Test: iMac 5K mit Retina-Display

Schöner Muskelprotz!

Schöner Muskelprotz!

Äusserlich ist der iMac 5K von seinen Brüdern kaum zu unterscheiden. Die Tiefe beträgt gerade einmal 20.3 cm, Standfuss inklusive. Auffällig sind auch die extrem dünnen Seitenkanten von weniger als 5 mm:
Scharfes Teil …
Quelle: IDG
Nach hinten wird der iMac 5K zwar ein wenig «bauchiger»; doch der optische Trick besteht darin, dass diese Wölbung unsichtbar bleibt, solange Sie nicht im rechten Winkel zum Gerät stehen. Und überhaupt: Das Gerät wirkt so edel, dass man sich automatisch fragt, ob der alte Schreibtisch diesem Hingucker überhaupt gerecht wird.
Das Display fügt sich praktisch nahtlos in das Unibody-Gehäuse ein
Quelle: IDG

RAM und Erweiterungen

Das Gehäuse bewirtet eine geschlossene Gesellschaft. Upgrades sind nach dem Kauf nicht mehr möglich. Entsprechend gründlich sollten Sie Ihre Wunschkonfiguration hinterfragen. Einzig das RAM lässt sich nachträglich aufrüsten. Der Zugang über die Klappe auf der Rückseite öffnet sich, wenn die Taste in der Ausbuchtung für den Netzstecker gedrückt wird:
Ein kräftiger Druck auf die versenkte Taste …
Quelle: IDG
Anschliessend können maximal vier RAM-Riegel eingesetzt werden.
… macht den Weg zu den 4 RAM-Slots frei
Quelle: IDG
Die Anleitung dazu wird im Deckel mitgeliefert:
Die Anleitung zum RAM-Einbau befindet sich im Deckel
Quelle: IDG

Alles gut versteckt

Technisch gesehen bietet der iMac 5K alles, was man von einem modernen PC erwartet:
Kamera. Am oberen Ende des Displays befindet sich die FaceTime HD-Kamera für Videochats.
Mikrofone. Die Mikrofone befinden sich auf der Ober- und der Rückseite. Stimmen klingen klar und verständlich, vielleicht mit einem Hauch von Kellergewölbe.
Lautsprecher. Die Stereolautsprecher auf der Unterseite liefern einen sauberen Klang mit einer guten Basswiedergabe. Diese lässt sich noch steigern, wenn die Software Boom als systemweiter Equalizer verwendet wird – sie arbeitet also nicht nur mit iTunes zusammen, sondern auch mit Streaming-Diensten wie Spotify. Boom erhalten Sie für 7 Franken im Mac App Store. Eine Demoversion finden Sie auf der Website des Herstellers.
Boom hilft der Tonqualität zusätzlich auf die Sprünge
DVD-Laufwerk. Ein DVD-Laufwerk ist nicht verbaut. Zum Glück, möchten wir hinzufügen, denn dieser Anachronismus würde wie ein Vandalenakt wirken. Wenn Sie hingegen auf ein solches Gerät angewiesen sind, finden Sie im Apple Store das optisch passende Gerät für 89 Franken.

Die Anschlüsse

Der iMac 5K ist durchs Band mit den neusten Verbindungen ausgestattet:
  • 4 × USB 3.0
  • Gigabit-Ethernet
  • SDXC-Card-Reader
  • 2 × Thunderbolt 2 (gleichzeitig auch DisplayPort)
  • Audio-Out mit 3.5 mm Klinkenstecker (analog und optisch/digital)
  • WLAN nach 802.11ac
  • Bluetooth 4.0
Alle Anschlüsse befinden sich auf der Rückseite
Quelle: Apple, Inc.

Externe Bildschirme

Die Thunderbolt-Anschlüsse sind nicht nur für schnelle Festplatten und ähnliches Zubehör gedacht, sondern auch DisplayPort-kompatibel. Verständnisvolle Monitore werden direkt angeschlossen, für alle anderen bietet Apple optionale Adapter (DVI, VGA, Dual-Link-DVI und HDMI). Ein externer Monitor wird mit einer maximalen Auflösung von 3840x2160 Pixel angesteuert, also in Ultra-HD-Auflösung.
Hingegen ist es nicht möglich, ein externes 5K-Display anzuhängen. Der iMac 5K unterstützt den Standard DisplayPort 1.2, der maximal einen 4K-Monitor befeuert. Für 5K-Displays wird Thunderbolt 3 und DisplayPort 1.3 benötigt – und die sind beide noch nicht marktreif. Der interne Timing Controller für das Retina-Display ist eine Entwicklung von Apple, da zurzeit kein anderer Controller die benötigte Bandbreite von 40 Gbit pro Sekunde liefert.

Die ungeliebte Tastatur

Der iMac wird standardmässig mit der kleinen, kabellosen Apple-Tastatur geliefert, die schon mehr als einen Käufer zur Weissglut getrieben hat. Einige Anwender werden den Zehnerblock vermissen, doch das ist nicht das grösste Problem. Denn die kleine, kabellose Tastatur wurde für US-amerikanische Verhältnisse konzipiert, die durch die fehlenden Umlaute eine bessere Tastenanordnung erlauben. Auf den CH- und DE-Tastaturen sind die linke Shift- und die Return-Taste hingegen zu klein und zu schmal geraten:
Leider nicht für Umlaute optimiert: die kabellose Apple-Tastatur
Quelle: Apple, Inc.
Die einzige brauchbare, kabellose Alternative für Macs ist die Logitech K750. (Hier geht es zum Test.) Optisch kommt diese Tastatur jedoch einem K.O.-Schlag gleich. Wer sich am Kabel nicht stört, greift stattdessen zu einem voll ausgebauten Keyboard von Apple, das bei der Bestellung als Alternative angewählt werden kann.
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Kommentare
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Midori
21.11.2014
Hui, was für ein Test! Habe zwar nach wie vor eine gewisse Skepsis gegenüber Testberichten von Klaus Zellweger, aber einzelne Punkte lassen auch mich beinahe "vergeifern". Hoffe, dass die iMacs Druck auf andere Hersteller machen und der Trend von hochauflösenden Panels endlich auch auf externe Monitore überschlägt; habe die <100-dpi-Monitore satt. Bin froh, dass ich vor 2 Jahren zu einem 22-Zöller mit 1920*1200 Pixel gegriffen habe. Immerhin 103 dpi... Besser (im Sinne von Pixeldichte vs. Arbeitsfläche) ging's damals [zu vernünftigen Preisen] nicht. Aber dass man die Festplatte/SSD nicht tauschen kann finde ich schwach, ja fast schon bedenklich.

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Nebuk
21.11.2014
Es ist ja nicht so, dass die Panel oder die Auflösung das einzige Problem wäre. Was bringen dir 300 ppi auf einem 27" Ultra HD Monitor, wenn du keine Hardware hast welche die Pixel anständig befeuern? Der Grossteil der Hardware (jede aktuelle?) ist bei UHD heute noch komplett überfordert, wenn man ein Spiel in der Auflösung und maximalen oder nur hohe Details spielen will. Das ist nämlich der Grund warum ich mir nicht mal einen Monitore mit lediglich einer WQHD (2560 x 1440) Auflösung zulege - das wären bei einem 24" Monitor übrigens 122 ppi. Meine Grafikkarte (GTX 570) hätte keine Chance, meine alten Spiele in angemässener Weise zu bepowern. Von UHD möchte nicht mal anfangen... Ich werd mich aber dieses Jahr noch von meinem alten 22" FullHD und noch sehr viel älteren 17" Monitoren (TN Panels) trennen und mir zwei 24 Zöller mit IPS Panel kaufen. Leider keine Auflösung jenseits von FullHD. Anders wäre es mir auch lieber :(

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Midori
22.11.2014
Klar, aber bei Games brauche ich wiederum keine 300 dpi. Es geht mir v. a. um Schriften und Symbole. Ohne anständige Skalierung ist es aber ohnehin keine Augenweide. Und solange HDCP 2.2 nicht grossflächig eingesetzt wird, werde ich persönlich ohnehin von einem Kauf eines hochauflösenden Bildschirms absehen. IPS kann ich wärmstens empfehlen; habe damals den Eizo S2243W gekauft und bin sehr zufrieden damit. Gewinnt zwar keinen Designpreis (etwa 8 cm Tiefe), aber was solls.