Test: Fujifilm X-Pro1

Objektive und Bildqualität

Die Bildqualität

Natürlich steht bei der Evaluation einer solchen Kamera die Bildqualität im Mittelpunkt des Interesses. Um es kurz zu machen: Die X-Pro1 überzeugt auf der ganzen Linie. Besonders das 35-mm-Objektiv bietet bereits bei offener Blende 1,4 eine ausgezeichnete Schärfe und ein gefälliges Bokeh.
Das 35-mm-Objektiv bei Blende 4,0
Hinzu kommt ein extrem geringes Bildrauschen, das selbst bei 1600 ISO entweder überhaupt nicht auffällt oder aber wie die dekorative Körnung analoger Filme wirkt. Wer will, kann die Empfindlichkeitseinstellung der ISO-Automatik überlassen, die wahlweise bis 400, 800, 1600 oder 3200 ISO arbeitet. Wird die Empfindlichkeit manuell vorgegeben, fotografiert die X-Pro1 mit ISO-Werten zwischen 100 und 26’600 ISO, im RAW-Format jedoch nur zwischen 200 und 6400 ISO.
Die Begeisterung über die Bildqualität wird zusätzlich angefacht, wenn man sich die JPEGs ansieht, die der interne RAW-Konverter ausspuckt. Die X-Pro1 bietet in den Standard-Einstellungen weiche, zarte und fast schon langweilig-farbneutrale Bilder, die auf der Farbgebung des Fuji-Films «Provia» basieren. Allerdings lassen sich die Werte für den Kontrast, die Sättigung und mehr anpassen, so dass man sich einen eigenen Stil erarbeiten kann.
Zusätzlich simuliert die X-Pro1 auf Wunsch neun weitere Effekte. Diese umfassen weitere Filme von Fuji (wie zum Beispiel den deutlich bunteren «Velvia» oder den weichen «Astia») oder Effekte aus der Schwarzweiss-Fotografie.
Wer seinen eigenen Stil für die JPEG-Aufnahmen sucht, hat dabei leichtes Spiel: Dazu wird einfach ein Foto im RAW-Format aufgenommen und anschliessend in der Kamera entwickelt. Dabei legt die X-Pro1 die Ergebnisse als JPEGs ab, die sich später am Rechner vergleichen lassen.
Wer lieber im RAW-Format fotografiert, muss sich in Geduld üben. Weder Adobe, Apple oder sonst ein namhafter Software-Anbieter unterstützen zurzeit das RAW-Format der X-Pro1, was sich jedoch in absehbarer Zeit ändern wird. Mit der Kamera wird zwar der RAW-Konvertierer «Silkypix» mitgeliefert (Mac und Windows), aber dieses Paket dürfte zum Schlimmsten und Hässlichsten gehören, was die Branche der Bildverarbeitung zu bieten hat. Oder anders rum: Die RAW-Fotografie mit der X-Pro1 fängt erst an, wenn die Grossen der Branche das neue Format implementiert haben.
Unbrauchbar: der mitgelieferte RAW-Converter Silkypix
Einige Beispielfotos können Sie über den Download-Link unten herunterladen. Bei allen Aufnahmen handelt es sich um unmodifizierte JPEG-Dateien (OOC-JPEGs), die mit den Standardeinstellungen aufgenommen wurden. Einzig die Dateinamen wurden angepasst.
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