auch mal mithilfe der genannten Tools, ob ein Bild gefälscht ist oder nicht.

Autor(in) Markus Selinger



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