Tests 31.03.2016, 10:17 Uhr

FoodSniffer im Test: Dieses Gadget schnüffelt an Ihrer Salami

Ein Sensor-Gadget aus den USA erkennt mit seinen Geruchssensoren, ob das Fleisch schon vor sich hin gammelt. Aber kann eine elektronische Nase auch eine Menschennase ersetzen?
Dass eine stark nach Ammoniak riechende Cervelat sofort entsorgt gehört, versteht sich von selbst. Was aber, wenn frisch gekauftes Hackfleisch trotz guten Datums schon auf einer Seite gräulich angelaufen ist? Besonders heikle Menschen, die nicht viel kochen, werfen das Fleisch vielleicht einfach weg oder googeln kurz in den Lebensmittelforen. Zugegeben: Auch ich bin heikel und informiere mich trotz meiner Leidenschaft fürs Kochen immer sehr genau, wie lange ich etwas noch lagern darf. Besonders bei Meeresfrüchten, Fisch und Poulet bin ich immer sehr vorsichtig. Wenn Unklarheit herrscht, werfe ich die Ware besser weg. Ein allenfalls unbeabsichtigter Foodwaste müsste jedoch nicht sein. Zumindest nicht, wenn es nach dem litauischen Erfinder Agustas Alesiunas geht. Sein smartesFoodSniffer-Gadget soll das Risiko einer Lebensmittelvergiftung verringern und Nutzer frühzeitig mit seinen Geruchssensoren über die Qualität gelagerter Lebensmittel informieren.
Der FoodSniffer mit Sensoren für Temperatur, Feuchtigkeit und Ammoniakgeruch
Der Name des Gadgets sagt schon alles: Das etwa faustgrosse Gerät ist vorderseitig mit Sensoren für die Temperatur, Feuchtigkeit und den Ammoniakgehalt ausgestattet. Die Handhabung ist ganz einfach. Man nimmt den Sensorstab in die Hand und hält ihn an ein Stück Fleisch. Das Messergebnis berechnet das Schnüffel-Gadget in Echtzeit auf dem Smartphone via Bluetooth. Visualisiert wird das Ergebnis mit farbigen Kreisen und entsprechenden Hinweisen. Grün bedeutet beispielsweise, dass sich noch keine Gase gebildet haben und alles noch frisch ist. Bei Orange sollte das Fleisch gut durchgegart werden. Rot heisst: ab in den Kübel.

Anwendungsszenarien

So wird der FoodSniffer angewendet
Man kann die elektronische Schnuppernase auch direkt ins Fleisch reinhalten, allerdings sollte man ihr dann die Plastiknase aufsetzen, damit nichts durch die feinen Lamellen dringt. Keime identifizieren kann der FoodSniffer bei den wichtigsten Fleischsorten wie Rind, Huhn, Lamm, Schwein, Fisch und Meeresfrüchten. Vor jedem Scan-Vorgang dauert es zunächst ein paar Sekunden, bis sich die Sensoren kalibieren. Bei einem frisch beim Metzger gekauften Rindshack, das nach einem Tag schon ein wenig angelaufen war, zeigte die App zunächst die grüne Ampel. Erst, als ich das Fleischstück umdrehte, warnte ein oranges Signal davor, das Fleisch gut zu kochen. Gut so: Denn frisches Hack sollte wirklich so schnell wie möglich verzehrt werden.
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Autor(in) Simon Gröflin



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